Vernunft, Glaube und Augustinus' Philosophie

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I. Vernunft und Glaube

Vernunft und Glaube sind untrennbar miteinander verbunden. Es gibt keine Grenzen zwischen ihnen.

  • Die Vernunft hilft, Glauben zu entwickeln.
  • Der Glaube ermöglicht es, Unverständliches zu verstehen.

1. Erbsünde

Der Ausdruck "der Mensch liegt in der Erbsünde" bedeutet, dass die Welt unvollkommen ist (Krieg, Schmerz usw.), weil der Mensch Gott beleidigt hat. Jesus Christus hat durch sein Leiden die Menschen erlöst. Die Absorption der Sünde durch Christus rettet uns.

2. Göttliche Ohnmacht?

Der Glaube, dass der Mensch ohne Gott machtlos ist, ist falsch. Gott gibt Gnade, aber der Glaube ist optional. Wir sind von Gott abhängig, aber unser Verhalten spielt auch eine Rolle (wenn auch in geringerem Maße). Die Vernunft hilft, Glaubensfragen zu klären.

Zwei wichtige Ideen:

  • Die Vernunft ist nicht autonom gegenüber dem Glauben.
  • Die Vernunft dient dazu, den Glauben zu klären.

II. Erkenntnistheorie

1. Unendliches Wissen

Wie kommt der Mensch zu unendlichem und vollkommenem Wissen? Es kommt von Gott, der ewig und vollkommen ist.

2. A priori Wissen

Gott schuf den Menschen mit einem a priori Wissen und Verständnis für das Licht. Ohne dieses könnten wir das Vollkommene nicht verstehen. Die Essenzen sind in Gott.

3. Arten der Vernunft

  • Untere Vernunft: Wissenschaft, Befriedigung der Neugier.
  • Höhere Vernunft: Streben nach Wissen, Weisheit, gipfelnd in Gott.

III. Theologie

1. Immanenz und Transzendenz

Gott ist immanent (in der Welt) und transzendent (außerhalb der Welt). Er ist immanent durch die Erleuchtung der menschlichen Vernunft. Er ist transzendent, weil er unbestimmt und nicht durch die materielle Welt definiert ist. Gott ist das Sein.

2. Gottes Wahl der Essenzen

Zwei Theorien:

  1. Gott als allmächtiges Wesen steht über der Vernunft.
  2. Gott ist Teil der Vernunft und kann nicht "getötet" werden.

3. Schöpfung ex nihilo

Gott schuf die Welt aus dem Nichts (ex nihilo) und aus der Zeit heraus. Das Problem ist: Wie ist das möglich?

4. Das Problem des physischen Übels

Warum erlaubt Gott das physische Übel, wenn der Mensch dafür verantwortlich ist?

Zwei Argumente:

  1. Die Schöpfung ist positiv: Gott gibt den Dingen Sein, und diese Dinge sind Kopien des göttlichen Wesens. Die Welt ist ein Abglanz des Göttlichen.
  2. Die Welt ist unvollkommen, weil sie materiell ist. Unvollkommene Wesen sind begrenzt.

IV. Ethik

1. Moralisches Übel

Gott gibt dem Menschen Freiheit, sich für Gut oder Böse zu entscheiden. Moralisches Übel liegt in der Verantwortung des Menschen gegenüber Gott.

2. Pelagius

Pelagius, der größte Gegner des heiligen Augustinus, kritisiert Annahmen über die Bibel:

  1. "Die Erbsünde betrifft nur Adam und Eva." (Ich bin nicht verantwortlich für die Fehler anderer. Wie kann man eine Sünde erben?)
  2. "Ich brauche Gott nicht, um mich zu retten." (Wenn ich ein gutes Leben führe, muss Gott mich anerkennen.)

3. Antwort von Augustinus

  • Zu b): Es ist eine Beleidigung Gottes, sich auf seine Ebene zu stellen. Die Gnade Gottes ist notwendig, aber nicht ausreichend.
  • Zu a): Die Erbsünde wird durch den Geschlechtsverkehr übertragen, der als unrein und sündig gilt. (Der Glaube an die Bibel ist notwendig.)

4. Prädestination

  • 4.1. Gott ist allwissend und kennt die Zukunft. Ist unser Schicksal vorherbestimmt? Sind wir frei?
  • 4.2. Augustinus: Gottes Wissen um die Zukunft beeinflusst nicht den Lauf der Dinge. Gott ist zeitlos und daher frei.

V. Politik

1. Geschichtsphilosophie

Die Geschichte ist der Ort des göttlichen Heils und des Todes Christi. Sie hat einen Anfang und ein Ende (Buchmetapher).

2. Der Gottesstaat (De Civitate Dei)

  • 2.1. Es gibt zwei Arten von Menschen: diejenigen, die nach Gott leben (Gottesstaat), und diejenigen, die nur an diese Welt denken (irdischer Staat).
  • 2.2. Die Kirche steht über dem Staat, aber es sollte Unabhängigkeit zwischen ihnen geben.

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