Wasser als Ressource: Knappheit, Übernutzung & Management
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Wasser als Ressource: Knappheit und Übernutzung
Über 70 % der Erdoberfläche sind mit Wasser bedeckt. In seiner flüssigen Form ist es die Substanz, die Leben auf der Erde ermöglicht. Der Großteil dieses Wassers ist Salzwasser und kann, abgesehen von bestimmten Anwendungen, nicht direkt von Menschen genutzt werden. Süßwasser macht nur einen kleinen Teil der verfügbaren Wassermenge aus. Trinkbares Wasser wird als Trinkwasser bezeichnet.
Die weltweite Verfügbarkeit von Süßwasser ist in den letzten fünfzig Jahren zurückgegangen. Hohes Bevölkerungswachstum, die Entwicklung großer Städte, intensivierte landwirtschaftliche und industrielle Aktivitäten, Entwaldung, Bodenerosion und Umweltverschmutzung sind die Hauptursachen dafür. Wasser ist zwar eine erneuerbare Ressource, aber seine Verfügbarkeit ist begrenzt und manchmal knapp. Wasserknappheit und die ungleiche Verfügbarkeit von Wasser stellen ein erhebliches Hindernis für die Entwicklung menschlicher Gesellschaften dar.
Wird Wasser für eine bestimmte Tätigkeit verbraucht und kann danach nicht wiederverwendet werden, spricht man von konsumtivem Wasserverbrauch. Dies umfasst Nutzungen in der Landwirtschaft, Industrie oder im städtischen Bereich. Wird Wasser hingegen wiederverwendet, handelt es sich um eine nicht-konsumtive Nutzung, wie beispielsweise bei der Energiegewinnung oder in der Schifffahrt. Ein Großteil des Wasserverbrauchs entfällt auf die Landwirtschaft, gefolgt von industriellen und städtischen Gebieten.
Der Raubbau an Wasser
Der Mensch entnimmt Wasser aus Flüssen, Bächen, Seen und dem Grundwasser. Werden Mengen entnommen, die der natürlichen Fluktuationsrate dieser Speicher entsprechen oder darunter liegen, bleiben die Wasserreserven erhalten. Das Problem ist, dass in vielen Regionen die Erneuerbarkeit nicht ausreichend berücksichtigt wird, was zu einem alarmierenden Rückgang einiger Wasserreserven, insbesondere des Grundwassers, geführt hat.
Die Übernutzung des Grundwassers bedeutet, dass Wasser aus einem Grundwasserleiter schneller entnommen wird, als es durch natürliche Neubildung ersetzt werden kann. Setzt sich diese Übernutzung über einen längeren Zeitraum fort, kann dies zur Erschöpfung des Grundwasserleiters führen. Die intensive Ausbeutung des Grundwassers ist in vielen Teilen der Welt auf das anhaltende Wachstum der Städte und die Bewässerung von Kulturpflanzen zurückzuführen.
Wassermanagement-Pläne in Aktion
Wassermanagement-Pläne zielen darauf ab, die Wassernutzung zu regulieren, Lösungen für schwindende Wasserressourcen in einer Region zu finden und die Bedürfnisse der Bevölkerung unter Anwendung der Prinzipien nachhaltiger Entwicklung zu erfüllen. Maßnahmen zur Verbesserung des Wassermanagements können in verschiedene Kategorien unterteilt werden: Einsparungsmaßnahmen, technische Maßnahmen und politische Maßnahmen.
Einsparungsmaßnahmen
- Reduzierung des landwirtschaftlichen Verbrauchs durch die Verbesserung von Bewässerungssystemen (z. B. Tröpfchenbewässerung statt Flächenbewässerung) und den Anbau von Kulturen, die besser für die jeweilige Zone geeignet sind.
- Verringerung des industriellen Verbrauchs durch den Einsatz wassersparender Technologien, die Wiederverwertung von Kühlwasser oder die Verhinderung von Verschmutzung.
- Reduzierung des städtischen Verbrauchs durch den Einsatz von Geräten mit geringem Wasserverbrauch, die Aufbereitung und Wiederverwendung von häuslichem Abwasser, Umweltbildung der Bürger oder eine Preisgestaltung, die den wahren Kosten des Wassers besser entspricht.
Technische Maßnahmen
Diese umfassen verschiedene Arten von Bauwerken zur Erhöhung der Wasserverfügbarkeit, sind jedoch oft kostspielig. Dazu gehören der Bau von Dämmen und Stauseen sowie die Durchführung von Wassertransfers, um Wasser von einem Einzugsgebiet in ein anderes zu leiten.
Politische Maßnahmen
Diese basieren auf der Entwicklung nationaler Gesetze und internationaler Vereinbarungen, die darauf abzielen, das Problem der Wasserknappheit zu lösen.