Übergang vom Mittelalter zur Renaissance: Schlüsselentwicklungen

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Übergang von Mittelalter zur Renaissance: Italiens Vorreiterrolle

Italien war dem übrigen Europa zwei Jahrhunderte lang in der Entwicklung der klassischen Welt voraus. Damals sollte man wissen, dass das Klassische wiedergeboren wurde, daher der Name dieser Epoche: die Renaissance. Unabhängig vom Einfluss der Kirche kehrte das klassische Modell zurück, das den Sinnen und dem aufstrebenden Bürgertum entsprach. So wurden im 16. Jahrhundert die Kanones der italienischen Renaissance international eingeführt.

Mäzenatentum: Förderung von Kunst und Denkern

Das Mäzenatentum, wie es bereits unter Augustus und seinem Minister (Maecenas) im 1. Jahrhundert v. Chr. und 1. Jahrhundert n. Chr. existierte, förderte die künstlerische Tätigkeit durch den Schutz von Dichtern und Denkern. Diese Form der Schirmherrschaft wurde auch im Mittelalter und der Renaissance wiederbelebt und begünstigte die Künste. Dies schützte viele führende Persönlichkeiten und förderte Kunst und Literatur.

Die Verwüstung durch die Pest (1347-1351)

Zwischen 1347 und 1351 wurde Europa von der Beulenpest verwüstet, die durch den erfolgreichen Handel mit dem Osten eingeschleppt wurde. Es wird geschätzt, dass sie das Verschwinden von einem Drittel der europäischen Bevölkerung verursachte. Im 14. Jahrhundert reduzierten die Epidemien als Ergebnis die Konjunktur und den Konsum. Dies führte zu einer starken Förderung der künstlerischen Produktion, obwohl wenig Geld im Umlauf war und auf dem Markt verfügbar war.

Entdeckungsreisen und neue Märkte im 15. Jahrhundert

Das Ende des 15. Jahrhunderts eröffnete neue wirtschaftliche Perspektiven für Europa: die Entdeckung Amerikas durch die Spanier und die Ankunft der Portugiesen in Indien. Seereisen und Abenteuer prägten die moderne Marktöffnung, die den Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit markierte. Sie brachten europäische Menschen mit unbekannten Kulturen in Verbindung und ermöglichten die Erweiterung der Reiche durch Eroberung.

Humanismus: Eine neue Weltanschauung

Im späten Mittelalter entstand der Humanismus, der die Bourgeoisie durch seine Weltanschauung prägte. Dabei wurde der Mensch als zentral betrachtet, und seine Modelle waren die antiken Schriftsteller. Die europäische Literatur eignete sich die Neuerungen aus Italien an. So übernahm in Spanien der Marqués de Santillana die Form der Sonette in italienischen Hendekasyllaben.

Religiöse und politische Implikationen des Humanismus

Hierzu wurde eine kritische Sicht auf die Kirche vorgeschlagen, zuerst von Erasmus von Rotterdam mit seiner Verteidigung der Freiheit des Geistes gegen die Scholastik. Er übersetzte das Neue Testament und sorgte für zusätzliche Impulse für die Reformation. Dann begann Martin Luther die Reformbewegung, die ganz Europa umfasste und in der Spaltung der katholischen Kirche gipfelte, bekannt als Gegenreformation.

Buchdruck: Verbreitung und Demokratisierung der Ideen

Johannes Gutenberg installierte 1450 die erste Druckerei in Mainz. Die Technik verbreitete sich schnell im 15. und frühen 16. Jahrhundert. Diese Demokratisierung des Lesens hatte zur Folge, dass es mehr Leser gab. Sie trug auch zur Internationalisierung bei. So begann die Verbreitung von Texten wie Machiavellis Der Fürst, der den Wert des Staates erhöhte, und Erasmus' Lob der Torheit.

Weltbild und Ideale: Vom Mittelalter zur bürgerlichen Ordnung

Das Weltbild war von einer Entzauberung geprägt: Die Religion verlor ihre alleinige Erklärungskraft. Das mittelalterliche Gemeinschaftsleben war stark von der Religion geprägt. Im Gegensatz dazu stützte sich die bürgerliche Ordnung auf die Kraft der eigenen Vernunft, auf wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Philosophie.

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