US-Wirtschaft: Expansion, Weltwirtschaftskrise & New Deal
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Die Expansion der US-Wirtschaft in den 1920ern
Die Expansion in den USA basierte auf einer tiefgreifenden Umgestaltung der Produktion durch technische Innovationen. Dies führte zu geringeren Kosten, gesteigerter Produktion und erhöhten Leistungen. Zu dieser Zeit wurden die Nutzung des Telefons, des Automobils und von Haushaltsgeräten populär. Da diese Geräte zunächst teuer waren, wurde der Ratenkauf eingeführt. Dies löste eine Welle des Konsumismus aus, da die Menschen Produkte kaufen konnten, ohne sofort den vollen Betrag zu bezahlen. Der zunehmende Konsum und die Popularisierung der Teilzahlungsverkäufe führten jedoch dazu, dass viele Verbraucher sich verschuldeten. Die Popularität wurde auch durch die Verbreitung des Radios als Massenmedium beeinflusst, da es für die gesamte Bevölkerung erschwinglich und zugänglich war. In diesen Tagen revolutionierte die Ford-Fabrik die Produktion durch die Einführung der Montagelinie. Dies reduzierte Kosten und Zeit in der Produktion und hatte positive Auswirkungen auf andere Sektoren (Stahl, Glas etc.). Auch die Nachfrage nach dem Bau von Wolkenkratzern wurde positiv beeinflusst. All dies hatte einen großen Einfluss auf den Arbeitsmarkt, wobei die Arbeitslosenquote in den Vereinigten Staaten auf einem historisch niedrigen Niveau lag. Diese Jahre waren die besten für die amerikanische Gesellschaft, geprägt von Wohlstand und Optimismus für die Zukunft.
Die Weltwirtschaftskrise und der Börsencrash 1929
Die Weltwirtschaftskrise war eine globale Wirtschaftskrise, die im Oktober 1929 begann und sich über die 1930er Jahre erstreckte, besonders intensiv bis 1934. Dieses sehr ernste Phänomen begann in den Vereinigten Staaten nach einem Jahrzehnt des Wirtschaftswachstums, zunehmender Verschuldung und Börsenspekulation, die auf schnelle und einfache Gewinne abzielte. Die Depression wird gewöhnlich mit dem 24. Oktober 1929 (dem Schwarzen Donnerstag) als erstem sichtbaren Symptom oder Auslöser in Verbindung gebracht, als die New Yorker Börse zusammenbrach und die gehandelten Aktien einen schwindelerregenden Wertverlust erlitten. Die Kontraktion der Wirtschaft hatte jedoch bereits in der ersten Hälfte des Jahres 1929 begonnen. Der Zusammenbruch der Aktienkurse war außerordentlich intensiv und dramatisch. Eine große Zahl von Investoren sah ihr Geld, in vielen Fällen auf Kredit aufgenommen, innerhalb weniger Tage verdampfen. Der Börsencrash löste eine Kettenreaktion im Finanzsystem aus, wobei zahlreiche Banken Liquiditäts- und Solvenzprobleme bekamen, da das Vertrauen der Einleger in ihre Rückzahlungsfähigkeit stark schwand. Der stetige Anstieg der Aktienkurse an der Wall Street basierte auf einem falschen Wohlstand, bei dem Gewinne sehr rasch erzielt wurden, aber keine reale Grundlage hatten.
Keynesianismus: Eine Antwort auf die Wirtschaftskrise
Keynesianische Ökonomie oder Keynesianismus ist eine Wirtschaftstheorie, die auf den Ideen von John Maynard Keynes basiert, wie sie in seinem 1936 veröffentlichten Buch The General Theory of Employment, Interest and Money dargelegt wurden, als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Der Keynesianismus konzentrierte sich auf die Analyse der Ursachen und Folgen von Veränderungen der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage und deren Beziehung zu Beschäftigungs- und Einkommensniveaus.[1] Das ultimative Ziel von Keynes war es, nationalen oder internationalen Institutionen Instrumente zur Verfügung zu stellen, um die Wirtschaft in Zeiten von Rezession oder Krise zu steuern. Diese Steuerung erfolgt durch Ausgaben aus dem Staatshaushalt, eine Politik, die als Fiskalpolitik bezeichnet wird. Die wirtschaftliche Rechtfertigung für dieses Vorgehen ist der sogenannte Multiplikatoreffekt, der bei einem Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage eintritt.
Der New Deal: Roosevelts Antwort auf die Krise
Der New Deal ist der Name für die interventionistische Politik, die US-Präsident Franklin D. Roosevelt einführte, um die Auswirkungen der Großen Depression in den Vereinigten Staaten zu bekämpfen. Dieses Programm wurde zwischen 1933 und 1938 entwickelt, mit dem Ziel, den Ärmsten der Bevölkerung zu helfen, die Finanzmärkte zu reformieren und die US-Wirtschaft wiederzubeleben, die durch die Arbeitslosigkeit und Insolvenzen nach dem Crash von 1929 schwer getroffen war. Üblicherweise unterscheidet man zwei Phasen des New Deal: Eine erste Phase, die vor allem durch die "Hundert Tage" Roosevelts im Jahr 1933 gekennzeichnet war und auf eine kurzfristige Verbesserung der Situation abzielte. Dazu gehörten Bankengesetze, soziale Notfallhilfsprogramme sowie Reformprogramme für Arbeit und Landwirtschaft. Die zweite Phase des New Deal war wesentlich kostspieliger als die erste und erhöhte das Defizit. Trotz Programmen wie der Public Works Administration erreichte die Arbeitslosigkeit in den USA im Jahr 1938 immer noch 11 Millionen Menschen. Zahlreiche Programme des New Deal sind noch heute aktiv, wobei einige ihren ursprünglichen Namen beibehalten haben, wie die Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) und die Federal Housing Administration (FHA).