Verhütungsmethoden und Geschlechtsorgane: Ein umfassender Überblick
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Verhütungsmethoden: Ein Überblick
Die Geburtenkontrolle ist eine Methode, die die Möglichkeit einer Befruchtung oder Schwangerschaft während des Geschlechtsverkehrs verhindert oder reduziert. Sie umfasst Maßnahmen, Geräte oder Medikamente, die jeweils eine unterschiedliche Wirksamkeit aufweisen.
Finale Methoden
- Sterilisation des Mannes: Hierbei werden die Samenleiter durchtrennt oder abgebunden, wodurch die Passage von Spermien aus den Hoden in den Penis unterbrochen wird.
- Sterilisation der Frau: Hierbei werden die Eileiter durchtrennt oder abgebunden, wodurch verhindert wird, dass eine reife Eizelle befruchtet werden kann.
Beide Methoden haben keinen Einfluss auf die sexuelle Funktion oder den Hormonhaushalt, bergen jedoch ein geringes Risiko für das Auftreten von Krebs in den Fortpflanzungsorganen.
Temporäre Methoden
Natürliche Methoden
Diese Methoden verwenden keine Substanzen oder Geräte, sondern basieren auf der Bestimmung des wahrscheinlichen Eisprungsdatums:
- Kalendermethode (Rhythmusmethode): Hierbei wird Geschlechtsverkehr während der fruchtbaren Tage vermieden. Die Lebensdauer einer Eizelle beträgt 24 bis 28 Stunden, und die Lebensdauer von Spermien 72 bis 96 Stunden. Wenn man 4 oder 5 Tage vor dem Eisprung keinen Sex hat, ist eine Schwangerschaft unwahrscheinlich. Diese Methode ist nicht sehr effektiv, da die fruchtbaren Tage genau berechnet werden müssen.
- Billings-Methode (Zervixschleim-Methode): Hierbei wird die Konsistenz und Farbe des Zervixschleims während des Zyklus beobachtet. Der Schleim ist reichlich, klar und klebrig etwa 5 Tage vor dem Eisprung bis 2 Tage danach. Diese Methode hat eine Wirksamkeit von 80% bis 85%, ist aber nicht ratsam für Frauen mit unregelmäßigem Menstruationszyklus.
- Zyklus- und Temperaturmethode: Hierbei werden die Veränderungen der Körpertemperatur während des Menstruationszyklus bestimmt. Die Temperatur sinkt tendenziell um 0,3 bis 0,5 Grad vor dem Eisprung und steigt danach. Die Temperatur sollte täglich zur gleichen Zeit oral oder rektal gemessen werden. Diese Methode ist nur begrenzt wirksam, da Temperaturschwankungen auch durch andere Faktoren beeinflusst werden können.
Physikalische Barriere-Methoden
Diese Methoden verwenden Geräte, die als physikalische Barriere wirken und den Durchgang von Spermien zur Eizelle verhindern:
- Kondom: Ein Mantel aus Kunststoff oder Gummi, der vor dem Geschlechtsverkehr über den Penis gestülpt wird, um das Ejakulat aufzufangen. Es hat keine Nebenwirkungen, ist relativ kostengünstig und schützt vor sexuell übertragbaren Krankheiten mit einer Wirksamkeit von über 90%.
- Diaphragma: Ein flexibler Metallring, der mit einer Membran aus Naturkautschuk oder Latex bedeckt ist und vor dem Geschlechtsverkehr in die Vagina eingesetzt wird. Es ist relativ billig und sehr effektiv (80% - 90% Wirksamkeit), kann aber Nebenwirkungen bei Frauen verursachen.
- Vaginalschwämmchen: Ein Schwamm oder Gummi, der vor dem Geschlechtsverkehr tief in den Vaginalkanal eingeführt wird, um den Durchgang von Spermien zu verhindern. Es ist aufgrund seiner begrenzten Wirksamkeit nicht sehr empfehlenswert.
- Intrauterinpessare (IUP): Kleine Geräte, die in die Gebärmutter eingesetzt werden. Sie können aus Nylon, Kupfer, Silber oder Hormonen bestehen. Sie verhindern die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Gebärmutter. Sie können mehrere Jahre verwendet werden und haben keinen Einfluss auf die sexuelle Aktivität.
Chemische Barriere-Methoden
Diese Methoden verwenden chemische Substanzen, um Spermien zu inaktivieren:
- Pillen: Sie enthalten synthetische Hormone wie Progesteron und Östrogen. Sie werden täglich eingenommen und sind fast 100% wirksam. Sie können jedoch Nebenwirkungen haben und jede Nachlässigkeit bei der Einnahme kann zu einer ungewollten Schwangerschaft führen.
- Die "Pille danach": Ein synthetisches Hormon, das verwendet wird, um eine Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr zu verhindern.
