Unabhängigkeitsbewegungen und politische Umbrüche im 19. Jahrhundert

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Unabhängigkeit der amerikanischen Kolonien

Faktoren der Unabhängigkeitsbewegungen

  • Verbreitung von Ideen und Prinzipien der Freiheit und Gleichheit.
  • Der erfolgreiche Aufstand der Kolonien in Nordamerika.
  • Unzufriedenheit des kreolischen Bürgertums (in Amerika geborene Weiße), das sich weigerte, die Autorität der spanischen Krone zu akzeptieren.

Schlüsselfiguren und neue Staaten

Simón Bolívar und Gran Colombia

Der Schwerpunkt der Unabhängigkeitsbewegungen lag in Venezuela unter der Führung von **Simón Bolívar** und im Vizekönigreich des Río de la Plata unter **José de San Martín**. Bolívar gründete *Gran Colombia*, das die heutigen Staaten Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Panama umfasste.

José de San Martín und die Befreiung Südamerikas

General San Martín sicherte die Unabhängigkeit von Spanien in weiten Teilen Südamerikas.

Mexikos Unabhängigkeit unter Iturbide

**Agustín de Iturbide** führte Mexiko 1821 in die Unabhängigkeit.

Antonio José de Sucre: Peru und Bolivien

**Antonio José de Sucre** befreite Peru und Bolivien.

Folgen der Unabhängigkeit

Spanien verlor fast alle seine Kolonien in Amerika, mit Ausnahme von Kuba, den Philippinen und Puerto Rico. Der amerikanische Kontinent fragmentierte sich in mehrere unabhängige Republiken. Die postkoloniale Gesellschaft war von großen sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten geprägt.

Spanien im 19. Jahrhundert: Politische Umbrüche

Die Regentschaft von Maria Christina und der Erste Karlistenkrieg

Nach dem Tod von König Ferdinand VII. wurde seine Witwe, **Maria Christina**, Regentin für ihre minderjährige Tochter Isabella. Um die Thronfolge ihrer Tochter zu sichern, suchte sie die Unterstützung der Liberalen. Dies führte zum **Ersten Karlistenkrieg** (1833-1840), einem Bürgerkrieg zwischen den Absolutisten (Karlisten) und den Liberalen (Isabellinern).

Die Konfliktparteien: Karlisten vs. Isabelliner

Die **Karlisten** (benannt nach Don Carlos, dem Bruder Ferdinands VII.) verteidigten das *Ancien Régime* und fanden ihre Anhänger hauptsächlich im agrarischen Adel, Klerus und unter Bauern im Nordosten Spaniens. Die **Isabelliner** (Anhänger Isabellas II.) setzten sich für eine konstitutionelle Monarchie, Eigentumsfreiheit und soziale Mobilität ein. Sie wurden vom Bürgertum, Bauern und städtischen Schichten im mittleren und südlichen Teil der Halbinsel unterstützt. Die liberale Partei gewann den Krieg, der durch die **Konvention von Vergara** beendet wurde.

Liberale Ära und Verfassungsentwicklung

Nach dem Krieg wurde **Baldomero Espartero** Regent. Er trat später zurück, und das Parlament proklamierte **Isabella II.** zur Königin.

Die Progressiven Liberalen und die Verfassung von 1837

Die **Progressiven Liberalen**, angeführt von Persönlichkeiten wie **Juan Álvarez Mendizábal**, strebten eine vollständige Beseitigung des *Ancien Régime* an. Sie führten eine liberale Ordnung ein, die unter anderem die Auflösung der Grundherrschaft ermöglichte. Sie erarbeiteten die **Verfassung von 1837**, die eine parlamentarische Monarchie etablierte.

Die Moderaten Liberalen und die Verfassung von 1845

Die **Moderaten Liberalen** waren Anhänger begrenzterer Reformen mit einem konservativeren Ansatz. Unter ihrer Herrschaft wurde das Zensuswahlrecht eingeführt, und das Militär erhielt großen Einfluss. Die Verwaltung wurde zentralisiert, und der Staat nahm autoritäre Züge an. Dies führte zur **Verfassung von 1845**, die das Wahlrecht weiter einschränkte und die Souveränität zwischen Parlament und Krone teilte. In dieser Zeit wurden auch das Strafgesetzbuch geschaffen und die **Guardia Civil** gegründet.

Militärregime und neue politische Kräfte

General O'Donnells Militärputsch von 1854

Im Jahr 1854 triumphierte ein Militärregime unter der Führung von General **Leopoldo O'Donnell**. Ziel war es, die Prinzipien des konstitutionellen Regimes wiederherzustellen und wirtschaftliche Reformen durchzuführen.

Entstehung neuer politischer Gruppen

In dieser Zeit entstanden auch neue politische Gruppen: die **Demokraten**, die ein freies allgemeines Männerwahlrecht forderten, und die **Republikaner**, die die Abschaffung der Monarchie anstrebten.

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