Von der traditionellen Schule zur demokratischen Gesamtschule
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Traditionelle vs. Gesamtschule: Motivation und Kritik
Das Problem der Motivation
Wir betrachten das Bild, um die Schuldzuweisung an die Schülerinnen und Schüler zu untersuchen: Sind die Lernenden nicht motiviert (traditioneller Ansatz), wobei die Schülerinnen und Schüler für ihr eigenes Lernen verantwortlich sind? Oder gehen wir davon aus, dass die Schule keine Elemente oder Strategien bietet, damit die Schülerinnen und Schüler motiviert sind (Ansatz der Gesamtschule)? Liegt es daher in der Verantwortung der Lehrkräfte und der Schule selbst, den Schülerinnen und Schülern alles Notwendige für das Lernen bereitzustellen?
Was ist eine traditionelle Schule?
Was meinen wir, wenn wir von traditionellen Schulen sprechen?
Wir müssen das traditionelle Schulmodell kennen, um es zu überwinden und uns hin zu einer demokratischen und partizipativen Gesamtschule zu entwickeln.
Die kollektive Vorstellung von Schule
Dazu müssen wir zuerst wissen, was die Vorstellung ist, die wir alle von Schule haben. Wir müssen die kollektive Vorstellung hinterfragen, die mentale Konstruktion, die wir alle haben, um ein Konzept zu erfassen.
Wir alle sprechen über die Schule und nehmen an, dass:
- Sie etabliert ist. Sie ist eine Selbstverständlichkeit.
- Sie ständig in den Medien präsent ist.
- Sie Teil des politischen Lebens eines Staates ist.
- Die Schule einen großen Teil unseres Lebens einnimmt.
Aus diesen und anderen Gründen haben alle implizite Vorstellungen über die Schule.
Fratos Kritik an der Schule
* Frato: Mit seinem grafischen Werk persifliert und kritisiert er die Welt der Schule und generell die Art und Weise, wie Erwachsene Kinder behandeln.
Er ist überzeugt, dass er nur durch Zeichnungen alles vermitteln kann, was er möchte.
Die Rolle von Bildern
**Warum ein Bild?** Weil es notwendig ist, dass wir uns mit anderen Sprachen und Kommunikationsformen auseinandersetzen. Bilder sind in unserem Leben allgegenwärtig, und wir müssen lernen, sie zu interpretieren und konsequent zu nutzen.
Wir nutzen weiterhin die Idee der kollektiven Vorstellung als Instrument zur Vertiefung. Sie hilft uns, unsere Vorstellungen über das schulische Umfeld zu verdeutlichen.
Definitionen und Rollenbilder der Schule
Was ist Schule? Antworten aus der Diskussion
Was ist die Schule? (Offene Frage an alle)
Einige Antworten aus der Klasse:
- Instrument der Sozialisation, das Bürgerinnen und Bürger formt, die sich in die Gesellschaft integrieren.
- Ort, an dem Kinder unterrichtet werden.
Die Schule als Raum und Institution
Ausgehend von dieser Vorstellung, machen wir einige Präzisierungen:
Die Schule als solche ist ein geschlossener Raum, ein Gebäude, unterteilt in verschiedene Bereiche (wobei jeder Bereich die Aktivität beeinflusst), eingezäunt, abgegrenzt und vom Rest der Stadt getrennt – ein Ort, der auf den ersten Blick für verschiedene Aktivitäten ausgelegt ist.
Rollen von Erwachsenen und Kindern
In der Schule hat jede Gruppe ihre zugewiesene Rolle: Erwachsene unterrichten Kinder, Kinder lernen von Erwachsenen.
Diese Vorstellung überschattet jedoch (oft), dass sich auch Lernende untereinander austauschen, sich alle Gruppen vermischen und interagieren, insbesondere da Schulen sich in unterschiedlichen Kontexten und Lernsituationen befinden.
Nur in einem traditionellen Schulverständnis sind die Rollen der Lernenden klar definiert.
Die Sicht auf Kindheit
Ein Ort, an dem Kinder kommen und gehen, die (noch) nicht als vollwertige Personen angesehen werden.
Diese Idee impliziert eine bestimmte Sicht auf Kindheit:
Kinder sind (noch) keine vollwertigen Menschen und haben daher eingeschränkte Rechte im Vergleich zum Rest der Gesellschaft.
