Vicent Andrés Estellés: Analyse von Tod und Liebe in "Die Nacht"
Eingeordnet in Sprache und Philologie
Geschrieben am in
Deutsch mit einer Größe von 3,7 KB
Einführung: Vicent Andrés Estellés und "Die Nacht"
Der Titel „Lady letzte Nacht“ bezieht sich auf das Gedicht The Night (1956). Dieses Werk ist Teil der Sammlung In Darkness (1972) und ist im Gesamtwerk von Vicent Andrés Estellés enthalten, unter anderem in der Anthologie „Dichter tica“.
Zentrale Themen: Trauer und unerwiderte Liebe
Die zentralen Themen in Estellés' Poesie sind oft der Tod und die Liebe. In diesem speziellen Gedicht ist der Tod seiner ersten Tochter im Jahr 1956 ein prägendes Motiv. Darüber hinaus behandelt das Werk das Thema der Liebe in Form einer unerwiderten Zuneigung.
Form und Metrik: Der Decasílabo-Vers
Vicent Andrés Estellés nutzt eine breite Palette an Formen, von sehr kurzen bis zu langen Zeilen. In diesem Gedicht verwendet er Decasílabo-Verse (Zehnsilber), wobei alle Zeilen eine Silbenbetonung auf der vierten Silbe aufweisen können.
Literarische Stilmittel im Gedicht
Im Gedicht finden sich verschiedene rhetorische Figuren:
- Personifikation: „Mein Tod ist ein toter Bürgerlicher.“
- Vergleich: „Mein Tod ist, wie auch von Dir.“
- Anapher: „Lady letzte Nacht.“
- Metapher: „wurde überarbeitet Ecken des Hauses.“
Die Figur der Dame: Ordnung und Arroganz
Die Dame wird als eine Figur dargestellt, die Versuchungen widersteht und ihre „Waffen“ nicht fallen lässt. Sie wird als „ein geordneter und arroganter Tod“ beschrieben – eine Dame, die der Wahrheit verpflichtet ist.
Estellés nutzt alltägliche Details, um die Gründlichkeit und Akribie der Dame zu verdeutlichen:
„steigt aus dem Bett, während die Magd nichts ohne ihre Pflege überlässt, war die Überprüfung der Ecken des Hauses und sah, ob es Staub auf den Stühlen.“
Obwohl sie über viele Informationen verfügt, beschränkt sich ihr Wissen auf alltägliche Dinge: „dauert nur einen Finger von Milch und Kaffee.“
Akzeptanz des Schicksals und die Personifikation des Todes
Die Dame erkennt die Gefühle, die sie empfindet, macht aber klar, dass es keine Chance gibt, indem sie „die Hände über dem Unterleib bovament“ hält (eine Geste der Passivität oder Ablehnung). Wenn der Text sagt, dass es „nichts mehr als ein treuer Tod“ ist, impliziert dies, dass der Tod unser einziges wahres Leben ist – die einzige Konstante, die uns begleitet.
Dies erinnert an das Gedicht Wiegenlied, in dem der Tod durch die verstorbene Tochter verkörpert wird. In diesem Gedicht wird die ständige Begleitung des Todes betont:
„mein Tod, kommt es mit mir überall hin.“
Eheliche Pflicht und die Allgegenwart des Todes
Die Tatsache, dass die Dame zu ihrem Mann geht, wird ebenfalls mit dem Tod in Verbindung gebracht: „mein Tod, kommt es mit mir überall hin, genauso wie Sie mit dem Ehemann.“
Die Dame betrachtet ihre Beziehung als reine Verpflichtung. Sie denkt, dass sie, wäre sie nicht verheiratet, nur eine Pflicht zu erfüllen hätte:
„nur eine Pflicht zu erfüllen, wie Sie. Genau eine eheliche Pflicht.“
Fazit: Tod als Metapher der Liebe
Estellés verbindet den Tod mit der Liebe, was an den Dichter Ausiàs March erinnert, der ebenfalls das Konzept des Todes im Kontext der Liebe verwendete.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht den Tod und eine verliebte Frau thematisiert, wobei die Frau ihre Liebe als gleichbedeutend mit dem Tod beschreibt – der Tod wird somit personifiziert und zur zentralen Metapher der Existenz.