Vertikale Dimension und Bissregistrierung in der Prothetik

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Intermaxilläre Registrierung in der Prothetik

Die vertikale Dimension

Ein Maß für das untere Gesichtsdrittel, bezogen auf zwei beliebige Punkte: einen oberhalb der Oberlippe und einen unterhalb der Unterlippe.

Vertikale Dimension in Ruhelage

Die Höhe des unteren Gesichtsdrittels, wenn die Hebe- und Senkmuskeln des Kiefers in minimaler tonischer Anspannung sind, um die Schwerkraft zu überwinden. Die Zahnbögen berühren sich nicht, die Lippen liegen locker aufeinander und die Zähne sind durch einen Freiraum, den sogenannten interokklusalen Raum, getrennt, der 2 bis 4 mm beträgt.

Vertikale Dimension in Okklusion

Die Höhe des unteren Gesichtsdrittels, wenn die Zähne in maximaler Interkuspidation (Okklusion) sind. Die Lippen haben Kontakt und es existiert kein interokklusaler Raum. Dieser Wert kann durch den Verlust einer signifikanten Anzahl von Zähnen, Zahnlosigkeit, Karies, Zahnwanderung oder Abrasion beeinflusst werden.

Folgen einer verringerten vertikalen Dimension

  • Kiefergelenkstörungen
  • Verringerte Kaueffizienz
  • Verstärkte periorale Falten
  • Eingefallene Lippen
  • Cheilitis angularis (Mundwinkelrhagaden)

Folgen einer erhöhten vertikalen Dimension

  • Kiefergelenkstörungen
  • Muskelermüdung
  • Schädliche Belastung des Parodonts
  • Ausgeprägte Knochenresorption
  • Verringerte Kaueffizienz
  • Schwierigkeiten beim Sprechen

Verfahren zur Anfertigung einer Totalprothese

Die Anfertigung umfasst folgende Schritte:

  • Anatomische Abformung (Materialien und Instrumente)
  • Auswahl des Abformlöffels
  • Anmischen des Alginats und Abformung
  • Erstellung des Studienmodells
  • Herstellung des individuellen Löffels
  • Funktionsabformung (Materialien und Instrumente)
  • Periphere Abdichtung (Randgestaltung)
  • Verwendung von Abformmaterialien (z. B. Mercaptan)
  • Erstellung des Arbeitsmodells

Maße der oberen Bissschablone

Posterior sollte die Höhe des Wachswalls, distal der Tuber maxillae, etwa 10 mm betragen.

Maße der unteren Bissschablone

Anterior sollte die Höhe vom Rand der Basisplatte bis zur Kaufläche des Wachswalls 18 mm betragen. Posterior sollte der Wachswall 2 bis 3 mm unterhalb des höchsten Punktes des retromolaren Polsters enden, was etwa zwei Dritteln seiner Höhe entspricht.

Anatomische Orientierungspunkte

Zur Bestimmung der Höhe der Wachswälle und der Okklusionsebene werden folgende Referenzen genutzt:

  • Position der oberen Bissschablone
  • Ausrichtung der oberen Okklusionsebene (z. B. mittels Pupillarlinie und Camperscher Ebene)
  • Position der unteren Bissschablone
  • Übertragung der Okklusionsebene auf das untere Modell

Methoden zur Überprüfung der vertikalen Dimension

Willis-Schablone (Biss-Manometer)

Ein Verfahren zur Messung der vertikalen Dimension. Dabei wird der Abstand von der Glabella (Punkt zwischen den Augenbrauen) zur Nasenbasis gemessen und mit dem Abstand von der Nasenbasis zum Kinn verglichen.

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