Sie enthält auch eine bestimmte Vorstellung von Erwachsenen als Menschen, die einem Profil entsprechen müssen. Je mehr sie diesem Profil entsprechen, desto einfacher ist es für alle.
Schule als Ort der Sozialisation
Die Schule ist ein Ort der Sozialisation.
Die Gleichung: Schule + Familie = Person?
Diese Überlegungen führen zu folgender Gleichung:
Schule + Familie = Selbstständige Person
(Wissen (epistemologisch)) + (Werte, Normen, Prinzipien)
Mehr als Wissensvermittlung
Diese Aussage ist nicht ganz richtig, da die Schule nicht nur Wissen vermittelt.
In der Schule, zu der wir uns entwickeln wollen, werden Verbindungen geschaffen, Werte vermittelt und gelehrt, Wissen kritisch zu hinterfragen.
Widersprüche: Kosten und Pflicht
Auf der anderen Seite finden wir im schulischen Umfeld einige auffallende Aspekte:
Die Schule ist kostenlos, kostet Familien aber dennoch Geld.
Die kostenlose Schule ist verpflichtend (und das ist kein Zufall). (Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass Bildung ein Recht für alle ist).
Das Netz der Interessen
Rund um die Schule gibt es ein Netz von Interessen:
Die Schule ist viel mehr als die kollektive Vorstellung, und das sollten wir berücksichtigen.
Der Weg zur demokratischen Gesamtschule
Überwindung des traditionellen Modells
Wir müssen beginnen, uns konsequent mit Begriffen im Zusammenhang mit anderen Schulformen auseinanderzusetzen, wie:
- Traditionelle Schule.
- Demokratische Schule.
- Gesamtschule.
Eine Schule für alle
Wir erinnern daran, dass die bisherigen Überlegungen die Vorteile eines demokratischen und partizipativen Gesamtschulmodells aufzeigen sollen.
Dies ist eine Schule für alle.
Es wird davon ausgegangen, dass Schule überall präsent ist und das Recht auf Schule gesetzlich anerkannt ist. Es ist jedoch eine Tatsache, dass nicht alle Menschen die gleichen Chancen haben.
Das Recht auf Bildung und seine Verletzung
Es gibt Menschen (AUCH in unserem Land!), deren Recht auf Bildung systematisch verletzt wird, manchmal sogar institutionalisiert und gesetzlich verankert. Dies betrifft Menschen mit irgendeiner Form von Diversität, die in einigen Fällen vom regulären Bildungsweg ferngehalten und auf parallele Bildungswege verwiesen werden.
Dies scheint eine formale Ausgestaltung der oben genannten Logik zu sein: Die Schule bildet einen bestimmten Typ Mensch für die Wirtschaft aus, und Menschen, die nicht diesem Typ entsprechen, stören nur.
Aber ...
Dies erinnert uns auch daran, dass das Recht auf Bildung für alle nur teilweise und in ungleichem Maße verwirklicht ist.
Ein Modell ohne Ausgrenzung
Es erinnert uns auch daran, dass wir ein Schulmodell entwickeln müssen, das für alle erfolgreich sein kann.
Ein Schulmodell, das Rechte nicht einschränkt. Und wo Unterschiedlichkeit als Vielfalt (Bereicherung) behandelt wird, anstatt als Ungleichheit.
Sitzungen 3 & 4: Vertiefung Traditionelles Modell
(08.10.2008 und 15.10.2008)
Analyse mit Frato (Bild 2)
Wir verwenden ein weiteres Bild von Frato (Bild 2), um die Arbeit am traditionellen Schulmodell fortzusetzen. Wir analysieren seine Schwächen und Widersprüche, um die Notwendigkeit eines anderen Schulwegs zu erkennen. Das Bild zeigt:
- Schulzeiten und ein Tempo, die weder an den Rhythmus noch an die Zeiten des Einzelnen angepasst sind oder diese widerspiegeln.
- Eine räumliche Organisation, die die Kommunikation und somit flüssige Beziehungen zwischen Gleichaltrigen erschwert und die auch jede Aktivität im Klassenzimmer vorgibt.
Kritik an Zeit und Raum
Ist das angemessen? Gibt es eine echte pädagogische Antwort?
