Umweltprobleme und Naturschutz in Spanien: Politik & Lösungen
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Umweltpolitik in Spanien
Der Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die Umwelt und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf die Umweltpolitik sind zentrale Themen. Die Menschen überschreiten die Kapazitäten der Umwelt zur Regeneration durch unassimilierbare Verschmutzung und Zerstörung der Umweltelemente.
Die spanische Besorgnis begann mit der Gründung des ICONA (Institut für Naturschutz) im Jahr 1971. Aktuell wird die spanische Umweltpolitik durch die Europäische Union und die Maßnahmen des Ministeriums für Umwelt, ländliche Räume und Meeresangelegenheiten (MARM) bestimmt.
Internationale Abkommen
- Montreal-Protokoll: Zur Korrektur globaler Umweltprobleme, insbesondere der Ozonschicht.
- Kyoto-Protokoll: Zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Erhaltung der natürlichen Umwelt.
Umweltpolitik der Europäischen Union
- Förderung der nachhaltigen Entwicklung durch Verhinderung des Abbaus von Umweltressourcen.
- Lösung spezifischer Umweltprobleme innerhalb der Europäischen Union.
- Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Umwelt.
Umweltpolitik des Ministeriums für Umwelt
- Gewährleistung einer nachhaltigen Entwicklung.
- Verbesserung der Umweltqualität.
- Vermeidung von Umweltschäden.
- Sanierung degradierter Flächen.
Die größten Umweltprobleme
1. Veränderung des Reliefs
Kontinentales Relief
Das kontinentale Relief wird durch sportliche Aktivitäten, Bergbau, Steinbrüche und den Bau großer Infrastrukturen (Tunnel, Viadukte, Straßen) verändert. Dies führt zur Zerstörung des ursprünglichen Reliefs und zur Schaffung künstlicher Abraumhalden.
Küstenregionen
Diese sind von starken Störungen betroffen, darunter Meereserosion, das Verschwinden von Stränden durch Sand- und Kiesabbau sowie der Bau künstlicher Strukturen wie Deiche, Molen und Jachthäfen.
LÖSUNGEN:
- Wiederherstellung des Reliefs.
- Die Politik zielt darauf ab, die Kosten durch Kontrolle der natürlichen Ressourcen wieder hereinzuholen und neue Anlagen sowie Ödland zu rekultivieren.
2. Luftverschmutzung
Sie entsteht durch die Emission von Kohlenstoffprodukten wie Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Schwefeldioxid (SO2), Stickoxiden, Chlorstaub, Partikeln und Rauch. Diese stammen aus der Verbrennung fossiler Energieträger in Kraftwerken, Industrie, Verkehr, Waldbränden und Hausheizungen.
Saurer Regen
Dies ist Niederschlag mit einem höheren Säuregehalt als normal. Er entsteht, wenn Schwefeldioxid- und Stickoxidemissionen sich mit Wasserdampf in der Luft zu sauren Lösungen verbinden, die dann mit dem Regen auf die Erdoberfläche gelangen.
Maßnahmen gegen sauren Regen: Spanien hat die Genfer Konvention unterzeichnet, die eine Reduzierung der Emissionen bis 2010 um 65 % und der Schwefeloxide um 41 % vorsieht. Zudem sollen die Leistung thermischer Technologien verbessert und Anlagen bis 2015 geschlossen werden.
Probleme der Ozonschicht
Das Ozonmolekül besteht aus drei Sauerstoffatomen. Die Ozonschicht in der Stratosphäre (zwischen 15 und 55 km Höhe) filtert schädliche UV-Strahlung der Sonne. Ihr Rückgang ist auf chlorhaltige FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe) zurückzuführen, die in Aerosolen und Kühlmitteln verwendet werden. FCKW reagieren mit Ozon und Sauerstoff, was Pflanzen, Tiere und Menschen (Hautkrebs) beeinträchtigt.
Maßnahmen: Spanien verfügt über Messstationen für die Ozonschicht und beteiligt sich am internationalen Montreal-Protokoll.
