Überblick über Textsorten: Definitionen und Merkmale
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Argumentativer Text
DEFINITION: Verteidigung einer Position des Autors. Ziel ist es, zu synthetisieren, folgern, induzieren, analysieren, schlussfolgern und aufzuzeigen. Versucht, den Empfänger zu überzeugen. Die Objektivität oder Subjektivität hängt von der Art der Argumente ab.
Funktionen
Appellativ, konnotativ oder konativ.
Form
Prosa (kann aber auch in Versform auftreten).
Textsortenmerkmale
Argumentation, oft kombiniert mit Exposition.
Struktur
- Einleitung: Einführung in das Thema, Darstellung des Ausgangspunkts oder der Merkmale; endet oft mit einer zu beweisenden These (Hypothese).
- Hauptteil (Argumentation): Darlegung einer Reihe von Argumenten (und Gegenargumenten), um den Standpunkt zu belegen.
- Schlussfolgerung: Synthese oder Zusammenfassung des Dargelegten; zieht einen Schluss, der die These bestätigt oder verwirft. Nicht immer zwingend vorhanden, bestimmt aber die argumentative Richtung.
Typische Bereiche
Philosophie, Publizistik (Mischformen, Meinungsbeiträge), Wissenschaft, Technik, Beruf, Pädagogik, Verwaltung, Soziales, Soziologie, Eingaben an Institutionen, Reden.
Sprachebene
Gehoben, wissenschaftlich, technisch oder standardsprachlich.
Sprachliche Merkmale
Fachbegriffe (Technizismen), Kultismen, Fremdwörter.
Definition eines Textes
Ein Text ist eine abgeschlossene Kommunikationseinheit, gekennzeichnet durch:
- Er wird in einer bestimmten Situation produziert, die durch die physische Umgebung und die sozialen Beziehungen zwischen Sender und Empfänger definiert ist. Er entsteht in einem situativen Kontext, der einem Raum-Zeit-Kontext entspricht.
- Er verfolgt eine präzise Absicht des Senders.
- Er bewirkt Effekte beim Empfänger (z. B. Anpassung von Überzeugungen, Informationszuwachs), was auf seine Kohärenz zurückzuführen ist.
- Er weist eine variable Größe und Form auf, abhängig von den genannten Aspekten (Textsortenvielfalt).
Erklärender Text (Expositorisch)
DEFINITION: Soll den Empfänger informieren, belehren und Konzepte klären. Ist objektiv. Typische Verfahren: Definieren, Beschreiben, Charakterisieren, Analysieren, Ordnen und Organisieren.
Funktionen
Informativ, repräsentativ (referenziell) und metasprachlich.
Form
Prosa.
Textsortenmerkmale
Exposition, Beschreibung, Aufzählung, Definition. (Die Verwendung von narrativen oder argumentativen Elementen hängt vom spezifischen Texttyp ab).
Struktur
- Einleitung: Führt in das Thema ein (direkte Exposition) und kann eine Definition enthalten. (Bei reinen Definitions-Texten entfällt die Einleitung oft.)
- Hauptteil (Exposition): Beschreibt Merkmale, Teile, Eigenschaften, Umstände, Abläufe; stellt einen sequenziellen Prozess dar etc. (Kann reine Auflistungen enthalten, z. B. in Wörterbüchern).
- Schlussfolgerung: Abhängig vom Texttyp, oft nicht vorhanden. (Falls vorhanden, beinhaltet er oft eine Zusammenfassung oder eine Schlussfolgerung/Lösung.)
Typische Bereiche
Journalismus (Nachrichten), Wissenschaft, Technik, Beruf, Pädagogik, Militär, Gesetzgebung, Justiz, Verwaltung, Soziales, Soziologie, Politik, Anleitungen.
Sprachebene
Standardsprachlich, fachsprachlich (technisch/wissenschaftlich), gehoben.
Sprachliche Merkmale
Fachbegriffe (Technizismen), Fremdwörter, Kultismen.
Narrativer Text (Erzählend)
DEFINITION: Erzählt eine Geschichte mit bestimmten Charakteren. Beinhaltet eine Reihe von Handlungen, die sich in einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort ereignen. Ist oft fiktional, kann aber auch reale Ereignisse einbeziehen. Ist tendenziell subjektiv.
Funktionen
Expressiv (emotional), appellativ, konnotativ oder konativ, phatisch.
Form
Prosa oder Versform.
Textsortenmerkmale
Kombiniert Narration (Erzählung), Deskription (Beschreibung) und Dialog, wobei die Erzählung meist dominiert.
