Volksdichtung: Traditionelle Texte und Balladen
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Traditionelle Texte: Merkmale und Ursprünge
Traditionelle Texte werden mündlich unter dem Volk weitergegeben. Die Lieder stammen oft aus dem Volk (Dorfbewohner), die sie in Pausen, an Feiertagen und bei Versammlungen sangen. Dazu gehören auch Gesänge bei der Arbeit, wie in der Landwirtschaft oder beim Mähen, sowie Lieder spielender Kinder. Die ersten bekannten Beispiele sind die Jarchas aus dem mozarabischen Raum im 10. Jahrhundert.
Ähnliche Formen sind Jarchas, Romanzen, Balladen und Weihnachtslieder. Einige Autoren ordneten sie Kulten zu.
Hauptthemen traditioneller Lieder
- Liebe: Oft geht es um Frauen, die sich einer Vertrauten anvertrauen, um Schönheit, verliebte Mädchen oder die unglücklich verheiratete Frau (Malmaridada).
- Klagelieder (Plañideras): Begräbnisgesänge, die dem Tod eines Menschen gewidmet sind.
- Maigesänge (Mayas): Lieder für den Monat Mai, die Frühling und Liebe thematisieren.
- Albas: Abschiedslieder eines Paares im Morgengrauen, nach einer gemeinsamen Nacht.
- Arbeits- und Festlieder: Zur Unterstützung der täglichen Arbeit oder bei Feierlichkeiten.
- Spottlieder: Dienen der Belustigung und als Ablenkung.
Formale Merkmale traditioneller Texte
Sie nutzen viele Wiederholungen und Parallelismen als Stilmittel und betonen die expressive Funktion der Sprache. Oft werden Naturmomente mit dem Thema Liebe verknüpft.
Die Ballade: Definition und Struktur
Balladen sind eine Reihe von Romanzen, die epische und lyrische Gedichte mit einer unbestimmten Anzahl von achtsilbigen Versen sind, die in Paaren assonanten Reim aufweisen (-aaaa...).
Alte Balladen (Romances Viejos)
Sie sind anonym. Die frühesten bekannten Lieder stammen aus dem 15. Jahrhundert. Sie weisen alternative Formen wie 8- und 9-silbige Verse auf, die Reim und Refrain enthalten können. Die endgültige Form sind achtsilbige Verse mit Assonanz. Im 16. Jahrhundert wurden Cancioneros de Romances und später die Romanceros veröffentlicht.
Neue Balladen (Romances Nuevos)
Dies sind Texte ab Mitte des 16. Jahrhunderts, die von Autoren in Anlehnung an die alten Balladen kultiviert wurden (z. B. Góngora).
Ursprung und Überlieferung von Balladen
- Die traditionelle Theorie: Besagt, dass sie aus den Epen stammen. Die Romanze entstand durch die Teilung des Vers-Epos in zwei Teile.
- Die individualistische Theorie: Besagt, dass die Romanzen von anonymen Autoren geschrieben wurden. Ein Argument dafür ist, dass die älteren Romanzen nicht episch sind.
Auch die schriftlich fixierten Balladen wurden mündlich weitergegeben. Ein Phänomen ist die Trunkierung: Dabei verschwinden das Konzept und die vollständigen Ergebnisse der Geschichten. Die Menschen kannten zwar die ganze Geschichte, bevorzugten aber oft lose Teile.