Die Ursachen des Imperialismus
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Imperialismus
Ursachen des Imperialismus
Wirtschaftliche Ursachen
Suche nach Rohstoffen
Die Industrien dezimierten ihre Quellen und benötigten zur weiteren Steigerung der Produktion neue, billige und reichlich vorhandene Rohstoffe und Energie. Die Kolonien wurden zur Versorgung der Industrien in den Metropolen bestimmt.
Gesucht wurden grundsätzlich folgende Materialien:
- Produkte wie Kohle, Öl und andere Bodenschätze.
- Rohstoffe, die der Industrie als Grundlage dienten.
- Verschiedene landwirtschaftliche Produkte wie Tee, Zucker, Kakao.
Suche nach neuen Märkten
Die Metropolen suchten neue Absatzmärkte, da die Bevölkerung im Ursprungsland die industriellen Produkte nicht mehr vollständig aufnehmen konnte.
Arbeitskräfte und Arbeitskosten
Der Einsatz von ungelernten, aber billigen und fügsamen Arbeitskräften (oftmals Sklaven) reduzierte die Kosten für die Rohstoffgewinnung und trug zum Erfolg der Plantagenwirtschaft bei.
Politische und strategische Ursachen
Prestige und nationales Ansehen
Der Staat verfolgte eine Politik des Prestiges, um die Massen zu gewinnen. Starke Persönlichkeiten befürworteten die umfassende Etablierung und Festigung der Kolonialherrschaft. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts musste ein Land, das Ansehen in der Welt genießen wollte, zwangsläufig Kolonien besitzen.
Strategische Kontrolle und Rivalität
Ziel war die Sicherung von Versorgungs- und strategischen Punkten durch kommerzielle und militärische Kontrolle über Land und Meer, während gleichzeitig die Expansion der Rivalen mit allen Mitteln behindert wurde. Im britischen Fall waren die wichtigsten Stützpunkte: Gibraltar, Malta, Zypern und der Sueskanal.
Demografische Ursachen
In der Zeit zwischen 1850 und 1900 stieg die europäische Bevölkerung erheblich an. Dies hatte folgende Auswirkungen:
- Die schlechten Lebensbedingungen der Arbeiterklasse in den Industrieländern ermutigten viele, ein besseres Leben in den besetzten Gebieten zu suchen.
- Medizinische Fortschritte machten es möglich, Krankheiten wie Cholera, Typhus und Malaria erfolgreich zu bekämpfen, die zuvor riesige Territorien für weiße Siedler unbewohnbar gemacht hatten.
Diese Migration hatte zwei Konsequenzen für die Metropole:
- Die Verbesserung der Beschäftigungssituation in der Metropole.
- Die Vermeidung möglicher sozialer Probleme.
Ideologische und moralische Ursachen
Es bestand die Notwendigkeit, die „zurückgebliebenen“ indigenen Völker durch Ausbildung zu „retten“. Der Rassismus war oft getarnt in einer Bevormundung, wobei der weiße Mann die Aufgabe sah, diese Völker zu zivilisieren. Dies führte dazu, dass in vielen Teilen Afrikas kulturelle Güter verloren gingen.
Man glaubte, die Pflicht zu haben, die Menschen anderer Länder zu christianisieren. Dies hatte große Auswirkungen auf die indigenen Völker, da ihnen eine dem Westen völlig fremde Kultur aufgezwungen wurde.
Wissenschaftliche und technische Ursachen
- Innovationen bei neuen Maschinen und Techniken führten zu einer überwältigenden militärischen Überlegenheit (Schusswaffen, schnelle Transportmittel), was den Eroberern einen entscheidenden Vorteil verschaffte.
- Die Gründung geographischer Gesellschaften erlangte große Bedeutung. Sie organisierten Expeditionen und dienten dazu, neue militärische oder wirtschaftliche Routen zu erschließen.
- Zu dieser Zeit gab es einen starken Drang nach Entdeckung und Erforschung. Eine Reihe von Autoren förderte durch ihre Werke Neugier und Abenteuerlust. Es wurden die großen afrikanischen Flüsse wie Nil und Niger erkundet. In Asien drang man bis in den Himalaya vor.