Struktur
- Einleitung (Exposition): Stellt die Hauptfiguren vor, etabliert den räumlichen und zeitlichen Rahmen und präsentiert den Auslöser der Handlung. Deskriptive Elemente überwiegen oft.
- Hauptteil (Entwicklung/Konflikt): Die Handlung verkompliziert sich und entwickelt sich zu einem Konflikt, der einer Lösung bedarf. Narrative Elemente dominieren; Dialog gewinnt an Bedeutung für die Glaubwürdigkeit.
- Schluss (Lösung/Ergebnis): Der Konflikt mündet in einer Lösung oder einem Ergebnis. Narrative Elemente dominieren; deskriptive Elemente können wieder stärker hervortreten.
Typische Bereiche
- Epische Literatur (Roman, Novelle, Epos), Dramatik
- Chroniken, historische Annalen
- Autobiografien, subjektive Biografien
- Religiöse Texte, Mythologien
- Oper, Operette, Singspiel, Kabarett etc.
Sprachebene
Vielfältig; von Slang, Umgangssprache, Vulgärsprache (in Dialogen) bis zu standardsprachlicher oder gehobener/literarischer Sprache (in Beschreibungen).
Sprachliche Merkmale
Kultismen, umgangssprachliche Wendungen, Sprichwörter, Slang, Fremdwörter, feste Wendungen (Phrasen), Euphemismen.
Poetischer Text (Lyrisch)
DEFINITION: Drückt Gefühle, Empfindungen, Emotionen, Erinnerungen und Gedanken aus. Zielt darauf ab, den Empfänger emotional zu beteiligen, ähnliche Gefühle hervorzurufen und dessen Bewusstsein/Sensibilität anzusprechen, oft auf ästhetisch ansprechende Weise. Gekennzeichnet durch eine Fülle rhetorischer Figuren und literarischer Mittel. Ist stark subjektiv.
Funktionen
Expressiv (emotional), poetisch (ästhetisch).
Form
Versform oder lyrische Prosa.
Textsortenmerkmale
Rhetorische Darstellung, Beschreibung, Aufzählung; kann Dialog, narrative und/oder argumentative Elemente enthalten.
Struktur
- Einleitung: Einführung des Themas, des Ausgangspunkts oder des Auslösers.
- Hauptteil (Entwicklung): Entfaltung des Themas durch Beschreibung, Aufzählung etc. (ggf. mit narrativen, dialogischen, argumentativen Elementen).
- Schluss: Nicht zwingend; kann bei narrativen/argumentativen Elementen eine Abrundung oder Pointe darstellen.
Typische Bereiche
Lyrik (Gedichte, Liedtexte, lyrische Prosa, Kalligramme, visuelle Poesie), rhetorische Texte (Reden).
Sprachebene
Gehoben, literarisch, standardsprachlich.
Sprachliche Merkmale
Kultismen, Fremdwörter, rhetorische Figuren, Bildsprache.
Eigenschaften von Texten
Der Text ist eine abgegrenzte sprachliche Einheit, da seine Komponenten ihre Bedeutung im Zusammenspiel mit den anderen Teilen des Textes erhalten.
Innerhalb des Textes bildet sich ein verbaler Kontext, der aus dem bisher Gesagten besteht und die Bedeutung nachfolgender Aussagen entsprechend der Gesamtintention prägt. Dieser Kontext ist entscheidend für das Verständnis aller Aussagen.
Texte zeichnen sich aus durch:
- Abgeschlossenheit: Der Text wird als vollständig wahrgenommen, auch wenn er potenziell erweiterbar ist.
- Kohäsion: Der Text bildet ein in sich geschlossenes sprachliches Universum. Die Bedeutung der einzelnen Komponenten ergibt sich aus ihrem Bezug zueinander innerhalb des Textes.
- Kohärenz: Der Text besitzt eine thematische Einheit und verfolgt eine bestimmte Absicht, die seine Existenz und Form begründet. Dies verleiht dem Text Sinnzusammenhang.
- Sinnzusammenhang: Die Kohärenz ergibt sich aus dem sinnvollen Zusammenspiel der Textteile im Hinblick auf Thema und Absicht, wodurch Einzelaussagen als Teil eines Ganzen verstanden werden.
Textsorten (Strukturelle Vielfalt)
Es gibt verschiedene Grundtypen von Texten, wie die oben beschriebenen: argumentative, erklärende, narrative und poetische Texte. Oft treten Mischformen auf oder deskriptive (beschreibende) Elemente sind zentral.