Pädagogische Antwort: Das Gesamtmodell
Ja, wenn wir uns einem umfassenden, demokratischen und partizipativen Modell annähern.
Klassifizierung und Ausgrenzung
Wie bereits erwähnt, sprechen wir bei einer demokratischen und partizipativen Gesamtschule von einer Schule für alle. Traditionell wurden wesentliche Unterschiede zwischen Menschen genutzt, um sie in Klassen einzuteilen:
- Normale.
- Behinderte (oder 'Subnormale', 'Anormale', 'Mongoloide' oder jede andere Art von Abwertung).
Dies legitimierte die Existenz paralleler Bildungswege, wodurch Unterschiede vergrößert und Personen auf jeden Fall etikettiert und stigmatisiert wurden.
Das ergibt keinen Sinn, wenn man sich einer Gesamtschule zuwendet.
Historische Entwicklung der Bildungsidee
- Konzeption von Bildung als Mittel zur Entwicklung des vollen menschlichen Wesens (18. Jahrhundert, Rousseau).
- Ausdruck einer institutionellen Realität (19. Jahrhundert). Anfänge der modernen Industrialisierung, Industrielle Revolution.
- In Spanien: Moyano-Gesetz (1857).
- Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948) und Anerkennung des universellen Rechts auf Bildung für alle (1959).
- Physische Zugänglichkeit der Schule für alle.
- Dass alle in der Lage sind, die Schule zu besuchen und dort zu bleiben. Beseitigung sozialer und pädagogischer Barrieren.
- Abschaffung der Kinderarbeit.
Manche Dinge haben sich geändert (zumindest inhaltlich):
Historisch vs. Heute
Für uns stellt Bild 3 dar:
- Die Art und Weise, wie die öffentliche Schule einen einheitlichen Markt im Interesse der Staaten und des wirtschaftlichen Neoliberalismus schafft.
- Die Art und Weise, wie schulische Segregation unter den Schülerinnen und Schülern stattfindet.
- Wie die Schule akademischen und sozialen Erfolg sicherstellt und wie dieses Kriterium allein über den Wert einer Person entscheidet.
- Außerdem haben wir ein schulisches Umfeld, in dem alles mechanisch und routiniert abläuft und eine Methodik angewendet wird, die auf Reproduktion und der Verteilung von Rollen basiert, welche die Unterschiede verewigen.
Der Zweck von Schule nach Gimeno Sacristán
Dies fordert zum Nachdenken über den Sinn der Schule auf, die für die soziale Konstruktion der Schulpflicht verantwortlich ist. Laut Gimeno Sacristán ist dies heute für folgende Zwecke notwendig:
Grundlagen der Demokratie:
- Mangelnde Bildung verhindert die Teilnahme am öffentlichen Leben.
- Die Räume und Zeiten der Bildung sind Gelegenheiten, ein demokratisches Zusammenleben zu fördern.
- Denn Bildung ermöglicht den Zugang zu Wissen und Mitwirkung.
Förderung der Persönlichkeitsentwicklung:
- Optimismus des modernen pädagogischen und psychologischen Denkens.
- Vielfalt der Interessen, Rhythmen und Leistungsniveaus.
- Bildung ist ein Projekt, das gemeinsame Inhalte für alle benötigt und gleichzeitig Ungleichheiten respektieren muss.
- Alle Menschen sind bildbar.
Verbreitung von Wissen und Kultur:
- Die Schule ist oder sollte ein Mittel zur Übertragung kulturellen Wissens sein, das die Beteiligung und Umgestaltung der Gesellschaft fördert.
- Sie muss auch kulturelle Mittel bereitstellen, die Formen der Nachahmung und repetitiven Aneignung vermeiden helfen.
Integration in die Welt:
- Sie sollte eine kulturell nährende Erziehung bieten.
- Sie sollte dazu erziehen, dass Menschen sich an der Gesellschaft beteiligen.
Betreuung und Aufsicht:
- Kein eindeutiger Pakt.
- Definition des Lehrberufs.
- Demonstration der Schule als soziale Institution.
Alternative Lernformen und Vernetzung
Analyse des Textes "Eine andere Art des Lernens"
Wir arbeiten mit dem Text 'Eine andere Art des Lernens' und ziehen einige Schlussfolgerungen:
- Es gibt andere Wege, Schule zu gestalten.
