Die Ursprünge der Griechischen Philosophie: Von Mythos zur Rationalität

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Aristoteles und das Ziel der Weisheit

Erste Prämisse: Alle Menschen neigen von Natur aus zu wissen.

Zweite Prämisse: Wissen durch die Sinne führt zu Weisheit.

Abschließende These: Die menschliche Weisheit besteht darin, die ersten Ursachen und Prinzipien der Dinge zu erkennen. (Aristoteles, 4. Jahrhundert v. Chr.)

Dieser Satz des Aristoteles verdeutlicht das letztendliche Ziel der Weisheit: die Kenntnis der ersten Prinzipien.

Die Wiege der Griechischen Philosophie

Die Wiege der griechischen Philosophie war die Küste Kleinasiens, und die ersten Philosophen waren die Ionier. Die Philosophie ist nicht nur das Ergebnis der Tätigkeit einer Person, sondern auch das Produkt der Gesellschaft; dies spiegelte sich auch in der Konzeption der Ordnung des Kosmos wider.

Philosophie ist das Ergebnis eines Umdenkens, die Abkehr vom mythischen Denken und die Entstehung des rationalen Denkens. Mythische Elemente finden sich nicht nur bei den ersten Philosophen, sondern auch bei Platon und mittelalterlichen Philosophen, die sich mit Religion auseinandersetzten.

Der Begriff "Mythos" wird oft im negativen Sinne verwendet, als Bezeichnung für fabelhafte Erzählungen, die im Gegensatz zur rationalen Erklärung stehen. Die Philosophie ist geprägt durch eine rationale Erklärung. Ereignisse geschehen aufgrund bestimmter Naturgesetze, die durch die Vernunft erfasst werden können.

Es ist ein Postulat der Philosophie, dass alle auftretenden Ereignisse rational erklärt werden können, da sie regelmäßigen Naturgesetzen folgen, die durch Beobachtung festgestellt werden.

Die Philosophie hat die Untersuchung der existierenden Dinge zum Ziel. Die ersten Philosophen (die "Physiker") untersuchten die Physis (Natur). Diese Philosophen erkannten, dass die Natur einem ständigen Wandel unterliegt, doch es gibt etwas, das sich nicht ändert. Dieses Unveränderliche ist das Substrat aller Veränderungen, die Physis.

Die Konzepte von Physis und Arche

  • Physis: Die Kraft, die Dinge wachsen lässt. Die Vorsokratiker konzipierten sie als die erste und grundlegende Realität.
  • Arche: Dieser erste Grundsatz wurde Arche genannt. Die Arche wurde als der Ursprung aller Dinge verstanden, als die bewegende Kraft, die den natürlichen Lauf der Dinge und deren Prinzipien regelt.

Inhalt, Verfahren und Ziel der Philosophie

  • Inhalt: Die Erklärung der Wirklichkeit, die als universelles Wissen präsentiert wird.
  • Verfahren: Die rationale Untersuchung. Basierend auf Fakten, sucht sie die letzte Ursache der Wirklichkeit.
  • Ziel: Die Suche nach wahrer Erkenntnis, die über bloße Gewissheit hinausgeht.

Philosophie muss eine rationale Erklärung liefern und steht im Gegensatz zur bloßen Meinung. Sie strebt nach Episteme (wahrem Wissen), einer auf rationalen Argumenten basierenden Erkenntnis, die nicht sinnlos ist und durch Argumente bestätigt werden kann.

Der Übergang vom Mythos zur Philosophie

Der Mythos ist der erste Versuch, die umgebende Welt zu erklären. Seine Merkmale sind:

  • Er verwendet symbolische oder legendäre Elemente – fantastische Geschichten.
  • Der Autor des Mythos ist in der Regel unbekannt; er entspringt der Volkstradition.
  • Mythen haben einen traditionellen und unkritischen Charakter.

Phasen des Mythischen Denkens

  • Fetischismus: Dem Menschen wird ein ähnliches Leben zugeschrieben, und Objekten werden übernatürliche Kräfte verliehen.
  • Polytheismus: Bestätigt die Existenz mehrerer übernatürlicher Wesen mit Kräften, die über die der Menschen hinausgehen und den Verlauf der Natur sowie das menschliche Leben beeinflussen können.
  • Monotheismus: Alle Phänomene in Natur und Existenz werden auf die Wirkung und den Willen eines einzigen übernatürlichen Wesens zurückgeführt.

Grundlegende Philosophische Disziplinen

  • Ontologie: Aus dem Griechischen stammender Begriff. Die Disziplin, die die Realität studiert.
  • Metaphysik: Das, was jenseits der Physik liegt. Sie befasst sich mit dem, was weder durch die Vernunft noch durch die Sinne vollständig erfasst werden kann.
  • Erkenntnistheorie: Die Disziplin, die das Wissen studiert.

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