Ungleichgewichte und die Große Depression: Ursachen und Folgen
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Ungleichgewichte und Expansion (1922-1929)
Die Vereinigten Staaten erlebten zwischen 1922 und 1929 ein starkes Wachstum der industriellen Produktion. Doch dieser Wohlstand barg schwere Ungleichgewichte, die im Laufe des Jahrzehnts andauerten und andere Bereiche der Welt beeinflussten:
- Ein erstes Problem war die anhaltende Krise der traditionellen Sektoren. Die landwirtschaftliche Produktion stieg durch Modernisierung und Mechanisierung, aber der Markt war nicht in der Lage, die erhöhte Produktion zu absorbieren, was fallende Preise verursachte. Dies führte auch zur Stagnation der traditionellen Industriezweige gegenüber dem Ausbau neuer Industrien.
- Ein weiterer Faktor war der Rückgang der Konsumkapazität aufgrund der ungleichen Verteilung der Gewinne in der Industrie: Die US-Unternehmensgewinne stiegen um 65 %, während die Löhne nur um 17 % stiegen. Da die industrielle Produktion schneller wuchs als die Nachfrage, mussten viele Industriezweige mit Wachstumsaktien umgehen.
- Die festgefahrenen Welthandelsgespräche trugen ebenfalls zur Instabilität bei.
- Hinzu kam die Instabilität des internationalen Währungssystems. Das Goldstandardsystem konnte die Situation aufgrund mangelnder internationaler Zusammenarbeit und Rivalität zwischen den wichtigsten Finanzzentren nicht stabilisieren.
- Es gab auch einen Rückgang der Investitionen in produktive Tätigkeiten.
Die Große Depression
Die Merkmale der Krise waren:
- Der Zusammenbruch des Aktienmarktes führte zur Zerstörung von Spareinlagen und zur drastischen Reduzierung von Kredit-, Konsum- und Investitionsentscheidungen. Die Folgen wurden unmittelbar auf die Realwirtschaft übertragen.
- Die Banken brachen zusammen, weil viele Menschen ihre Spareinlagen abzogen und viele Spar- und Darlehenskassen nicht zurückgezahlt werden konnten.
- Die Einstellung der Nachfrage und der Investitionen führten zu einer Industriekrise und enormen Arbeitslosenzahlen.
- Das reichste Land der Welt hatte kein System, das Arbeitslosen half, was zu Armut führte.
- Die Agrarkrise wurde durch den Zusammenbruch der Preise und die daraus resultierende Verringerung der Kaufkraft der Bauern (ländliche Armut) noch verstärkt.