- Diese Alternativen sind:
- Real.
- Möglich.
- Unbekannt. Alternative Schulmodelle werden nicht angemessen verbreitet und sind daher nicht Teil der kollektiven Vorstellung. Daraus folgt:
Auf diese Weise reproduziert die kollektive Vorstellung das hegemoniale Schulmodell. Deshalb sollte:
Zusammenfassung der Kernaussagen
Zusammenfassung: Der Artikel stellt einige Beispiele von Schulen vor, die eine Realität darstellen und sich von eher traditionellen Vorstellungen von Schule unterscheiden. Ihre Methoden basieren auf demokratischen Verfahren.
Wir schlagen auch eine alternative Lehrerrolle vor: eine intellektuelle Lehrkraft, engagiert, kritisch und reflektierend in ihrer Praxis.
Der Text hebt ferner die Notwendigkeit der Vernetzung durch kollektive Erfahrungen hervor.
Sitzung 5: Prinzipien der Gesamtschule
(20.10.2008)
Gleichheit, Gerechtigkeit, Freiheit
Wir sollten verstehen, dass jeder das Recht auf Bildung und Erziehung in Gleichheit hat. Dies kann nur durch ein Modell der Gesamtschule gewährleistet werden.
Dass jeder zur Schule geht (Schulpflicht), basiert auf drei Grundsätzen: Gleichheit, soziale Gerechtigkeit und Freiheit.
Positive Bewertung von Vielfalt
Wenn jeder zur Schule geht und wir alle unterschiedlich sind, muss VIELFALT positiv bewertet werden:
- Es bedarf einer Schule für alle.
- Diese Einheit darf nicht im Widerspruch zum Respekt vor Pluralismus stehen.
- Sie darf gegenüber Unterschieden nicht intolerant sein, sondern muss sie als Herausforderung und Bereicherung annehmen.
- Eine Schule, die Ungleichheiten ausgleicht.
- Eine Schule, die keine unterschiedliche Qualität bietet, sondern gute Bildung für alle.
Barrieren und Sondereinrichtungen
Es ist eine Tatsache, dass es heute gibt:
- Sonderpädagogische Bildungszentren.
- Schülerinnen und Schüler, die diese Zentren besuchen.
Mögliche Ursachen für Segregation
Warum? Mögliche Ursachen:
- Mangelnde Vorbereitung der Lehrkräfte.
- Versagen pädagogischer Prinzipien.
- Ablehnung von Unterschieden.
- Anti-pädagogische Schulen.
- Wirtschaftliche Interessen: Neoliberalismus, bei dem die Schule Menschen passend für die Wirtschaft produziert.
- Die Schule kann der Herausforderung, alle zu unterrichten, nicht gerecht werden, sei es aus Mangel an geeigneter Infrastruktur, Ressourcen, Materialien oder aus anderen Gründen.
Jedenfalls sichern die heutigen schulischen Rahmenbedingungen nicht den Erfolg für alle.
Sitzungen 6-8: Umsetzung der Gesamtschule
(22.10.2008, 27.10.2008, 29.10.2008)
Kontextuelle Analyse der Hindernisse
Wir untersuchen weiterhin mögliche Ursachen, die Antworten auf die Frage liefern können, warum heute keine umfassende Schule realisiert wird:
Kontextuelle Analyse:
- Ressourcen sind nicht vorhanden oder nicht richtig organisiert.
- Einfluss eines politisch-ökonomischen Modells, das von ökonomischen Gesetzen beherrscht wird.
- Die Schulwahl wird letztlich zu einer wirtschaftlichen Marktentscheidung, und nicht alle Familien wählen gleich.
- Notwendigkeit, Ressourcen umzuverteilen.
- Wertschätzung der Vielfalt. Laut Gesetz haben alle das Recht, aufgenommen zu werden. Vielfalt muss als inhärenter Teil des menschlichen Daseins verstanden werden.
Merkmale der 'Escuela Única'
Aber wie muss die Schule in verschiedenen Aspekten organisiert sein, um eine Schule für alle zu gewährleisten?
Wir müssen die traditionelle Schule überwinden; sie ist nicht darauf ausgelegt, allen gerecht zu werden. Wir brauchen eine 'einzigartige Schule' (escuela única):
- Die den Bedürfnissen aller Schülerinnen und Schüler entspricht.
