Vorkriegskonflikte: Der Weg zum Ersten Weltkrieg (1905–1914)
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Vorkriegskonflikte und der Weg zum Ersten Weltkrieg
Die Ära des Bewaffneten Friedens
Europa stand unter großer Spannung, da die beiden Seiten (Bündnisse) bereits definiert waren. Diese Phase ist bekannt als der Bewaffnete Friede. Obwohl nicht alle Länder direkt in Kriege verwickelt waren, bereiteten sie sich intensiv auf einen großen Konflikt vor.
Hauptkonflikte, die zum Krieg führten
Eine Reihe von Konflikten ebnete den Weg für den Ersten Weltkrieg:
Die Kolonialen Begegnungen (Weltpolitik)
Unter Kaiser Wilhelm II. verfolgte Deutschland eine aggressivere Politik (die sogenannte Weltpolitik). Er entließ Bismarck und versuchte, Kolonien und Positionen in Übersee zu gewinnen.
Die Marokkokrisen
- 1. Marokkokrise (1905): Wilhelm II. unterstützte den Sultan von Marokko, um sich den französischen Protektoratsbestrebungen zu widersetzen. Die Krise drohte zu eskalieren, wurde aber auf der Konferenz von Algeciras (1906) beigelegt. Es wurden ein spanisches und ein französisches Protektorat eingerichtet.
- 2. Marokkokrise (1911): Deutschland sandte Kriegsschiffe nach Marokko. Deutschland zog sich nur zurück, nachdem es einige Gebiete im Kongo (Kamerun) als Kompensation erhalten hatte.
Die Balkankonflikte (Russisch-Österreichische Rivalität)
Auf dem Balkan verschärfte sich die Rivalität zwischen Österreich-Ungarn und Russland. Die österreichisch-ungarische Monarchie wollte Serbien kontrollieren, während Russland sich als Beschützer der Serben sah. Zwischen 1908 und 1914 kam es zu drei großen Krisen:
Krisen 1908–1913
- Bosnienkrise (1908): Österreich annektierte das Gebiet Bosnien.
- 1. Balkankrieg (1912): Eine Verbindung der Balkanländer (unter Führung Serbiens und unterstützt von Russland) trat gegen die Türkei an.
- 2. Balkankrieg (1913): Die Sieger des ersten Krieges kämpften untereinander um die Verteilung der Gebiete. Serbien gewann mit russischer Unterstützung und stieg zur führenden Kraft in der Region auf.
Der Auslöser: Das Attentat von Sarajevo (1914)
Am 28. Juni 1914 wurde der Erzherzog Franz Ferdinand, Erbe der österreichischen Krone, während eines Besuchs in Bosnien ermordet. Der Mord wurde von einem serbischen Nationalisten verübt. Daraufhin erklärte Österreich Serbien den Krieg. Russland, als Protektor Serbiens, erklärte Österreich den Krieg. Innerhalb weniger als einer Woche befand sich Europa im Krieg.
Unmittelbare Folgen des Ersten Weltkriegs
Demografische Auswirkungen
Die menschlichen Verluste waren enorm: Rund 8.000.000 Menschen wurden getötet. Die Sterblichkeit stieg infolge mangelnder Hygiene und Armut unaufhaltsam an. Da die Todesfälle hauptsächlich junge Männer betrafen, führte der enorme Rückgang der Geburtenrate zu einer sogenannten Generationen-Lücke.
Wirtschaftliche Auswirkungen
Die europäische Wirtschaft wurde zerstört und war hoch verschuldet. Alle europäischen Länder mussten Kredite von den USA aufnehmen, die dadurch zum neuen Weltmarktführer aufstiegen.