Unternehmensfinanzierung & Investition: Konzepte und Methoden

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Grundlagen der Unternehmensfinanzierung und Investition

Wirtschaftliche Investition und Geldvermögensbildung

Eine wirtschaftliche Investition ist der Erwerb von Produktionsmitteln (dem produktiven Kapital eines Unternehmens) zur Herstellung anderer Güter. Die Geldvermögensbildung hingegen ist der Kauf von Wertpapieren (wie Aktien, Anleihen usw.) durch einen Investor, um zukünftige Erträge zu erzielen.

Operative Investitionen

Operative Investitionen tätigen Unternehmen zum Erwerb der notwendigen Elemente für ihre Produktion (z. B. Rohstoffe, Bauteile, Waren, Treibstoffe). Diese Investitionen werden regelmäßig erneuert und sind daher kurzfristiger Natur.

Strukturelle oder langfristige Investitionen

Strukturelle oder langfristige Investitionen werden getätigt, um dauerhafte Güter zu erwerben, die das Unternehmen über einen längeren Zeitraum nutzt (z. B. Gebäude, Maschinen, Fuhrpark).

Der Netto-Cashflow

Der Netto-Cashflow ist die Netto-Akkumulation liquider Mittel in einem bestimmten Zeitraum und somit ein wichtiger Indikator für die Liquidität eines Unternehmens.

Abschreibungen

Abschreibungen sind die buchhalterische Erfassung der Wertminderung von Vermögensgegenständen. Sie dienen dazu, den Wertverzehr eines Vermögenswerts über seine Nutzungsdauer zu quantifizieren.

Wiedererlangung von Investitionen

Angesichts der Abschreibung als Kosten über jeden Zeitraum wird diese automatisch in den Preis der Waren einkalkuliert und durch deren Verkauf an Kunden wiedererlangt. Auf diese Weise werden Investitionen über die Zeit langsam wieder in das Unternehmen zurückgeführt.

Finanzstruktur des Unternehmens

Für die finanzielle Stabilität eines Unternehmens ist es wichtig, ein angemessenes Verhältnis zwischen Fremd- und Eigenkapital zu wahren. Es wird empfohlen, dass die Schulden (Fremdkapital) nicht mehr als 50 % der gesamten Ressourcen ausmachen, d. h., das Fremdkapital sollte das Eigenkapital nicht übersteigen.

Kapitalerhöhung

Eine Kapitalerhöhung ermöglicht es, neue Mittel von bestehenden oder neuen Partnern zu erhalten, beispielsweise durch die Ausgabe neuer Aktien oder die Umwandlung von Rücklagen. Die Details einer Kapitalerhöhung müssen schriftlich formalisiert und im Handelsregister eingetragen werden.

Konzept der Eigenfinanzierung

Die Eigenfinanzierung besteht aus den Gewinnrücklagen, die Unternehmen zur Finanzierung ihrer Erweiterungs- oder Wartungsaktivitäten einbehalten. Das bedeutet, das Unternehmen verwendet eigene Mittel, ohne auf Finanzinstitute (Schulden) zurückzugreifen oder neue Beiträge von Partnern (Kapitalerhöhung) zu werben.

Eigenfinanzierung durch Rücklagen

Die Eigenfinanzierung durch Rücklagen umfasst Gewinnrücklagen, die das Unternehmen bildet. Diese Rücklagen können gesetzlich vorgeschrieben, satzungsmäßig oder freiwillig sein. Sie stellen eine Erhöhung der Eigenmittel des Unternehmens dar und bieten neue Ressourcen zur Finanzierung von Expansion, Wachstum und Investitionen.

Eigenfinanzierung durch Rückstellungen

Diese Form der Eigenfinanzierung beinhaltet Mittelzuweisungen, die das Unternehmen jährlich vornimmt, um beispielsweise den Verschleiß von Ausrüstung zu decken oder Kosten für Prognosen und zukünftige Risiken zu tragen.

Lieferantenkredit

Beim Lieferantenkredit bezahlt das Unternehmen die von seinen Lieferanten bezogenen Waren nicht sofort bar. Die abgegrenzten Beträge bedeuten, dass die Lieferanten dem Unternehmen für die Dauer des Zahlungsaufschubs ein Darlehen gewähren. Dies sichert die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens und stärkt das Vertrauen der Kunden.

Diskontierung von Forderungen

Beim Diskontieren von Forderungen können Unternehmen Zahlungen, die ihnen zustehen, vor dem Fälligkeitsdatum in Bargeld umwandeln. Wenn ein Unternehmen Liquidität benötigt, bevor beispielsweise ein Wechsel fällig wird, kann es die Möglichkeit nutzen, von Banken angebotenes Vorschussgeld durch Diskontierung zu erhalten.

Factoring

Factoring ist eine Finanzierungsform, bei der ein spezialisiertes Unternehmen (der Factor) die Forderungen eines anderen Unternehmens ankauft und das Inkasso übernimmt. Auf diese Weise kann ein Unternehmen, das beispielsweise Rechnungen oder Wechselforderungen besitzt und Liquidität benötigt, diese vor Fälligkeit an ein Factoring-Unternehmen verkaufen.

Leasing

Leasing ist eine mittel- bis langfristige Finanzierungsform (in der Regel 2 bis 5 Jahre), die die Nutzung eines Wirtschaftsgutes ohne dessen Erwerb oder die Aufnahme eines Kredits ermöglicht. Es gibt zwei Hauptarten: Finanzierungsleasing und Operatives Leasing.

Anleihen und Schuldverschreibungen

Anleihen sind eine Form der Kreditfinanzierung, die hauptsächlich größeren Unternehmen vorbehalten ist, wenn diese große Mengen an Kapital benötigen. Um ein Darlehen zu strukturieren, wird die benötigte Gesamtsumme in kleinere Beträge aufgeteilt und entsprechende Wertpapiere ausgegeben. Diese werden als Anleihen, Schuldverschreibungen oder ähnliches bezeichnet.

Die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer

Die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer ist ein Zeitraum, der sich aus der Summe von vier analysierten Teilzeiträumen ergibt: PMA (Durchschnittliche Lagerdauer) + PMF (Durchschnittliche Fertigungsdauer) + PMV (Durchschnittliche Verkaufsdauer) + PMC (Durchschnittliche Inkassodauer).

Der Produktlebenszyklus

Der Produktlebenszyklus beschreibt die vier Phasen, die ein Produkt von seiner Einführung auf dem Markt bis zu seinem Verschwinden durchläuft: Einführung, Wachstum, Reife und Niedergang. Dieses Modell stellt die Beziehung zwischen Umsatz, erzielten Gewinnen und der Reaktion der Wettbewerber dar.

Planung und Steuerung

Die Planung beinhaltet die vorausschauende Festlegung zukünftiger Ziele, der Wege zu deren Erreichung und der dafür benötigten Ressourcen. Die Steuerung (oder Kontrolle) dient dazu, die tatsächlichen Ergebnisse mit den geplanten zu vergleichen, Abweichungen zu identifizieren und gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen einzuleiten.

Das Organigramm

Ein Organigramm ist eine grafische Darstellung der Organisationsstruktur eines Unternehmens. Es zeigt die verschiedenen Organisationseinheiten und die Beziehungen zwischen ihnen, sodass hierarchische Beziehungen und Abhängigkeiten zwischen Abteilungen und Geschäftsbereichen auf einen Blick schnell erkennbar sind.

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