- Die davon ausgeht, dass wir alle lernfähig sind, dass jeder sich verbessern kann und dass die Schule das Instrument dafür ist.
- Eine plurale Schule, die Ungleichheiten akzeptiert und ausgleicht.
- Eine Schule, die Unterschiede toleriert und davon ausgeht, dass Vielfalt bereichert.
- Eine Schule, die die Grundsätze sozialer Gerechtigkeit anwendet.
Organisation der 'Escuela Única'
WIE IST DIE 'ESCUELA ÚNICA' ZU ORGANISIEREN?
- Keine Segregation (Herausforderung für die Schule, alle Lernenden gemeinsam zu unterrichten).
- Ein gemeinsamer Lehrplan, offen und flexibel.
- Ein Schulmanagement, das Vielfalt achtet.
Der gemeinsame, flexible Lehrplan
Zu betonen ist, dass der Lehrplan der Schulen gemeinsam und vor allem flexibel sein muss, d.h. er muss Änderungen zulassen, um auf Kontexte und Bedürfnisse der Lernenden einzugehen. Das aktuelle Bildungsgesetz sieht diese Flexibilität auf curricularer Ebene vor.
Curriculum: Basierend auf Lehrmethoden.
Wir sollten bedenken, dass alle Lernenden voneinander verschieden sind. Es gibt keinen 'durchschnittlichen Lernenden', der als Referenz dient.
Wir müssen flexibel arbeiten und bewerten.
Wir sollten Menschen nicht trennen.
Pädagogische Methoden
Pädagogische Methoden in der Gesamtschule
Die Gesamtschule muss den allgemeinen Interessen dienen und ein Modell von Mensch und Gesellschaft fördern, das auf Dialog und Reflexion basiert:
- Eine Schulpflicht, die für die Allgemeinbildung zuständig ist.
- Fachliche Ausbildung.
- Wertvolle Inhalte für die allgemeine Schulpflicht.
- Ein Mensch, ausgestattet mit grundlegenden Werkzeugen für die soziale Integration.
- Eine Schule mit relevanter Kultur.
- Der Lernerfolg der Schülerinnen und Schüler ist individuell.
- Qualifizierte Lehrkräfte.
- Wir sind uns einig über das Menschenbild, das wir fördern wollen.
Aktivität: Merkmale und Gesellschaftsmodell
AKTIVITÄT (Gruppenarbeit)
- Schlüsselfunktionen der Gesamtschule und Definition von Konzepten. Das Verhältnis zwischen Gesamtschule und Gesellschaftsmodell.
- Merkmale: egalitär, demokratisch, nicht-trennend, flexibel, partizipativ, auf soziale Probleme eingehend.
- Beziehungen zwischen Gesamtschule und Gesellschaftsmodell: Pluralismus und Vielfalt.
Filmanalyse "The Wall"
Film: The Wall (Alan Parker, 1982, UK)
Kritikpunkte am gezeigten Schulsystem
Die Kritik an der traditionellen Schule im Film zeigt Aspekte, die in der angestrebten Schulform vermieden werden müssen:
- Die gezeigte Schule ist so organisiert, dass die Schüler völlig vereinheitlicht werden (Schule als Ort, der homogenisiert und selektiert).
- Die Lehrmethoden basieren auf Angst, Wiederholung, körperlicher Züchtigung und Erniedrigung.
- Es gibt eine offensichtliche Gedankenkontrolle, die sich in einem Lehrplan materialisiert, der sich auf epistemologisches Wissen konzentriert.
- Autoritarismus im Klassenzimmer kanalisiert den Zorn der Schüler nach außen; der Lehrer reproduziert Modelle, die er selbst erlebt hat).
- Gewalt unter Schülern.
- Einfluss der Reproduktion sozialer Strukturen in der Schule.
- Aber wir finden auch Anzeichen für Veränderung (durch die Schülerrevolte). Der Aufstand ist ein Weg, Engagement zu suchen, und der heftige Widerstand spiegelt die lange ertragene Demütigung und Angst wider.
Das Konzept des Lehrplans
Gemeinsam und Flexibel
Zurück zum Konzept des Lehrplans
Wir haben festgestellt, dass der Lehrplan für unsere Schule sein sollte:
- Gemeinsam: Um nicht unterschiedliche soziale Schicksale für unterschiedliche Menschen vorzusehen.
