Umfassender Leitfaden: Krankheiten, Übertragung und Immunsystem
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Krankheiten und ihre Übertragungswege
Krankheiten durch Bisse übertragen
- Tollwut: Tollwut wird durch Bisse von Hunden, Katzen und Fledermäusen übertragen. Das Virus greift das Nervensystem an. Symptome können drei Wochen bis acht Wochen nach dem Biss auftreten und umfassen Fieber, Hyperaktivität, Halluzinationen und Orientierungslosigkeit.
- Tetanus: Tetanus verursacht gewaltsame, unwillkürliche Muskelkontraktionen, insbesondere im Hals und Kiefer.
- Gasbrand: Das Exotoxin sondert eine Substanz ab, die das betroffene Gewebe degenerieren lässt. Dabei wird eine große Menge Wasserstoffgas freigesetzt.
- Dermatomykosen: Sie äußern sich als mehr oder weniger runde Läsionen auf der Haut oder Dermis.
Luftübertragene Krankheiten und ihre Symptome
Mikroorganismen, die durch die Luft übertragen werden, infizieren in der Regel die Atemwege von Tieren.
- Erkältung: Eine Infektion der Nasenschleimhaut und des Rachens. Symptome sind verstopfte Nase, Niesen, leichtes Fieber und Husten.
- Grippe: Infektion der oberen Atemwege und gelegentlich der Lunge. Symptome sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Müdigkeit.
- Masern: Infektion der Atemwege und in schweren Fällen auch anderer Gewebe.
- Mumps: Infektion der oberen Atemwege mit Entzündung der Speicheldrüsen. Die Infektion kann auf Hoden, Bauchspeicheldrüse und Gehirn übergreifen.
- Windpocken: Infektion der Atemwege und der Lymphknoten.
- Pharyngitis (Rachenentzündung): Intensive Entzündung des Rachens, leichtes Fieber, Unwohlsein und mögliche Infektion des Mittelohrs und der Mandeln.
- Tuberkulose: Infektion der Lunge und anderer Organe.
- Pneumonie (Lungenentzündung): Infektion der Lunge.
- Diphtherie: Infektion des Rachens und der Mandeln.
Sexuell übertragbare Krankheiten (STIs)
- AIDS: Das Virus greift T-Zellen an und zerstört sie, was zu einer signifikanten Abnahme der Abwehrkräfte des Patienten führt.
- Genitalherpes: Blasen und Infektionen im Bereich des Anus, der Harnröhre und der Vagina bei Frauen sowie am Penis bei Männern.
- Hepatitis B: Allgemeine Schwäche, Übelkeit, häufiges Erbrechen, Fieber und Gelbfärbung der Haut. Sie kann auch durch kontaminierte Bluttransfusionen erworben werden.
- Gonorrhoe (Tripper): Das Bakterium produziert ein potentes Endotoxin. Bei Frauen führt es zu Entzündungen der Vaginalschleimhaut. Bei Männern verursacht es eine Harnröhreninfektion mit Schmerzen beim Wasserlassen und eitrigem Ausfluss.
- Syphilis: Anfängliche Hautveränderungen an den Genitalien und anderen Körperteilen, gefolgt von einem weit verbreiteten Ausschlag. Wenn sich die Infektion auf das Nervensystem ausbreitet, können auch Blutgefäße betroffen sein.
- Vaginale Candidiasis (Scheidenpilz): Entzündung der inneren Auskleidung der Scheide mit pastösem Ausfluss bei Frauen.
- Trichomoniasis: Vaginitis mit vaginalem Ausfluss und Schmerzen beim Wasserlassen bei Frauen; Harnröhreninfektionen bei beiden Geschlechtern sowie Prostata- und Samenblaseninfektionen bei Männern.
Wasser- und Lebensmittelbedingte Krankheiten
- Poliomyelitis (Kinderlähmung): Anfängliche Infektion des Rachens und Darms, gefolgt von Fieber, Muskelschmerzen und Steifheit in Nacken und Rücken.
- Hepatitis A: Infektion der Leber, Fieber, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Gelbfärbung der Haut.
