Venezuelas Wirtschaft, Politik und Gesellschaft

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Venezuelas Wirtschaft im Wandel

Von der Abhängigkeit zur Unabhängigkeit

1) Die Wirtschaft des Landes: Ursprünglich war Venezuelas Wirtschaft stark von Spanien abhängig. Spanien hatte ein Monopol auf den Warenhandel. Nach der Unabhängigkeit wurde eine neue Wirtschaftsordnung im Rahmen des kapitalistischen Weltmarktes geschaffen. Dies ermöglichte es, dass die ehemalige koloniale Sozialstruktur für mehr als die Hälfte dieser Zeit in Kraft blieb.

Die politische Struktur und ihre Folgen

2) Die politische Struktur Venezuelas: In den ersten Jahren der Republik diente die politische Struktur hauptsächlich der herrschenden Klasse, die aus einer kleinen Gruppe von Landbesitzern und Bauern bestand. Dies verstärkte die soziale Ungleichheit und verhinderte den Aufstieg von Volksführern.

Ungleichheit und ihre Auswirkungen

3) Ungleichverteilung der Produktionsfaktoren: Die vorherrschenden sozialen Klassen vereinnahmten mehr als die Hälfte der Gesamtausgaben für alle Waren. Dies führte zu einem unsicheren Leben für die Arbeiter und die beherrschten Klassen.

Regionale Isolation und soziale Spannungen

4) Wirtschaftliche Isolation: Die wirtschaftliche Isolation führte zur Verherrlichung regionaler Führer (Caudillos). Diese Isolation verhinderte die Integration der verschiedenen Bevölkerungsgruppen und betonte die Unterschiede zwischen den herrschenden Klassen und den unteren Schichten. Zahlreiche Aufstände spiegelten die Unzufriedenheit der Massen wider.

Die Gesellschaftsstruktur im kolonialen Venezuela

Die Hierarchie der "Kasten"

Weiße: Eigentümer von Grundstücken und Schrebergärten. Indianer und Schwarze wurden in der Landwirtschaft eingesetzt ("Encomienda"). Zu den Weißen gehörten:

  • Europäische Spanier
  • In Venezuela geborene Kinder von Spaniern

Die "Reinheit des Blutes" wurde mit der Hautfarbe assoziiert. Die Vermischung mit Arabern (während der maurischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel) und Afrikanern wurde als negativ angesehen.

Die Untergruppen der Weißen

Die Weißen bestanden wiederum aus drei Bereichen:

  1. Weiße Halbinsel-Bürokraten: Spanier, die in den spanisch-amerikanischen Territorien für Positionen in der kaiserlichen Bürokratie (Gouverneure, Richter, Beamte der königlichen Schatzkammer) eingesetzt wurden. Sie kontrollierten die Verwaltung der finanziellen Ressourcen.
  2. Weiße Kreolen: Sie besetzten politische Positionen und schufen eine produktive Struktur von landwirtschaftlichen Betrieben. Sie hatten wirtschaftliche und Vertriebskanäle, die relativ unabhängig von der Krone waren, was ihnen Macht, Ansehen und Reichtum verschaffte. Später kauften sie Adelstitel und wurden als "große Kakaos" bekannt.
  3. Schlichte Weiße (Weiße vom Rande): Sie kamen in späteren Zeiten mit ihren Familien nach Venezuela und vermischten sich teilweise mit der indigenen Bevölkerung. Sie waren europäischer Abstammung, aber ohne "schwarze" oder "Bastard"-Vorfahren. Sie übten niedere Tätigkeiten aus.

Die indigene Bevölkerung und die Schwarzen

Die Indios: Unter diesem Namen fassten die Eroberer alle Ureinwohner der amerikanischen Territorien zusammen. Ihre Situation war vergleichbar mit der der Schwarzen und sie gehörten zur untersten Kaste, obwohl ihnen einige Rechte zugestanden wurden.

Die Schwarzen: Sie bildeten die unterste Kaste und wurden als "Produktionsmittel" betrachtet. Guillermo Boza beschreibt in seinem Buch "Structure and Change in Colonial Venezuela" die untrennbare Verbindung zwischen "schwarz" und "Sklave". Schwarze wurden, im Gegensatz zu den Indianern, als Eigentum betrachtet. Diese Eigenschaft erstreckte sich auch auf die Nachkommen von Sklaven: "Der Sklavenbauch erzeugte Sklaven", d.h. der Sohn einer Sklavin war schon vor der Geburt Sklave.

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