Bodennahmes Ozon
Dieses entsteht am Boden durch die Reaktion von intensivem Sonnenlicht mit Stickoxiden aus Verbrennungsprozessen (z.B. Autoabgase).
Maßnahmen: Spanien verfügt über Messstationen, die die Bevölkerung bei Überschreitung der Höchstwerte informieren.
Luftverschmutzung in Städten (Smog)
Dies ist ein Nebel aus Schwebeteilchen, Staub und Rauch, der hauptsächlich durch Stadtverkehr und Heizungen entsteht. Er tritt vor allem im Winter auf und verursacht Schäden an Pflanzen sowie Atemwegserkrankungen bei Menschen.
Maßnahmen: Zur Bekämpfung wird die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel gefördert und zum Energiesparen aufgerufen.
Treibhauseffekt und Klimawandel
Die natürliche Funktion der Atmosphäre, mit Wasserdampf und Gasen wie Kohlendioxid und Methan, ist es, die von der Erdoberfläche abgestrahlte Wärme einzuschließen, um zu verhindern, dass sie in den Weltraum entweicht und die Temperatur bei etwa 15 °C zu halten. Schädliche Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe, Bränden und Entwaldung führen zu einer erhöhten Wärmespeicherung, was schwerere Dürren und Überschwemmungen, einen erheblichen Anstieg des Meeresspiegels, das Schmelzen der Polkappen und eine Verringerung der Biodiversität verursacht. Das Kyoto-Protokoll verpflichtet dazu, die Emissionen nicht um mehr als 15 % zu erhöhen.
Maßnahmen:
- Zuweisung von Emissionsquoten für Treibhausgase.
- Senkung der Steuern für weniger umweltschädliche Fahrzeuge.
- Förderung erneuerbarer Energien.
- Schaffung weniger umweltschädlicher zentraler Anlagen.
- Zudem wird ein Luftqualitätsgesetz vorbereitet.
3. Lärmbelästigung
Hauptursachen sind Verkehr, Industrie und städtische Siedlungen. Folgen sind Kopfschmerzen, Hörermüdung, Hypertonie, Angst, Müdigkeit, Aggression und Schlaflosigkeit.
Lösung: Die Entwicklung eines Lärmschutzgesetzes erfordert von großen Städten die Erstellung von Lärmkarten. Gemeinden werden in akustische Zonen eingeteilt, basierend auf der vorherrschenden Landnutzung, wobei jeder Zone ein maximaler Lärmpegel zugewiesen wird.
4. Wasserverschmutzung
Überfischung und Wasserverschmutzung sind auf den gestiegenen Verbrauch in Landwirtschaft, Städten und Industrie zurückzuführen. Dies führt dazu, dass einige Flüsse unter dem ökologischen Mindestpegel fließen und Feuchtgebiete sowie Grundwasser von Austrocknung und Versalzung bedroht sind.
Ursachen der Wasserverschmutzung
Steigende Abfallmengen verhindern die natürliche Selbstreinigung. Abfälle aus menschlichen Aktivitäten, übermäßiger Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft und Industrieabfälle bringen Giftstoffe und Schwermetalle ein. Ölverschmutzungen entstehen durch Tankreinigung auf See. Städte entsorgen unbehandeltes Abwasser und Abfälle auf unkontrollierten Deponien.
Folgen
Der Verlust der Wasserqualität beeinträchtigt aquatische Ökosysteme und die Nutzung durch Menschen (Trinkwasser, Baden und andere Aktivitäten).
Maßnahmen gegen Wasserverschmutzung:
- Es werden Wassersparprogramme gefördert.
- Programme zur Erhaltung der Wasserressourcen für Flüsse und Grundwasser wurden geschaffen.
- Für überfischte Gebiete und Feuchtgebiete wird eine rationale Nutzung und Wiederherstellung degradierter Flächen gefördert.
- Spanien verfügt über ein automatisches Netzwerk zur Information über die Qualität der Oberflächengewässer.
- Über tausend Kläranlagen werden gebaut, auch in kleinen Gemeinden, und bestehende Anlagen werden verbessert.
