Überblick: Die wichtigsten journalistischen Genres und ihre Merkmale

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Die wichtigsten journalistischen Genres

Die Nachricht: Objektive Fakten und die W-Fragen

Die Nachricht kann als objektive Darstellung von Fakten definiert werden, ohne die Worte oder die Intervention des Senders (Emittenten). Sie ist unpersönlich, sachlich und behandelt Themen von allgemeinem Interesse.

Ihr Inhalt beantwortet normalerweise sechs grundlegende Fragen:

  • Was?
  • Wer?
  • Wo?
  • Wann?
  • Wie?
  • Warum?

Die Länge ist variabel. Sie weist gewöhnlich folgende Struktur auf: Überschrift, Intro (oder Lead) und Hauptteil (Körper). Der Inhalt des Hauptteils ist in Absätze unterteilt, die Daten oder Ideen sammeln, geordnet nach ihrer Wichtigkeit. Das größte Interesse erscheint zuerst, das weniger Wichtige am Ende.

Der Bericht: Umfassende Recherche und Analyse

Der Bericht ist ein informatives journalistisches Konto, das umfassender ist als die Nachricht. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass die Informationen vollständiger und gründlicher sind, was einen Untersuchungsprozess durch den Journalisten impliziert, einschließlich der Entdeckung neuer Informationen, Interviews mit Akteuren und der Konsultation anderer Quellen.

Berichte können unterzeichnet werden. Struktur und Stil sind freier und persönlicher, jedoch ohne Verzicht auf Objektivität. Er gilt als das journalistische Genre par excellence.

Das Interview: Dialog und Persönlichkeiten

Das Interview ist ein erklärender Text, in dem der Dialog zwischen einem Journalisten und einer relevanten Persönlichkeit (Charakter) wiedergegeben oder gesammelt wird. Sein Zweck ist informativ. Interviews sind meist in drei Teile gegliedert:

  1. Einführung: Präsentiert die interviewte Person, beschreibt die Atmosphäre zu Beginn des Gesprächs, erzählt die Vorgeschichte des Treffens etc.
  2. Hauptteil: Besteht aus den Fragen und Antworten.
  3. Schluss: Der Reporter fasst das Gesagte zusammen oder wählt einen Aspekt von besonderer Relevanz aus.

Das Editorial (Leitartikel): Die Meinung der Zeitung

Das Editorial (oder der Leitartikel) drückt die Meinung des Verlags oder der Zeitung zu den wichtigsten aktuellen Ereignissen aus. Es ist ein argumentativer Essay, der letztendlich darauf abzielt, die öffentliche Meinung zu beeinflussen.

Obwohl die Zeitung Objektivität wahrt, soll das Editorial (verfasst von einem Mitglied der Redaktion oder dem Herausgeber) die grundlegende Ideologie und die Vorschläge der Zeitung offenlegen. Editorials sind nicht unterzeichnet und haben keine feste Struktur.

Das Meinungsstück (Kommentar) und die Kolumne

Das Meinungsstück (Kommentar/Op-Ed) ist unterzeichnet, in der Regel von einer intellektuell bedeutenden Person, die nicht fest an das Redaktionspersonal der Zeitung gebunden ist. Dies verleiht ihm sein wesentliches Merkmal: die Freiheit. Die darin enthaltenen Meinungen liegen in der alleinigen Verantwortung des Verfassers. Struktur und Stil sind sehr persönlich.

Die Kolumne als Sub-Genre

Ein spezielles Sub-Genre innerhalb des Meinungsstücks ist die Kolumne. Sie behält die gleichen allgemeinen Merkmale bei, unterscheidet sich jedoch durch ihre Kürze und ihre regelmäßigen Abstände. Sie erscheint immer an derselben Stelle in der Zeitung, daher der Name. Bekannte Kolumnen sind beispielsweise die von Francisco Umbral in „El Mundo“ oder die von Juan José Millás in „El País“.

Leserbriefe: Die Stimme der Leserschaft

Leserbriefe sind kurze Texte, in denen Zeitungsleser ihre Meinung zu einem aktuellen Thema äußern, auf zuvor in der Zeitung erschienene Informationen oder Meinungen antworten oder falsche Daten korrigieren können.

Die Chronik: Ereignisbericht mit Hintergrund

Die Chronik ist ein informativer Text, der von einem Korrespondenten bei einem Großereignis oder von einem Sondergesandten vor Ort verfasst wird. Dieses Genre teilt strukturelle Merkmale mit der Nachricht und dem Bericht:

  • Wie die Nachricht bietet sie eine Erzählung eines aktuellen Ereignisses.
  • Wie der Bericht beinhaltet sie eine Weiterentwicklung, die Vorgeschichte, Folgen, Zeugnisse und Nachweise.

Die Kritik (Rezension): Kulturelle Bewertung

Die Kritik (Rezension) ist ein spezifisches Genre der kulturellen Information, das immer von einem Fachmann verfasst wird. Die Kritik erfüllt eine Doppelfunktion:

  1. Information über bestimmte kulturelle Ereignisse (Buchveröffentlichung, Film- oder Theaterpremiere, Konzert etc.).
  2. Diskussion und fundierte Bewertung dieser Ereignisse, die dem Leser als Orientierungshilfe dient.

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