- Flexibel: Damit er sich an die besonderen Umstände des Einzelfalls anpassen kann.
Verbindung zu Menschenbild und Gesellschaft
Rund um diesen Lehrplan organisiert sich die pädagogische Praxis der Gesamtschule.
Aber zuerst müssen wir das Menschenbild reflektieren, das wir mit unserer pädagogischen Praxis anstreben. Damit legen wir das Gesellschaftsmodell fest, das wir aufbauen wollen.
Auf dieses Gesellschaftsmodell muss unser Lehrplan ausgerichtet sein.
Rolle der Lehrkraft
Und deshalb müssen wir, entsprechend unseren Ideen, die Arbeit einer INTELLEKTUELLEN und reflektierenden Lehrkraft unterstützen.
Weitere Aspekte des Lehrplans
- Sollte die verschiedenen Aspekte des Menschen ansprechen.
- Sollte in sich sinnvoll sein.
- Hat einen eigenen propädeutischen Zweck, auch wenn seine Aufgaben erfüllt werden. (Aber jeder Schritt hat eine Bedeutung an sich. Er ist nicht nur als Vorbereitungsprozess für andere Stufen zu verstehen.)
Sitzung 11: Schulkultur und Wissen
(10.11.2008)
Spezialisierung und Integration
- Es gibt eine Spezialisierung, die sich auf die Integration von Themen in die Welt bezieht, da die Schule als geeigneter Ort für die Wissenserweiterung konzipiert ist.
Kulturzugang und kritische Reflexion
- Es geht darum, Kultur für alle zugänglich zu machen und die Schule als bevorzugten Ort zur Förderung des Lernens und der kritischen Reflexion dieser Kultur zu sehen. Kultur muss begriffen werden, um verarbeitet zu werden.
Kulturentwicklung und Subjektivierung
- Es geht um die Entwicklung unserer Kultur. Das heißt nicht, verschiedene Kulturen zu reproduzieren, sondern durch einen Prozess der Subjektivierung muss jeder in der Lage sein, seine eigene zu konstruieren.
- Der Prozess der Subjektivierung erfordert, dass die Schule Kultur aufzeigt – nicht um reproduziert zu werden, sondern damit Menschen sie sich persönlich aneignen können.
- Auch hier müssen wir diese Idee mit der Fähigkeit der Schule zur Transformation verbinden.
Schulkultur und ihre Werkzeuge
Schulkultur
Physische und kulturelle Präsenz
Vor diesem Hintergrund muss die Schule nicht nur die physische Präsenz aller sicherstellen, sondern auch die kulturelle Präsenz, die Stimmen ALLER.
Grundlegende Werkzeuge (Gimeno Sacristán)
Die Schule muss auch dazu beitragen, ein Individuum zu formen, das mit grundlegenden Werkzeugen für die soziale Integration ausgestattet ist. Aber... Was sind diese Werkzeuge?
Laut Gimeno Sacristán gibt es drei wesentliche Instrumente (Achtung: Wir sprechen über grundlegende Elemente, das schließt weitere nicht aus):
Literacy und neue Technologien
- Lese- und Schreibfähigkeit (Literacy) in verschiedenen Sprachen, um den Zugang zu neuen Technologien und Informationen zu gewährleisten.
Lesen als Kulturzugang
- Lesen: Gewährleistung des Zugangs zur Kultur. Die Demokratisierung dieser Funktion beinhaltet die Gewährleistung kultureller Gerechtigkeit.
Schreiben als Ausdruck
- Schreiben: Es geht um den Ausdruck unseres Denkens; es dient dazu, unsere Subjektivität an Dritte zu übertragen.
Bedeutung in der Informationsgesellschaft
In der Informationsgesellschaft ist die Lese- und Schreibfähigkeit in neuen Sprachen notwendig. Wir sind Teil einer Gesellschaft, wenn wir auf Informationen zugreifen, sie bewerten und unsere Meinung dazu äußern können.
Sitzungen 12 & 13: Schulkultur und Lehrplan
(12.11.2008 und 19.11.2008)
Aneignung von Kultur
Schulkultur und den Lehrplan:
Um die Personifizierung (Aneignung) der Kultur zu gewährleisten, ist n