Umweltbildung: Konzepte, Prinzipien und Ziele im Lernprozess
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Das Konzept der Umwelt im Lernprozess
Definitionen und Wechselwirkungen
Wir unterscheiden: Die Umwelt ist definiert als die Gesamtheit von Elementen, Räumen, Bedingungen, Situationen und Beziehungen, die den Kontext von Kindern und deren Entwicklung beeinflussen. Sie ist der Kontext, in dem die Entwicklung und das Lernen des Kindes stattfinden. Das Kind lernt durch den Austausch zwischen sich und seiner Umwelt, durch Entdeckung, wobei Beobachtung und Experiment Schlüsselelemente in diesem Prozess sind.
Die Umgebung umfasst physische Objekte, Räume und Organisationen sowie unmittelbarere soziale Beziehungen. Auch andere Bereiche, die trotz ihrer Medialität (z.B. TV) und räumlichen oder zeitlichen Distanz eng mit den Interessen des Kindes verbunden sind, wecken dessen Neugier und Wissensdrang. Ereignisse und Berührungen sind Teil der Erfahrung einer Person, einer Gruppe von Menschen oder, in ihrer maximalen Amplitude, der gesamten Menschheit.
Das Medium ist die Gesamtheit der natürlichen, sozialen, kulturellen und psychologischen Faktoren, die das Individuum umgeben. Diese stehen in dialektischer Beziehung zum Individuum, beeinflussen dessen Verhalten und geben seinen Handlungen Sinn. Der Mensch ist kein Fremder im Medium, sondern ein Teil davon. So gilt: „Das Medium ist dann wahrhaftig gesetzt, sofern das Kind es kennt, sich betroffen fühlt und darin agiert.“
Wichtige Interessenfelder: Vier Grundbedürfnisse
Wichtig ist, dass sich die Interessen um vier große Bedürfnisse drehen können:
- Sich ernähren und das Leben erhalten.
- Das Leben verteidigen.
- Sich vor Gefahren schützen und dagegen arbeiten.
- Solidarisch handeln.
Schon von klein auf verbinden sich diese Zentren mit weiteren Interessen: Tiere, Pflanzen, Natur, Gesellschaften, Zivilisationen, Kulturen.
Phasen der Interessenpunkte: Beobachtung, Assoziation, Ausdruck
Gut zu wissen ist, dass jeder Punkt des Interesses sich in drei Phasen gliedert:
- Beobachtung: Hierbei werden die sensorischen Eigenschaften von Objekten erfasst: Fühlen, Wiegen, Riechen... Es ist der Beginn der wissenschaftlichen Methode.
- Assoziation: Diese Phase verbindet das Vorwissen der Lernenden mit den durch Beobachtung gewonnenen Erkenntnissen. Sie dient dazu, das Verständnis durch Vergleich, Seriation, Klassifikation, Abstraktion und Generalisierung zu vertiefen.
- Ausdruck: Dies ist der Höhepunkt des Prozesses. Wir können zwei Aspekte hervorheben:
- Spezifischer Ausdruck: Die Umsetzung von Beobachtungen und persönlichen Schöpfungen, z.B. im freien Zeichnen.
- Abstrakter Ausdruck: Die Verkörperung des Denkens durch Symbole und konventionelle Codes, z.B. in freiem Text, mathematischer Sprache oder Musik.
Begründung der Umwelterforschung aus Bildungssicht
Die Begründung für die Erforschung der Umwelt aus Bildungssicht:
- Methodisch: Ermöglicht eine enge Arbeitsweise und direkte Beobachtung, wodurch ein breites Spektrum an Wissen für weitere, umfassendere Untersuchungen geschaffen wird.
- Pädagogisch: Es wird davon ausgegangen, dass Schülerinnen und Schüler dazu erzogen werden sollen, in der Gesellschaft, in der sie leben, zu agieren. Sie sollen deren Vergangenheit und die Beziehungen zwischen ihren Mitgliedern kennen, um im Laufe der Zeit kritisch handeln zu können.
- Bildungsziel: Das Interesse besteht darin, dass unsere Schülerinnen und Schüler nicht nur Konzepte lernen, sondern auch die Mittel zur Beurteilung ihrer Umgebung erwerben, um diese zu lieben und zu respektieren.
- Psychologisch: Die Schule öffnet sich der Umwelt, stellt Ressourcen und Lernsituationen bereit, damit die Schülerinnen und Schüler ihre eigene Vision von Menschen und Dingen konstruieren können.
Unterrichtsprinzipien für das Umweltwissen
Wir können über drei grundlegende Erfahrungsbereiche sprechen:
- Betroffen sein: Die Umwelt wahrnehmen und sich von ihr beeinflussen lassen.
