Utilitarismus, Hedonismus und Kantische Ethik
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Utilitarismus, Hedonismus und Kantische Ethik
Utilitarismus
Der Utilitarismus steht den ethischen Theorien des Eudämonismus und Hedonismus nahe. Das menschliche Ziel ist das Glück. John Stuart Mill (1806-1873) vertritt die Ansicht, dass Handlungen und Vorschriften, die das maximale Glück fördern, nach dem Prinzip der Nützlichkeit beurteilt werden sollten. Dies ist eine teleologische Ethik, die Handlungen als Mittel zum Zweck betrachtet und die Folgen berücksichtigt: Eine Handlung ist gut, wenn ihre Folgen nützlich sind (uns dem Glück näher bringen) und schlecht, wenn ihre Folgen uns vom Glück entfernen. Das Prinzip der Moral ist die Maximierung der Freude für so viele Lebewesen wie möglich.
Mill zufolge besteht der Hauptunterschied zwischen dem klassischen Utilitarismus und dem Hedonismus (Epikur) darin, dass ersterer über das rein Persönliche hinausgeht: Er versteht Glück nicht als Vergnügen oder persönliches Interesse, sondern als das größte Glück für die größte Anzahl von Menschen. Freude ist ein gemeinsames Gut.
Kantische Ethik
Kant schlug ein neues Moralverständnis vor: Menschen wünschen sich Glück und nutzen die Vernunft, um dies zu erreichen. Aber wir müssen uns bestimmter Begriffe bewusst sein, die wir auch dann beachten müssen, wenn sie uns nicht glücklich machen. Unsere Vernunft gibt Gesetze in Form von kategorischen Imperativen, die unbedingt und nicht hypothetisch sind (abhängig vom Wunsch, glücklich zu sein). Die Vernunft ist die Grundlage der Moral. Diese Art von Imperativ gibt kein bestimmtes Ziel vor, sondern sagt uns, was wir tun sollen. Nur die Regeln, die durch Universalisierung Bestand haben, sind moralische Regeln.
Diskursethik
Die Diskursethik, in der Tradition der Kantischen Ethik, ist formal und verfahrensorientiert. Sie gibt keine bestimmten Regeln vor, sondern legt das Verfahren fest, mit dem Normen aufgestellt werden. Jürgen Habermas (1929-) betrachtet die Kantische Ethik als optimal, aber fehlerhaft: Sie ist monologisch, während Moral im Dialog geprüft werden muss. Der moralische Standard muss von der gesamten Gemeinschaft im Dialog akzeptiert werden, wobei die Teilnehmer gleiche Rechte und Freiheit haben. Für Habermas sind nur die im idealen Dialog erzielten Konsens-Standards gültig.