Vergleich der philosophischen Ansätze von Hume, Thomas von Aquin und Kant

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Hume

Ethik: Hume vertritt einen emotivistischen Ansatz. Er argumentiert, dass die Vernunft für die Ethik nicht entscheidend ist, sondern vielmehr die Leidenschaften oder Gefühle. Hume definiert Leidenschaft als eine natürliche Neigung zu bestimmten Empfindungen oder Ideen, die wir als angenehm oder unangenehm empfinden. Wenn eine Handlung gut ist, neigen wir dazu, Zustimmung zu empfinden; wenn sie schlecht ist, Ablehnung. Hume sagt, es ist ein natürlicher Instinkt, das Angenehme zu wählen. Er glaubt, dass eine der Leidenschaften des Menschen die Sympathie ist, eine Eigenschaft, die das Verständnis fördert, die Mitteilung von Gefühlen ermöglicht und uns Mitgefühl empfinden lässt. Humes System wird oft als skeptisch betrachtet.

Thomas von Aquin

Die fünf Wege

  1. Der Weg der Bewegung: Alles, was sich bewegt, wird von etwas anderem bewegt. Es muss einen ersten unbewegten Beweger geben, und das ist Gott.
  2. Der Weg der Wirkursachen: Jede Wirkung hat eine Ursache. Es kann aber keine unendliche Reihe von Ursachen geben, daher muss es eine erste Ursache geben, und das ist Gott.
  3. Der Weg der Kontingenz: Dinge entstehen und vergehen. Wenn alles kontingent wäre, gäbe es irgendwann nichts. Es muss also etwas Notwendiges geben, das nicht von etwas anderem abhängt, und das ist Gott.
  4. Der Weg der Stufen der Vollkommenheit: Es gibt verschiedene Grade von Güte, Wahrheit und Schönheit. Diese Grade setzen ein Maximum voraus, und das ist Gott.
  5. Der Weg der Zielgerichtetheit: Naturdinge ohne Bewusstsein handeln zielgerichtet. Dies deutet auf eine Intelligenz hin, die sie lenkt, und das ist Gott.

Der Gottesbeweis

Die fünf Wege sind Argumente für den Beweis der Existenz Gottes. Sie haben gemeinsame Ausgangspunkte: die Erfahrung, die Argumentation auf der Grundlage von Kausalität, die Unmöglichkeit eines unendlichen Regresses. Alle führen zur Schlussfolgerung, dass Gott existiert.

Kants Kritik der reinen Vernunft

Kant untersucht in seiner Kritik der reinen Vernunft die Bedingungen der Möglichkeit von Erkenntnis. Er unterscheidet drei Teile:

  • a) Transzendentale Ästhetik: Untersucht die Sinnlichkeit und die Frage, ob Mathematik eine Wissenschaft ist.
  • b) Transzendentale Analytik: Untersucht den Verstand und die Frage, ob Physik eine Wissenschaft ist.
  • c) Transzendentale Dialektik: Untersucht die Vernunft und die Frage, ob Metaphysik eine Wissenschaft ist.

Transzendentale Ästhetik

Die transzendentale Ästhetik befasst sich mit der Sinnlichkeit und der Frage, ob Mathematik eine Wissenschaft ist. Für Kant ist alle Erkenntnis eine Synthese aus Form und Materie. Die Materie wird durch die Sinne aufgenommen und hängt von sinnlicher Erfahrung ab. Die Form ist a priori, d.h. vor der Erfahrung gegeben, universell und notwendig. Kant argumentiert, dass nicht all unser Wissen aus Erfahrung stammt. Materie und Form ermöglichen wissenschaftliche Erkenntnis. Die Materie liefert den empirischen Gehalt, während die Form der Wissenschaft ihren universellen Charakter verleiht. Erkenntnis ist eine Synthese aus Empfindungen und den a priori Formen Raum und Zeit. Kant erklärt, dass wir Raum und Zeit a priori denken können. Er fragt, ob Raum- und Zeiturteile synthetische Urteile a priori sind. Sie sind synthetisch, weil sie sich auf Sinneserfahrung beziehen, und sie sind a priori, weil sie universell und notwendig sind.

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