- Tun: Bewusst und kreativ handeln.
- Handeln: Aktiv mit der Umwelt interagieren.
Diese Erfahrungsbereiche können Schülerinnen und Schüler durch drei kognitive Prozesse erfahren:
- Vom Konkreten zum Abstrakten: Von der unmittelbaren sinnlichen Erfahrung zum Zugang abstrakter Konzepte.
- Vom Eigenen zum Fremden: Von der eigenen Suche bis zu dem, was durch Aussagen, Informationen oder Bildung von anderen bekannt ist.
- Vom Ganzen zum Detail: Vom Erfassen des gesamten Mediums bis zur Aufnahme in die verschiedenen analytischen Elemente, die es integrieren.
Hinsichtlich der Entwicklung des Unterrichts in diesem Bereich muss dieser aus einer doppelten Perspektive erfolgen:
- Vom Subjektiven zum Objektiven: Basierend auf dem subjektiven, experimentell Erlebten, um das objektive oder sozial geteilte Wissen zu erreichen.
- Vom Analytischen zur Globalisierung: Basierend auf dem umfassendsten, globalen und undifferenzierten Zugang zu den verschiedenen Komponenten, die es ausmachen. Dies führt nicht zur Auflösung der Einheit des „Mediums“ in seine einzelnen Elemente, sondern dazu, es besser, stärker segmentiert und methodisch zu verstehen und zu erklären, ohne dabei die integrative Perspektive aus den Augen zu verlieren.
Beachten Sie auch, dass der erzieherische Wert der Umwelterforschung Folgendes fördert:
- Die Verwirklichung von bedeutsamem Lernen (im Gegensatz zu mechanischen Tätigkeiten).
- Den Einsatz von Verfahren und Techniken, die für die Sozialwissenschaften charakteristisch sind, indem die Schülerinnen und Schüler mit den Methoden der wissenschaftlichen Forschung vertraut gemacht werden:
- Hypothesenbildung
- Anwendung verschiedenster Techniken und Verfahren
- Beobachtung, Messung und Datenerfassung
- Kommunikation und Abgleich von Ideen
- Ziehen von Schlussfolgerungen
- Die Ausbildung von Schülerinnen und Schülern mit offenem und freiem Geist sowie im kritischen Denken.
- Die Förderung von Einstellungen und Werten, die zu persönlichen Verpflichtungen bezüglich ihres Handelns in der Umwelt führen, in der sie leben.
Ziele des Umweltwissens
Die Ziele des Umweltwissens sind:
- Förderung der Entwicklung und des autonomen Handelns in der Umwelt (Beobachtung, reflektierende und kritische Stellungnahme) durch die Identifikation mit sozialen Gruppen.
- Es wird angestrebt, dass die Schülerinnen und Schüler sich in Raum und Zeit orientieren können und lernen, wie soziale Gruppen organisiert sind, welche Verhaltensmuster sie aufweisen usw.
- Der Erwerb und die autonome Anwendung von Gewohnheiten, Fähigkeiten und Einstellungen in Bezug auf Gesundheit und Lebensqualität, den sachgemäßen Umgang mit Ressourcen sowie deren Erhaltung und ökologische Verbesserung.
- Schaffung eines reichhaltigen Umfelds zur Förderung persönlicher Beziehungen: Partizipation, Verantwortlichkeit, Respekt, Toleranz, demokratisches Zusammenleben.
- Erwerb von Konzepten, Verfahren und Verhaltensweisen, die den Schülerinnen und Schülern die Interpretation ihrer Umwelt erleichtern.
Wir können abschließend sagen, dass der Bereich des Umweltbewusstseins in der Primarstufe dazu dient, Schülerinnen und Schülern zu helfen, ihre Realität zu entdecken und zu verstehen, insbesondere jene Aspekte, die im Rahmen ihrer Wahrnehmung und Erfahrung liegen. Dieses Medium umfasst sowohl physische Objekte und Umgebungen als auch Organisationen und unmittelbare soziale Beziehungen, sowie andere Bereiche, die trotz ihrer möglichen physischen und zeitlichen Distanz – und während Jungen und Mädchen aufwachsen – eng mit ihren Interessen verbunden sind und ihre Neugier und ihren Wissensdrang wecken. Die Betrachtung des Mediums als Bildungs- und Kernthema der Globalisierung hat Auswirkungen auf den konzeptionellen Rahmen, den Fokus und die Organisation der pädagogischen Aktivitäten, sowie auf die Auswirkungen des schulischen Lebens und der Gemeinschaft und umgekehrt. Dies erleichtert die Integration in eine persönliche und soziale Ebene von Erfahrung und Wissen, affektiver und kognitiver Aktivität der Schülerinnen und Schüler.