Die Ursachen des Imperialismus: Wirtschaft, Politik, Ideologie
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Wirtschaftliche Ursachen des Imperialismus
Die Ausbreitung des Imperialismus wird oft mit ökonomischen Erklärungen und den damaligen Anforderungen der Industrie verknüpft. Europäische Mächte verfolgten koordinierte wirtschaftliche Ziele:
- Erschließung neuer Exportmärkte für die industrielle Produktion.
- Beschaffung von Rohstoffen und Energie im Überfluss zu niedrigen Kosten.
- Nutzung ungelernter Arbeitskräfte und niedriger Löhne.
Zudem wurde die Notwendigkeit der Kapitalexpansion betont, da der Kapitalismus neue Gebiete zur Investition von Kapital benötigte. Die bisherige Forschung hebt die wirtschaftlichen Ursachen der imperialistischen Expansion jedoch nicht immer besonders hervor. Es bestehen auch Zweifel an der allgemeinen wirtschaftlichen Rentabilität bestehender Imperien, wie dem Britischen Empire. Nicht die gesamte Bevölkerung des Vereinigten Königreichs profitierte gleichermaßen; die Hauptnutznießer waren die Wirtschaftszweige, die in koloniale Unternehmungen investierten.
Politische und Demografische Ursachen des Imperialismus
Politische Motive und Machtstreben
Die Expansion der Industriemächte wurde auch durch den Wunsch vorangetrieben, ihre politische Macht international zu steigern. Europäische politische Führer strebten danach, die Kontrolle über kommerzielle und militärische See- und Landwege zu erlangen. Kolonien wurden dabei als strategische Faktoren betrachtet, die die militärische Macht erheblich verstärkten.
Demografische Entwicklungen und Migration
Das natürliche Bevölkerungswachstum in Europa, oft als „Bevölkerungsexplosion“ bezeichnet, führte zu einer erheblichen Auswanderung. Diese demografische Entwicklung trug ebenfalls zur kolonialen Expansion bei, indem sie neue Siedlungsgebiete und Möglichkeiten für die überschüssige Bevölkerung bot.
Ideologische Ursachen des Imperialismus
Rassismus, Nationalismus und die Zivilisierungsmission
Die ideologischen Ursachen des Imperialismus sind ohne den zugrunde liegenden Rassismus und die nationalistische Überhöhung unverständlich. Wissenschaftliche Gesellschaften wurden gegründet und anthropologische sowie geografische Expeditionen organisiert, die oft rassistische Theorien untermauerten.
Diese Theorien verteidigten die angebliche Überlegenheit der weißen Rasse. Begleitet von nationalistischer Verherrlichung beanspruchten die Großmächte ihre eigene Überlegenheit und verkündeten ihre „Pflicht“, die europäische Kultur, Religion und Zivilisation weltweit zu verbreiten.
Der Kolonialismus wurde dabei oft als eine Art „Vormundschaft“ oder „Zivilisierungsmission“ dargestellt, bei der die „weiße Last“ (White Man's Burden) die Verantwortung trug, als minderwertig angesehene Völker zu zivilisieren.