Ursachen und Folgen der Kolonialisierung

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Folgen für die Kolonialmächte

  • Nutzen und wirtschaftliche Vorteile
  • Verbreitung der europäischen Kultur in weiten Gebieten der Welt (Religionen, Bräuche etc.)
  • Entlastung des demografischen Drucks in Europa (Verringerung der Arbeitslosigkeit)
  • Zunehmender Wettbewerb zwischen den Kolonialmächten, der zum Ersten Weltkrieg führte (Reibung, Spannungen, Konflikte)

Folgen für die Kolonien

  • Willkürliche Grenzziehung: Die Aufteilung der Gebiete respektierte natürliche und Stammesgrenzen nicht, was zu künftigen Konflikten während der Entkolonialisierung führte.
  • Verbesserungen der Infrastruktur (Häfen, Straßen, Eisenbahnen, Krankenhäuser)
  • Wirtschaftliche Ausbeutung: Die Kolonialmächte nutzten die Kolonien als Rohstofflieferanten und Märkte, was die eigenständige wirtschaftliche Entwicklung verhinderte und bis heute nachwirkt.
  • Kulturelle Verarmung: Verlust von Kultur, Sprache, Glauben, Sitten, Religionen etc.
  • Versklavung und Ermordung der indigenen Bevölkerung.
  • Einführung westlicher Hygiene- und Sanitärmaßnahmen: Bau von Krankenhäusern, Einführung von Medikamenten und Impfungen trugen zur Eindämmung von Krankheiten und Epidemien (Lepra, Malaria, Cholera etc.) bei.
  • Überbevölkerung: Die Kolonien hatten oft nicht die Mittel, um die wachsende Bevölkerung zu versorgen.
  • Verbesserung der Alphabetisierung: Der Analphabetismus wurde reduziert.

Ursachen der Kolonialisierung

1. Demografische Ursachen

Die stark wachsende Bevölkerung in Europa führte zu demografischem Druck. Die Kolonisierung diente als "Sicherheitsventil", um diesen Druck zu mindern. In einigen Gebieten verdreifachte sich die Bevölkerung.

2. Wirtschaftliche Ursachen

  • Suche nach neuen Märkten für in Europa nicht absetzbare Produkte. Die Kolonien dienten als Absatzmärkte.
  • Bedarf an Rohstoffen und Energiequellen für die europäische Industrie.
  • Notwendigkeit neuer Investitionsmöglichkeiten. Die Kolonien boten Investitionsfelder in Infrastruktur, Plantagen, Unternehmen etc.

3. Politische und ideologische Ursachen

  • Prestige: Der Besitz von Kolonien verlieh den Ländern mehr Prestige in der internationalen Gemeinschaft und im eigenen Land.
  • Strategische Gründe: Sicherung der Kontrolle über Gebiete und Handelswege.
  • Ideologie des Expansionismus: Die Kolonialmächte rechtfertigten den Kolonialismus oft als "humanitäre" oder "zivilisatorische Mission" gegenüber als "minderwertig" oder "rückständig" betrachteten Völkern.

4. Kulturelle Ursachen

  • Einfluss des wissenschaftlichen Geistes und der Forschung, was zur Entdeckung neuer geografischer Kenntnisse führte.
  • Abenteuerlust vieler Menschen, gefördert durch Reiseberichte etc.
  • Wunsch nach Evangelisierung (Verbreitung des Wortes Gottes) durch Protestanten und Katholiken, die darin einen Weg sahen, den Glauben unter "wilden" Völkern zu verbreiten.

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