Geschlechtsorgane
Die Fortpflanzungsorgane, sowohl männliche als auch weibliche, haben einen gemeinsamen Ursprung, entwickeln sich aber unterschiedlich.
Männliche Geschlechtsorgane
Sie sind für die Bildung von neuen Individuen verantwortlich.
- Penis: Das Organ, durch das die Kopulation stattfindet. Er ist zylindrisch und besteht hauptsächlich aus Schwellkörpern, die mit Haut bedeckt sind. An seinem distalen Ende befindet sich die Eichel.
- Hodensack: Die äußere Membran, die die Hoden bildet. Sie besteht aus zwei Säcken, die unter dem Körper des Penis hängen. Innerhalb jedes Hodensacks befinden sich ein Hoden, ein Teil des Nebenhodens und der Samenstrang.
Innere Organe
- Hoden: Sie sind 4 cm lang, 3 cm breit und wiegen 20 Gramm. Sie befinden sich innerhalb der Hodensäcke im Dammbereich. Sie haben zwei Funktionen: Spermatogenese (Bildung von Spermien) und Testosteronsekretion.
- Samenkanälchen: Hier entstehen die Spermien durch Meiose. In jedem Hoden befinden sich über 250 m Samenkanälchen.
- Ausführungsgänge: Sie transportieren die Spermien aus den Samenkanälchen in den Nebenhoden.
- Samenleiter: Sie transportieren die Spermien vom Nebenhoden zur Harnröhre.
Innere Genitalien
- Sertoli-Zellen: Sie befinden sich außerhalb der Samenkanälchen und werden durch das follikelstimulierende Hormon (FSH) stimuliert, um reife Spermien zu produzieren.
- Leydig-Zellen: Sie befinden sich in den Hoden und sind für die Produktion des männlichen Hormons Testosteron verantwortlich.
- Nebenhoden: Ein langer, gewundener Kanal, der Spermien sammelt. Er ist an der hinteren Kante des Hodens befestigt.
- Samenbläschen: Zwei kleine Drüsen, die hinter der Blase und um die Spitze der Prostata liegen. Sie produzieren eine schleimige Flüssigkeit, die Spermien nährt und schützt.
- Bulbourethraldrüsen: Zwei kleine Strukturen, die sich auf beiden Seiten der Prostata befinden und eine zähe Flüssigkeit absondern, die Teil des Seminalplasmas ist.
- Prostata: Sie befindet sich unterhalb der Harnblase und vor dem Rektum. Sie ist etwa so groß wie eine Walnuss und umschließt die Harnröhre. Sie produziert eine milchige Flüssigkeit, die Spermien schützt und ihre Vitalität erhöht.
Weibliche Geschlechtsorgane
Sie sind für die Produktion von Eizellen, die Befruchtung durch männliche Spermien, die Einnistung und das Wachstum des Embryos in der Gebärmutter sowie die Ausstoßung des Fötus nach der Reifung verantwortlich.
- Vulva: Der äußere Bereich, der alle sichtbaren Teile umfasst.
- Venushügel: Ein hervorstehender Bereich, der aus Fettgewebe besteht und mit dichten, lockigen Haaren bedeckt ist.
- Äußere Schamlippen: Dicke Hautfalten, die die anderen äußeren Stellen und Öffnungen (Vagina und Harnröhre) schützen. Sie sind mit Haaren bedeckt.
- Innere Schamlippen: Dünne Hautfalten im Inneren, die keine Haare haben. An ihrer vorderen Konvergenzzone befindet sich die Klitoris.
Externe Stellen
- Vaginalöffnung: Der Eingang zum Vaginalkanal.
- Harnröhrenmündung: Der Eingang zur Harnröhre.
- Klitoris: Eine zylindrische Struktur, die sich unter der Klitorisvorhaut befindet. Sie ist sehr empfindlich, da sie viele Nervenenden hat.
Vagina: Ein muskulöser Hohlraum mit Schleimhaut. Sie verbindet die Zervix mit den äußeren Genitalien. Sie ist der Weg für Sperma und Menstruationsblut und dient als Aufnahme für den Penis während des Geschlechtsverkehrs.
Uterus (Gebärmutter): Ein birnenförmiges Organ im Becken, das im oberen Teil der Vagina liegt. Sie ermöglicht den Durchgang von Spermien in die Eileiter und beherbergt den Embryo, wenn die Eizelle befruchtet ist.
Eileiter: Röhrenförmige Strukturen, die auf einer Seite mit der Gebärmutterhöhle und auf der anderen Seite mit der Bauchhöhle verbunden sind. Sie enthalten die Eizellen.
Eierstöcke: Organe des kleinen Beckens, die seitlich und hinter der Gebärmutter liegen. Sie enthalten etwa 400.000 Follikel oder zukünftige Eizellen und sondern die Hormone Östrogen und Progesteron ab.