Der Vietnamkrieg: Ursachen, Verlauf und Folgen

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Die Vorgeschichte: Indochina und die Teilung Vietnams

Die Indochinesische Halbinsel wurde eine französische Kolonie. Frankreich zog sich nach einem langen, verlorenen Krieg aus der Region zurück. Zwei Genfer Abkommen von 1954 teilten Vietnam in zwei Staaten: Nordvietnam, geführt von einem kommunistischen Regime unter Ho Chi Minh, und Südvietnam, beherrscht von einer pro-westlichen Diktatur unter Ngo Dinh Diem. Diese Vereinbarungen legten eine provisorische Grenze zwischen Nord und Süd am 17. Breitengrad fest und sahen die Wiedervereinigung des Landes nach Wahlen in Südvietnam vor.

Eskalation und der Kalte Krieg: Der Domino-Effekt

Es waren kommunistische Guerillas des Vietcong, die das südvietnamesische Regime stürzen wollten. Die USA beschlossen, das südvietnamesische Regime zu unterstützen, aus Angst, dass sich der Kommunismus im ganzen Land ausbreiten würde. Der Konflikt in Südostasien fand im Rahmen des Kalten Krieges statt, um das Fortschreiten des Kommunismus in Asien zu verhindern. Man wollte den sogenannten Domino-Effekt vermeiden, d.h. dass eine erfolgreiche kommunistische Revolution in einem Land ein Beispiel für die Verbreitung pro-sowjetischer Regierungen in den Nachbarstaaten der Vereinigten Staaten sein könnte. Die direkte bewaffnete Intervention der Vereinigten Staaten begann im Jahr 1964, wobei die Truppenstärke bis 1968 auf über 500.000 Mann anstieg.

Kriegsführung und Wendepunkte

Doch all dies nützte nichts: Weder die stetige Zunahme der Truppen, noch die technologische Überlegenheit mit Angriffen durch chemische Waffen, noch die massive Bombardierung des Nordens konnten einen Feind unterwerfen, der Guerilla-Taktiken anwandte und über breite Unterstützung in der Bevölkerung verfügte. Im Jahr 1968 startete der Vietcong eine Offensive, die die Kampffähigkeit der US-Truppen in Frage stellte. Zudem verbreitete sich der Widerstand gegen den Konflikt im gesamten Westen, auch in den Vereinigten Staaten, aufgrund der schrecklichen Fernsehbilder. Im Jahr 1969 übernahm Richard Nixon die US-Präsidentschaft mit dem Versprechen, den Krieg zu beenden. Von da an begann der allmähliche Rückzug der Truppen, der sich über vier Jahre erstreckte.

Das Ende des Krieges und seine Nachwirkungen

Im Jahr 1973 wurde ein Waffenstillstandsabkommen erreicht. Die Vereinigten Staaten zogen ihre Truppen ab, und man einigte sich in Paris auf die Wiedervereinigung. Doch die Kämpfe zwischen Nord und Süd dauerten bis April 1975 an, als die Truppen des Vietcong und Nordvietnams Saigon einnahmen. Im Jahr 1976 vereinigten sich die beiden Vietnams zur Sozialistischen Republik Vietnam, die sofort dem pro-sowjetischen Block beitrat. Etwa zur gleichen Zeit fielen auch die Nachbarländer Laos und Kambodscha in den sowjetischen Machtbereich, was die weitreichenden Auswirkungen des Vietnamkriegs seit 1965 verdeutlichte.

Die Vereinigten Staaten erlitten einen enormen Prestigeverlust und eine große militärische Niederlage, die über 50.000 getötete und 150.000 verletzte US-Soldaten forderte. Dies gilt als die größte militärische Niederlage in der Geschichte des Landes, und seitdem haben aufeinanderfolgende Regierungen militärische Interventionen im Ausland begrenzt.

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