5. Schäden an der Vegetation und Entwaldung
Schäden an Wäldern sind auf natürliche Ursachen (hohe Temperaturen, Wassermangel, Schadinsekten und Pilze) und menschliche Ursachen (Luftverschmutzung, Entwaldung, Verfärbungen der Bäume) zurückzuführen. Spanien ist in ein europäisches Netzwerk integriert und hat Programme zur Schädlingsbekämpfung.
Veränderung der Vegetation
Die Ersetzung heimischer Arten durch andere mit hohem wirtschaftlichem Ertrag verändert den Boden, die Fauna und Flora negativ und begünstigt Brände.
Entwaldung in Spanien
Betrifft große Gebiete.
Ursachen der Entwaldung
Abholzung für Anbauflächen, Weideland, Wohngebiete, Industrie, Infrastruktur und Waldbrände.
Ursachen von Waldbränden
Waldbrände haben die höchste Rate im Sommer, begünstigt durch hohe Temperaturen, geringe Niederschläge und trockene Winde. Einige natürliche Ursachen (Blitzschlag), aber 96 % sind auf Nachlässigkeit (Wanderer, Stoppelbrennen) oder vorsätzliche Brandstiftung zurückzuführen (Viehzüchter auf der Suche nach neuen Weiden, Spekulanten für Urbanisierung, Käufer von billigem Holz, Brandstifter). Die Verdichtung des Unterholzes, begünstigt durch mangelnde Reinigung und die Bepflanzung mit leicht brennbaren Arten wie Kiefer und Eukalyptus, trägt dazu bei. Die am stärksten betroffenen Gebiete sind die Gemeinden im Nordwesten der Halbinsel.
Folgen der Entwaldung
Zunehmende Bodenerosion, erhöhte CO2-Emissionen, Verlust der biologischen Vielfalt sowie des energetischen und wirtschaftlichen Wertes der Landschaft.
Maßnahmen gegen Veränderung und Entwaldung: Der spanische Waldfachplan 2002-2023 sieht Maßnahmen zur nachhaltigen Bewirtschaftung und Brandvermeidung vor. Dies umfasst:
- Aufklärung und Sensibilisierung.
- Überwachung.
- Erhöhung der Strafen für Brandstiftung.
- Verbot der Umwidmung betroffener Flächen für 30 Jahre.
- Marktanalyse von verbranntem Holz.
- Rodung von überwucherten Wäldern.
- Verstärkte Löscheinrichtungen (z.B. Wasserflugzeuge).
Schutz der Natur und Umweltmaßnahmen
Naturschutzgebiete
Maßnahmen zur Lösung von Umweltproblemen umfassen die Schaffung von Naturschutzgebieten. Das 1977 geänderte Gesetz zur Erhaltung von Naturräumen sowie wildlebenden Tieren und Pflanzen hat zwei Ziele: die Erhaltung und Wiederherstellung natürlicher Gebiete sowie die Prävention zur Vermeidung von Schäden. Das Gesetz sieht verschiedene Arten von Schutzgebieten vor:
Parks
Natürliche Gebiete, die wenig durch menschliche Nutzung oder Besiedlung verändert sind. Das Gesetz unterscheidet Nationalparks und Naturparks.
Naturreservate
Natürliche Gebiete mit dem Ziel, Ökosysteme, Gemeinschaften oder besondere Elemente von Seltenheit oder biologischer Empfindlichkeit zu schützen.
Naturdenkmäler
Bemerkenswerte natürliche Formationen von Einzigartigkeit, Seltenheit oder Schönheit (z.B. Höhlen, Wasserfälle).
Geschützte Landschaften
Zeichnen sich durch ihre ästhetischen und kulturellen Werte aus.
Weitere Schutzmaßnahmen
Im Sinne des Umweltschutzes sind dies:
- Prävention: Durch Umweltverträglichkeitsprüfungen bei bestimmten Aktivitäten vor deren Genehmigung.
- Freiwillige betriebliche Umweltprävention: Durch Öko-Kennzeichnung und Förderung des Konsums umweltfreundlicher Produkte.
- Engagement von Umweltverbänden: Für eine nachhaltige Entwicklung.