Ursprünge und Verlauf des Zweiten Weltkriegs

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Ursprung und Ursachen

Der Expansionsdrang faschistischer Diktaturen und die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre waren wesentliche Ursachen für den Zweiten Weltkrieg. Deutschland unter Adolf Hitler verließ 1933 die Genfer Abrüstungskonferenz und trat aus dem Völkerbund aus. Hitler missachtete die Beschränkungen des Versailler Vertrags, rüstete die Wehrmacht auf, führte die allgemeine Wehrpflicht wieder ein und strebte die Vorherrschaft in Europa an. Er verfolgte aggressive nationalistische sowie rassistische Ziele und forderte "Lebensraum" im Osten.

1938 annektierte Deutschland Österreich (Anschluss). Auf der Konferenz von Stresa (1935) hatten Frankreich, Italien und Großbritannien noch versucht, die Unabhängigkeit Österreichs zu sichern und gegen die deutsche Aufrüstungspolitik vorzugehen. Italiens Einmarsch in Abessinien (Äthiopien) 1935 führte jedoch zu Sanktionen durch den Völkerbund. Daraufhin brach Mussolini mit den Westmächten und näherte sich Deutschland an (Achse Berlin-Rom), was sich im Spanischen Bürgerkrieg (ab 1936) weiter festigte.

Die Westmächte verfolgten zunächst eine Appeasement-Politik (Beschwichtigungspolitik), um einen Krieg zu vermeiden. Auf der Münchner Konferenz (1938) stimmten Frankreich, Großbritannien und Italien der Annexion des Sudetenlandes (Teil der Tschechoslowakei) durch Deutschland zu. Anfang 1939 besetzte Hitler jedoch die restliche Tschechoslowakei und annektierte das Memelland. Mussolini besetzte Albanien. Im Mai 1939 unterzeichneten Deutschland und Italien den Stahlpakt, ein Militärbündnis.

Im August 1939 schlossen Deutschland und die Sowjetunion überraschend den Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt (auch Hitler-Stalin-Pakt oder Molotow-Ribbentrop-Pakt genannt), der ein geheimes Zusatzprotokoll zur Aufteilung Polens und anderer Gebiete Osteuropas enthielt. Am 1. September 1939 überfiel Deutschland Polen. Daraufhin erklärten Frankreich und Großbritannien Deutschland am 3. September den Krieg.

Militärische Taktiken

Hitler und seine Militärführung setzten auf den Blitzkrieg. Diese Taktik basierte auf dem schnellen, konzentrierten und überraschenden Einsatz von Panzerverbänden in Zusammenarbeit mit der Luftwaffe, um die feindlichen Linien zu durchbrechen und den Gegner schnell zu besiegen.

Innovationen

Wissenschaftlicher und technischer Fortschritt während des Krieges ermöglichten die Entwicklung und den massenhaften Bau neuer Waffensysteme, darunter verbesserte Panzer, Flugzeuge (Düsenjäger), Raketen (V2) und schließlich die Atombombe.

Phasen des Krieges

Offensive der Achsenmächte (1939-1942)

Nach dem Überfall auf Polen 1939, das zwischen Deutschland und der UdSSR aufgeteilt wurde, besetzte die deutsche Armee 1940 Dänemark, Norwegen, Belgien, die Niederlande, Luxemburg und Frankreich. Nach der Besetzung von Paris unterzeichnete Frankreich einen Waffenstillstand; das Land wurde geteilt. Die Luftschlacht um England, mit der Hitler Großbritannien zur Kapitulation zwingen wollte, scheiterte. Der Krieg dehnte sich nach Nordafrika und auf den Balkan aus. Im Juni 1941 überfiel Deutschland trotz des Nichtangriffspakts die Sowjetunion (Operation Barbarossa). Mit dem japanischen Angriff auf den US-Flottenstützpunkt Pearl Harbor auf Hawaii im Dezember 1941 traten die USA in den Krieg ein, der damit endgültig zum Weltkrieg wurde.

Wende des Krieges (1942-1943)

Die Schlacht von Stalingrad (Winter 1942/43) endete mit der Einkesselung und Kapitulation der deutschen 6. Armee und markierte einen entscheidenden Wendepunkt an der Ostfront. Auch die Panzerschlacht bei Kursk (Sommer 1943) endete mit einer deutschen Niederlage. Im Pazifik verloren die Japaner nach der Schlacht um Midway (1942) die Initiative zur See gegen die Amerikaner. Die Landung der Alliierten auf Sizilien im Juli 1943 führte zum Sturz Mussolinis und zur Kapitulation Italiens im September 1943, woraufhin Deutschland große Teile des Landes besetzte.

Sieg der Alliierten (1944-1945)

Die endgültige Niederlage der Achsenmächte begann mit der erfolgreichen Landung der Westalliierten in der Normandie (D-Day) am 6. Juni 1944, wodurch eine zweite Front im Westen eröffnet wurde. Gleichzeitig drängte die Rote Armee die deutsche Wehrmacht an der Ostfront immer weiter zurück. Trotz heftigen Widerstands rückten die Alliierten von Westen und Osten auf Deutschland vor. Im Mai 1945 kapitulierte Deutschland bedingungslos. Im Pazifik dauerte der Krieg noch an. Nach dem Abwurf von Atombomben auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki durch die USA im August 1945 kapitulierte auch Japan Anfang September 1945. Der Zweite Weltkrieg war damit beendet.

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