Überblick über die Musik des Mittelalters und des Barock

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Mittelalterliche Musik: Formen und Gattungen

  • Monodie (Einstimmigkeit): Religiöse Musik (Gregorianischer Choral, Messe, Hymne), Zivilmusik (Troubadourlieder, Tanzmusik).
  • Polyphonie (Mehrstimmigkeit): Religiöse Musik (Organum, Conductus), Zivilmusik (Motette, Balladen, Kanon).

Merkmale des Gregorianischen Chorals

  • Textur: Monod (einstimmig).
  • Besetzung: Vokal, a cappella (keine Instrumente).
  • Text: Latein.
  • Komponist: Anonym (aus Demut nicht gekennzeichnet).
  • Bewegung/Tempo: Langsam, ohne Eile.
  • Rhythmus/Puls: Frei, abhängig vom Text, kein Takt, keine Wiederholungen.
  • Melodie: Lang, je nach Stand des Textes oder der Verlängerung des Vokals.
  • Charakter: Besinnlich, entspannend.

Merkmale des Troubadourgesangs

  • Textur: Monod (einstimmig).
  • Klangfarbe/Besetzung: Vokal, mit begleitenden Instrumenten.
  • Text: In den verschiedenen Volkssprachen (Mundarten).
  • Komponisten: Troubadoure und Trovairitz.
  • Bewegung: Der Natur folgend.
  • Rhythmus: Markiert, mit Takt.
  • Charakter: Sinnlich und Ausdruck von Gefühlen.

Tanz im Mittelalter

Der Tanz war ein wesentliches Element der Unterhaltung am Hof und in der mittelalterlichen Gesellschaft im Allgemeinen. Er wurde in allen sozialen Schichten und an allen Orten aufgeführt, sowohl an den Adelshöfen als auch auf öffentlichen Plätzen der Stadt.

Erkennungsmerkmale mittelalterlicher Musik

Angesichts des langen Zeitraums (ca. 800 Jahre) sind nicht alle Merkmale auf die gesamte Epoche anwendbar. Die ersten sechs Punkte gelten jedoch als verallgemeinerbar:

  1. Vorherrschaft der Vokalmusik.
  2. Religiöse Musik ist in Latein verfasst.
  3. Die ersten Werke der Musik in Volkssprache erscheinen.
  4. Die Notenschrift wird entwickelt und verfeinert.
  5. Die Melodien sind modal (Kirchenmodi).
  6. Reichtum und Vielfalt der Instrumente erscheinen, die, der Stimme untergeordnet, zur Begleitung und Klangfärbung verwendet werden.
  7. Die Monodie wird schrittweise durch die Polyphonie verdrängt.
  8. Die frühe Polyphonie ist sehr einfach und klanglich rau. Die Stimmen bewegen sich in Intervallen von Quarten und Quinten (4 und 5).
  9. Im 14. Jahrhundert tritt die zivile polyphone Musik in den Vordergrund und gewinnt an großer Vielfalt und rhythmischer Komplexität.

Die Barockzeit (17. Jahrhundert – Erste Hälfte des 18. Jahrhunderts)

Merkmale:

  • Die Musik dient dem Wort oder übertrifft es sogar.
  • Das harmonische System wird etabliert.
  • Die Stimmen erhalten eine unterschiedliche Wertigkeit: Es gibt eine Hauptstimme (Melodie), der Rest dient als Begleitung (Melodie und Begleitung, Basso Continuo).
  • Verwendung von Dissonanzen/Verzierungen.
  • Suche nach klar markierten Phrasen.
  • Klare Trennung zwischen Instrumental- und Vokalmusik.

Perioden:

  • Frühbarock (1580–1630): Experimente mit Dissonanz.
  • Hochbarock (1630–1680): Zeit der Oper und des Gesangs.
  • Spätbarock (1680–1750): Konzertstil.

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