Umfassender Leitfaden zu Bremsanlagen: Trommel-, Scheibenbremsen & Komponenten
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Trommelbremsen
Merkmale von Trommelbremsen
- Selbstverstärkung der primären Bremsbacken.
- Geringerer Kraftaufwand im Vergleich zur Scheibenbremse.
- Empfindlichkeit gegenüber schwankenden Reibungskoeffizienten und Temperaturen.
- Geringe Selbstreinigung und wenig Schutz vor Schmutz.
Typen von Trommelbremsen
- Simplex-Bremse
- Duplex-Bremse
- Duo-Servo-Bremse
Scheibenbremsen
Arten von Scheibenbremsen
Scheibenbremse mit Festsattel
- Der Festsattel klemmt die Scheibe von beiden Seiten mit mehreren Kolben.
- Ideal für Hochleistungsfahrzeuge.
Kompakte Scheibenbremse (Inline-Frame)
- Verwendung eines einzelnen Zylinders.
- Kleinerer Schwenkradius.
- Geringere Flüssigkeitserwärmung.
Scheibenbremse mit Schwimmsattel
- Ermöglicht größere Kolbenflächen, wodurch mehr Kraft auf die Bremse ausgeübt wird.
- Geringere Gefahr von Luftblasen.
Pneumatische Scheibenbremse mit Schwimmsattel
- Der Bremssattel kann einseitig montiert werden (schwimmende Bauweise).
- Reduzierter Bauraum ermöglicht einen kleineren Schwenkradius.
Weitere Scheibenbremstypen
- Scheibenbremse mit oszillierenden Backen.
- Vollständig abgedeckte Scheibenbremse.
Hauptbremszylinder
Typen von Hauptbremszylindern
- Einkolben-Zylinder
- Zweikolben-Zylinder
- Zweikolben-Zylinder mit unterschiedlichem Durchmesser
Aufbau des Hauptbremszylinders
- Bremsflüssigkeitsbehälter
- Gehäuse
- Zylinder
- Kolben
- Dichtungen
- Rückholfeder
Merkmale des Hauptbremszylinders
- Anzahl der Kammern und Kolben.
- Verwendung eines Restdruckventils: Aufrechterhaltung eines Restdrucks von 0,7 bis 0,9 bar, um Lufteintritt zu verhindern und die Funktionsfähigkeit zu gewährleisten.
Bremskraftverstärker und Bremskraftregler
Bremskraftverstärker (Servo)
Typen von Bremskraftverstärkern
- Hydrovac
- Mastervac
Bremskraftregler (Kompensatoren)
Typen von Bremskraftreglern
Fest eingestellter Bremskraftregler
Begrenzt den Bremsdruck an der Hinterachse unabhängig von der Beladung.
Lastabhängiger Bremskraftregler
Reguliert und begrenzt den Bremsdruck, den der Radbremszylinder empfängt, basierend auf der Federkraft, die gegen einen integrierten Kolben wirkt (abhängig von der Beladung).
Bremskraftregler mit Verzögerungsfunktion (Trägheitskompensator)
Der Abschaltpunkt wird durch eine Verzögerung von +/- 5 m/s2 definiert, basierend auf der Bestimmung des Rampenwinkels.
Druckabhängiger Bremskraftregler
Gleicht die Bremskräfte zwischen Vorder- und Hinterachse aus.
Bremsflüssigkeit
Spezifikationen gängiger Bremsflüssigkeiten
Typ | Siedepunkt trocken (°C) | Siedepunkt nass (°C) | Viskosität bei -40°C (cSt) |
---|---|---|---|
DOT 3 | 205 | 140 | 1500 |
DOT 4 | 230 | 155 | 1800 |
DOT 5 | 260 | 180 | 900 |
SAE J1703 (11.1983) | 205 | 140 | 1800 |
Wichtige Eigenschaften von Bremsflüssigkeiten
- Siedepunkt (trocken): Die maximale Temperatur, bei der die Flüssigkeit ohne Gasbildung funktioniert.
- Siedepunkt (nass): Misst den Siedepunkt der Flüssigkeit mit einem Wassergehalt von ca. 3,5%.
- Viskosität: Der Einfluss der Temperatur auf die Viskosität. Muss bei hohen und niedrigen Temperaturen eine gleichbleibende Wirksamkeit gewährleisten.
- Korrosionsschutzeigenschaften: Sollte Korrosion und Oxidation von Eisenmetallen verhindern. Muss kompatibel mit Elastomeren (Dichtungen) in der Pumpe und anderen Komponenten sein.
Typen von Bremsflüssigkeiten
- Glykolether-Flüssigkeiten: Basieren auf Polyethylenglykolen. Nicht mit Mineralöl mischbar. (DOT 3, DOT 4, DOT 5.1)
- Mineralöl-Flüssigkeiten: Basieren auf Erdöl (z.B. LHM). Nehmen keine Feuchtigkeit auf.
Bremsbeläge und Bremsbacken
Wichtige Eigenschaften
- Hohe Temperaturbeständigkeit gegen Verformung.
- Gute Abriebfestigkeit.
- Konstanter Reibwert auch bei hohen Temperaturen.
- Gute Wärmeleitfähigkeit für schnelle Wärmeableitung.