Die Ursachen des Ersten Weltkriegs: Allianzen und Balkankrise

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1. Die Ursachen des Ersten Weltkriegs (1914)

Im Jahr 1914 verwüstete ein Krieg Europa. Es gab zwei Allianzsysteme, die die Völker des alten Kontinents in einen vorhersehbaren Konflikt führten. Diese Systeme waren:

  • Der Dreibund (Deutschland, Italien und Österreich-Ungarn)
  • Die Triple Entente (Russland, Großbritannien und Frankreich)

Bismarcks Bündnispolitik und die Krise der Pentarchie

Seit 1815 basierte die internationale Politik auf der sogenannten Pentarchie, die auf dem Wiener Kongress etabliert wurde. Dieses System geriet durch die Politik Bismarcks und die schlechten Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland in eine Krise. Um seine Feinde zu isolieren, schmiedete Bismarck den Block des Dreibunds. Die Entente wurde ihrerseits im Jahr 1904 unterzeichnet.

Das deutsch-britische Flottenwettrüsten

Die globale Konfrontation zwischen England und Deutschland im Zeitalter des politischen und wissenschaftlichen Aufstiegs drehte sich primär um die Herausforderung der Seeherrschaft. In Europa herrschte große Besorgnis, da die Ressourcen des Ruhrgebiets den Aufbau einer deutschen Flotte ermöglichten, die die britische Seeherrschaft bedrohte. Zudem waren die Briten beunruhigt über die verstärkte Präsenz deutschen Kapitals im Eisenbahnbau, was die Kommunikationswege zwischen London und Indien unterbrechen könnte.

Die deutsch-französische Rivalität

Lokaler, aber tiefgreifender war die deutsch-französische Rivalität. Die Annexion von Elsass-Lothringen durch das Deutsche Reich beraubte Frankreich seiner wichtigsten Kohle- und Eisenerzminen.

Spannungen auf dem Balkan: Das Pulverfass Europas

Die Balkanregion war ein Gebiet, das sich durch eine Vielzahl von Völkern unterschiedlicher ethnischer Herkunft auszeichnete. Jede Volksgruppe strebte nach einem eigenen Staat, was die Schaffung eines stabilen, multiethnischen Staates erschwerte. Auf diesem „Magma“ von Völkern wurden die Linien der Nationalstaaten projiziert.

Die Interessen der Großmächte

Österreich-Ungarn war auf den Süden ausgerichtet, wo es Serbien den Handel über die Schiene ermöglichte. Für Russland war die Verteidigung der Serben und anderer slawischer Völker wichtig, da die Russen ihre Einflussprojektionen bis zum Mittelmeer ausdehnen wollten.

Die Bosnienkrise und die Balkankriege

Um 1900 hing der Großteil der Region noch vom Osmanischen Reich ab. Österreich-Ungarn nutzte jedoch eine Revolte gegen den Sultan, um Bosnien-Herzegowina zu annektieren. Es folgten zwei weitere Kriege, die den Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und Russland verschärften und die Bühne für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs bereiteten.

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