Verhaltenstherapie: Techniken und Anwendungsgebiete

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Techniken zur Kontrolle der Aktivierung

Ziel: Vermittlung der Fähigkeit, die eigene Erregung durch direkte Änderung physiologischer Bedingungen zu kontrollieren, ohne auf externe Ressourcen angewiesen zu sein.

Häufig verwendete Techniken:

  • Progressive Muskelentspannung
  • Autogenes Training
  • Passive Erholung
  • Weitere

Anwendungsgebiete:

  • Erkrankungen, die mit übermäßiger Aktivierung oder Stress verbunden sind
  • Schmerzprobleme
  • Vorbereitung auf Krankenhausaufenthalte und medizinische Eingriffe

Expositionstechniken

Ziel: Reduktion von Angstzuständen durch wiederholte Präsentation des angstauslösenden Reizes.

Anwendungsgebiete:

  • Beseitigung medizinischer Ängste
  • Phobien (Vorsicht bei Blut- und Spritzenphobie)

Operante Verfahren zur Förderung von Verhalten

Ziel: Erhöhung der Wahrscheinlichkeit für erwünschtes Verhalten und gesunde Lebensweisen.

Programme:

  • Direkte Verstärkung
  • Verhaltensverträge
  • Token-Systeme
  • Stimuluskontrolle

Anwendungsgebiete:

  • Verbesserung der Therapietreue
  • Förderung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen
  • Verbesserung der Lebensqualität
  • Chronische Schmerzen

Operante Verfahren zur Reduktion von Verhalten

Ziel: Reduktion von Verhaltensweisen, die adaptives Verhalten stören, erschweren oder verhindern.

Verfahren:

  • Extinktion
  • Differentielle Verstärkung
  • Reaktionskosten
  • Time-out von Verstärkung
  • Sättigung

Anwendungsgebiete: Änderung schädlicher Gewohnheiten

Aversive Techniken

Ziel: Vollständige Unterbindung eines unerwünschten Verhaltens.

Verfahren: Verwendung aversiver Reize. Ethische Bedenken sind zu beachten.

Anwendungsgebiete:

  • Alkoholismus
  • Rauchen
  • Übergewicht

Modelllernen

Ziel: Lernen durch Beobachtung des Verhaltens anderer.

Verfahren: Präsentation eines oder mehrerer Modelle, die das gewünschte Verhalten zeigen. Fokussierung der Aufmerksamkeit auf das Modell und die darauffolgenden Konsequenzen.

Anwendungsgebiete:

  • Primärprävention:
    • Risikoverhalten im Zusammenhang mit HIV-Infektionen, Alkohol- und Drogenkonsum
    • Förderung gesunder Lebensweisen, körperlicher Aktivität, ausgewogener Ernährung und Safer Sex
    • Erwerb sozialer Kompetenzen
  • Sekundärprävention:
    • Erlernen von Selbstuntersuchungsverhalten
    • Förderung der Therapietreue
  • Tertiärprävention:
    • Problemlösung bei Menschen mit Hirnverletzungen
    • Förderung von Selbstpflegeverhalten, Sprache und anderen Fähigkeiten bei Kindern mit Entwicklungsstörungen

Selbstkontrolltechniken

Kognitive Techniken

Wichtige Ansätze:

  1. Selbstinstruktionstraining nach Meichenbaum: Modifikation automatischer Gedanken und emotionaler Reaktionen.
  2. Problemlösetraining: Identifikation und Entwicklung effektiver Bewältigungsstrategien für alltägliche Probleme.
  3. Kognitive Umstrukturierung: Rational-Emotive Therapie nach Ellis und Kognitive Therapie nach Beck.
  4. Stressbewältigungstraining nach Meichenbaum: Vermittlung von Fähigkeiten zur Stressbewältigung.

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