Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus: Expansion, Agrarrevolution und Protoindustrie
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1.1 Die Expansion der europäischen Feudalgesellschaften in Übersee
Der Übergang vom Feudalismus zum Kapitalismus. Das feudale System (beginnend im 11. Jahrhundert) begann im 13., 14. und 15. Jahrhundert abzusterben. In Europa entstanden die absoluten Monarchien, die zu den sogenannten Alten Regimen führten. Diese erste Phase des Kapitalismus wird als **Merkantilkapitalismus** bezeichnet.
In der Neuzeit (ab 1492) konsolidierte sich der Kapitalismus als ein ökonomisches System, dessen Ziel es ist, den größtmöglichen Nutzen zu erzielen.
Spanier und Portugiesen eroberten Amerika.
Mechanismen der Eroberung und Kolonisation
Mechanismen der Eroberung
In der amerikanischen Gesellschaft mussten die Menschen Steuern zahlen, die in Form von Arbeit (*Mita*) an den Staat entrichtet wurden.
Mechanismen der Kolonisation
Dazu gehörten die Dekulturation der Eingeborenen und der Mechanismus der *Encomienda* (feudale Privilegien, die es erlaubten, Indianer für sich arbeiten zu lassen).
Die Übernutzung der Ressourcen, die Gewalt der Eroberung und die Krankheiten, die von den Siedlern eingeschleppt wurden, führten zu einer Zunahme der Sterblichkeit und einem Rückgang der Geburtenraten unter den Ureinwohnern.
Sozioökonomischer Kontext und Kapitalakkumulation
Diese Phase der Kolonisation Kastiliens in Amerika fand im Kontext des feudalen Niedergangs und des Aufstiegs der absoluten Monarchien statt. Es war der Übergang zwischen Feudalismus und Kapitalismus.
Der Warenaustausch existierte zwar seit der Antike, war aber in diesen Feudalgesellschaften stark eingeschränkt. Es gab vier Typen von Märkten, darunter der einfache Tauschhandel, der durch den Kaufmann und das Geld ermöglicht wurde.
Drei Wege zur Akkumulation von Erträgen/Kapital:
- Die Gutsherrenklasse
- Der Staat
- Die Bourgeoisie
Durch die Kolonisation gelangte eine große Menge an Gold und Silber aus Amerika nach Spanien.
Der Hamilton-Inflationsprozess
Die Hamilton-These erklärt, dass die Inflation in Kastilien durch die massive Ankunft von Gold und Silber verursacht wurde. Die Preiserhöhung resultierte daraus, dass mehr Geld im Umlauf war. Gleichzeitig wuchs die landwirtschaftliche Produktion nicht so schnell wie die Bevölkerung. Die steigende Nachfrage erhöhte somit die Lebensmittelpreise.
1.2. Veränderungen und Entwicklung in der Landwirtschaft
Das Ziel der Landwirtschaft war Autarkie.
Im 16. (sowie 17. und 18.) Jahrhundert führte ein starkes Bevölkerungswachstum zu Innovationen und Techniken, um die landwirtschaftliche Produktion zu steigern und die Bevölkerung zu ernähren.
Zuerst wurde die Brache genutzt, später das **Norfolk-System**, wodurch Produktion, Produktivität und die Anzahl der Tiere gesteigert wurden. Die **Einhegungen** (*Enclosures*) entstanden, was gleichzeitig zur Entstehung des Proletariats beitrug.
Im 18. Jahrhundert begannen neue Prozesse der Mechanisierung der Felder mit wichtigen Fortschritten bei den landwirtschaftlichen Werkzeugen. Die **Agrarrevolution** war entscheidend für die Industrie.
1.3. Die Entwicklung des verarbeitenden Gewerbes (Protoindustrie)
Im 16., 17. und 18. Jahrhundert verbreitete sich eine neue Art der Güterproduktion, die **Protoindustrie**, die eng mit der Landwirtschaft verbunden war.
Händler mussten die Produktion steigern, um die gestiegene Nachfrage zu befriedigen. Sie beauftragten Bauern, in Zeiten geringer Feldarbeit Industriegüter zu Hause zu produzieren (häufig im Rahmen des *Verlagssystems*).