Undercover-Marketing: Versteckte Beeinflussung im Alltag

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Käufer aufgepasst: Die subtile Macht des Undercover-Marketings

Sie stöbern in einem Musikgeschäft nach CDs und bemerken ein attraktives junges Paar in Ihrer Nähe. Sie reden laut, sodass Sie ihr Gespräch mithören:

„Oh, da ist die CD, die ich letzte Woche gekauft habe!“, sagte das Mädchen aufgeregt.

„Die habe ich auch. Die höre ich die ganze Zeit“, antwortet der junge Mann.

„Ich auch! Es ist meine Lieblings-CD. Jeder findet sie toll!“, sagt das Mädchen.

Sie haben noch nie von der Gruppe gehört, beschließen aber, die CD zu kaufen, da sie ja anscheinend jeder hört.

Was ist Undercover-Marketing?

Sie hätten jedoch zweimal über Ihre Entscheidung nachgedacht, wenn Sie gewusst hätten, dass dieser junge Mann von einer Firma dafür bezahlt wurde, den Kauf bestimmter CDs zu fördern. Dies ist eine neue Form des Marketings, bekannt als Undercover-Marketing oder Buzz-Marketing. Dabei werden Schauspieler eingesetzt, die in Geschäften, Bars und an anderen Orten den Eindruck erwecken sollen, dass ein Produkt sehr beliebt ist. Werbetreibende hoffen, Menschen dazu zu bewegen, ein Produkt zu kaufen, wenn sie sehen, dass andere es mögen.

Wie Undercover-Marketing funktioniert

Beim Undercover-Marketing erkennen die Verbraucher nicht, dass sie beeinflusst werden. Sie sehen unbewusst, zum Beispiel, wie ein smarter junger Mann dafür bezahlt wurde, in einer belebten Bar ein bestimmtes Getränk zu bestellen, oder wie zwei Touristen, die sich nach dem besten Winkel für ein Foto erkundigen, tatsächlich ihre neue Handykamera bewerben. Diese Situationen wirken real, sind aber in Wirklichkeit erfolgreiche Beispiele des Undercover-Marketings.

Der Aufstieg des Undercover-Marketings

Klassische Werbung hat schon immer geholfen, Produkte zu verkaufen. Marketingunternehmen wurde jedoch klar, dass kommerzielle Werbung an Wirksamkeit verlor, da es ein Überangebot gab. Werbetreibende spürten, dass ein neuer, frischer Ansatz erforderlich war. Deshalb wurde das Undercover-Marketing entwickelt.

Kontroverse und Expertenmeinungen

Marketing-Professor Thomas Hustad hält dieses geheime Marketing für trügerisch, da Verbraucher angesprochen werden, wenn sie es am wenigsten erwarten. Ralph Nader, ein Verbraucheraktivist, stimmt dem zu. Seiner Ansicht nach sollte diese Art von Werbung illegal sein.

Jonathan Ressler, Präsident einer Firma, die Undercover-Marketing betreibt, widerspricht jedoch. Ihm zufolge liegt die Entscheidung weiterhin in den Händen der Verbraucher. „Wenn eine Person ein Produkt nicht mag oder es nicht in ihr Leben passt, wird sie es nicht nutzen“, sagt er.

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