Wasserressourcen in Spanien: Verfügbarkeit, Nutzung und Herausforderungen

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Wasserressourcen in Spanien: Verfügbarkeit und Nutzung

Spanien ist ein Land mit starken geografischen und klimatischen Kontrasten, die die Verteilung und Verfügbarkeit der natürlichen Wasserressourcen bestimmen. Bei den Wasserressourcen können wir unterscheiden:

Arten von Wasserressourcen

  • Oberflächengewässer: Flüsse, Talsperren.
  • Grundwasser: Brunnen, Galerien, Quellen.
  • Unkonventionelle Quellen: Entsalzungsanlagen und Kläranlagen.

Der größte Teil der Nachfrage wird durch diese Ressourcen gedeckt, obwohl in einigen Regionen die Gewinnung von Grundwasser dazu beigetragen hat, das Defizit zu verringern. Im Gegenzug hat sich in den letzten Jahren die Entsalzung von Meerwasser stark entwickelt.

Regionale Verteilung der Wasserressourcen

In Anbetracht der verschiedenen Einzugsgebiete ist zu beobachten, dass:

  • In den nördlichen Konföderationen (Duero, Tajo und Ebro), die sich aus Galizien und den kantabrisch-pyrenäischen Regionen zusammensetzen, sind die Wasserressourcen reichlich vorhanden und regelmäßig verfügbar.
  • Der zentrale Bereich, bestehend aus dem Guadiana-Becken und den östlichen Pyrenäen, wo die Ressourcen und die Nachfrage ein prekäres Gleichgewicht halten und eine große Menge Wasser aus dem Grundwasser entnommen wird.
  • Die Konföderationen des Guadalquivir, des Südens, des Júcar, des Segura sowie die Balearen und Kanarischen Inseln sind klar mangelhaft. In diesem Bereich sind wichtige Grundwasservorkommen vorhanden. Auch die Verwendung von Wasser für Tourismus und Freizeit (z.B. Golfplätze) verschärft die Situation.

Wasserbedarf und Nutzung

Die Gesamtnachfrage nach Wasser weist ebenfalls große regionale Unterschiede auf. Quantitativ gesehen entfällt der größte Anteil der Nachfrage auf die Bewässerung (ca. 80% der Gesamtnachfrage), gefolgt von der städtischen Wasserversorgung (14%) und der Nachfrage der Industrie (6%).

Herausforderungen und weitere Nutzungen

Allerdings haben die weiterhin steigende Nachfrage, das Fehlen wirksamer Kontrollmechanismen und die Leichtigkeit, mit der Grundwasser gewonnen wird, dazu geführt, dass in bestimmten Situationen eine Übernutzung auftritt, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt und eine Verschlechterung der Ressource zur Folge hat. Auf der anderen Seite ist die energetische Nutzung von Wasser zu beachten: In den Einzugsgebieten der Flüsse Duero, Ebro und Tajo kann Strom produziert werden. Im Jahr 2004 entfielen 8,2% der Energieerzeugung in Spanien auf Wasserkraft.

Regulierung und Infrastruktur

Zur Regulierung und Nutzung der Wasserressourcen wurden Wasserinfrastrukturen wie Feuchtgebiete und Staudämme gebaut, deren Volumen und Kapazität in den letzten Jahren stark zugenommen haben.

Wassertransfers und Konflikte

Die ungleiche Verteilung der Ressourcen führte jedoch zu einer Politik der Wassertransfers, die im Nationalen Hydrologischen Plan (NHP) festgelegt ist. Ein Beispiel hierfür ist das Transferprojekt Tajo-Segura, das zu einem Konflikt zwischen den Regionen Kastilien-La Mancha und Murcia führte. Erstere wollte weniger Wasser abgeben, während Letztere den Transfer als unzureichend empfand. Nicht weniger umstritten ist der geplante Ebro-Transfer, bei dem Wasser aus dem Ebro-Einzugsgebiet nach Castellón, Valencia, Alicante, Murcia, Almería und Barcelona geleitet werden sollte.

Kurz gesagt, handelt es sich um einen Konflikt, bei dem eine Partei die möglichen Folgen der Wasserentnahme für einzigartige Ökosysteme wie die Tablas de Daimiel oder das Ebro-Delta betont, während die andere den dringenden Wasserbedarf für eine intensive Landwirtschaft und die Unterstützung eines übermäßigen Tourismus hervorhebt.

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