- Salmonellose: Gastroenteritis, verursacht durch die Ausbreitung von Bakterien im Darm.
- Cholera: Übertragung hauptsächlich durch verunreinigtes Wasser.
- Staphylokokken-Vergiftung: Ein Enterotoxin tritt auf, das Durchfall, Übelkeit und Erbrechen verursacht.
Von Tieren übertragene Krankheiten (Zoonosen)
- Gelbfieber: Übertragen durch Mücken, die das Virus über ihren Speichel beim Stich weitergeben. Es führt zu einer Infektion der Leber, Nieren und anderer Organe.
- Pest: Übertragen durch Rattenflöhe. Symptome sind Infektionen der Lymphknoten mit Schwellungen (Beulenpest), dunkle Flecken auf der Haut durch Blutungen, Schock und Tod innerhalb weniger Tage.
- Schlafkrankheit: Übertragen durch die Tsetsefliege. Sie führt zu einer Infektion der Blutgefäße; später können die Parasiten in das zentrale Nervensystem eindringen und Entzündungen des Hirngewebes und des Rückenmarks verursachen.
Das Immunsystem und Immunität
Immunologie ist die Wissenschaft, die die molekularen und zellulären Mechanismen untersucht, die an der Abwehr des Organismus gegen Mikroorganismen beteiligt sind.
Natürliche Immunität: Aktiv und Passiv
Tiere erwerben natürliche Immunität, wenn sie einer mikrobiellen Invasion ausgesetzt sind. Das Immunsystem beginnt zu reagieren und produziert spezifische Antikörper gegen diese Mikroben. Wenn der Körper die mikrobielle Invasion erfolgreich abwehrt, ist das Tier für die Dauer, in der die Antikörper im Blut verbleiben, gegen diese Mikroben immunisiert. Da die körpereigenen immunologischen Mechanismen des Tieres die Immunität erzeugen, wird dies als aktive Immunität bezeichnet. Wenn die Antikörper nicht vom Individuum selbst produziert, sondern von außen zugeführt werden, spricht man von passiver Immunität.
Künstliche Immunität und Impfungen
Künstliche Immunität kann auch durch den Einsatz von Techniken außerhalb des Körpers erworben werden. Die Impfung ist die Injektion von toten oder abgeschwächten Mikroben einer Krankheit, um den Menschen vor dieser Krankheit zu schützen. Dies aktiviert das Immunsystem zur Produktion spezifischer Antikörper. Impfstoffe sind präventiv, nicht kurativ, da der Körper erst nach einigen Tagen Antikörper produziert und die Wirkung eintritt.
Unspezifische Abwehrmechanismen des Körpers
Primäre Barrieren: Haut und Sekrete
Die Haut und die Sekrete, die die Öffnungen oder Kanäle von Tieren schützen.
- Die Haut: Abschuppung der Haut
- Die Schleimhäute: Tränen
- Saurer Schweiß
- Bakterienflora
Sekundäre Barrieren bei Mikrobeninvasion
Diese treten auf, wenn Mikroben die primären Barrieren überwinden und in den Tierkörper eindringen.
Das Immunsystem: Aufbau und Funktion
Es ist die Gesamtheit der Zellen, Gewebe und Moleküle, die am Immunisierungsprozess beteiligt sind. Das wichtigste Merkmal dieses Systems ist die Fähigkeit, fremde Moleküle im Körper zu erkennen.
Das Immunsystem ist von außerordentlicher Bedeutung für die Abwehr des Körpers gegen mikrobielle Infektionen und zelluläre Störungen wie Tumore. Die zwei Arten von Immunantworten sind mit Blutzellen, den sogenannten Lymphozyten, verbunden.
Lymphozyten: Zentrale Zellen der Immunität
Lymphozyten sind Zellen, die im Blut und in der Lymphe vorkommen. Sie werden als immunkompetente Zellen bezeichnet, da sie die Grundlage für zwei Arten von Immunität bilden: die humorale und die zelluläre Immunität.
Diese Zellen stammen aus pluripotenten Stammzellen, da sie die verschiedenen Arten von Leukozyten und Thrombozyten bilden.