Wechselkursrisiko und Absicherungsinstrumente
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Wechselkursrisiko und Risikohaltungen
Ein fester Wechselkurs kann unterschiedliche Haltungen zum Risiko beeinflussen:
- Neutrale Einstellung zum Risiko: Das Risiko wird akzeptiert.
- Risikobereitschaft: Man spekuliert auf günstige Wechselkursentwicklungen für Gewinne.
- Risikoabneigung: Absicherung durch Wechselkursversicherungen oder Derivate.
Absicherung durch Derivate
Ein Derivat ist ein Vertrag zum Kauf oder Verkauf von Währungen zu einem vorgegebenen Kurs, der zu einem späteren Zeitpunkt erfüllt wird. Termingeschäfte (Forwards) dienen der Absicherung gegen Verluste aus Wechselkursschwankungen. LIBOR (London Interbank Offered Rate): Ein Referenzzinssatz für Kredite zwischen Banken im Eurogeldmarkt. Eine Eurowährung ist jede frei konvertierbare Währung, die bei einer Bank außerhalb ihres Ursprungslandes gehalten wird. EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate): Der Referenzzinssatz für den Euro-Geldmarkt.
Abwicklung von Exportzahlungen und Absicherung
Unter normalen Bedingungen sichert sich der Exporteur gegen Wechselkursrisiken ab, wenn er Zahlungen in Fremdwährung für seine Exporte erhält. Dabei können folgende Vorgehensweisen gewählt werden:
- Zahlung zum vereinbarten Zeitpunkt: Die Fremdwährung wird bei Fälligkeit an die Bank übergeben, um die Absicherung aufzulösen.
- Vorzeitige Zahlung: Bei vorzeitiger Zahlung gibt es drei Optionen:
- Die Fremdwährung kann als Einlage gehalten werden.
- Eine vorzeitige Auflösung der Absicherung kann mit der Bank verhandelt werden.
- Die Währung kann am Spotmarkt verkauft werden, wenn der Kurs günstig ist, um das Wechselkursrisiko zu eliminieren oder eine bestimmte Kursentwicklung zu nutzen.
- Verzögerte Zahlung: Es gibt zwei Optionen:
- Eine Verlängerung der Absicherung kann mit der Bank verhandelt werden.
- Fremdwährung kann am Kassamarkt gekauft werden, um die bestehende Absicherung zu erfüllen, oder es wird eine neue Absicherung für den verlängerten Zeitraum abgeschlossen.
- Zahlungsausfall: Die Absicherung wird aufgelöst, und die Folgen des Zahlungsausfalls werden gemäß den Vertragsbedingungen behandelt.
Devisenoptionen
Devisenoptionen sind ein Mechanismus zur Absicherung gegen Wechselkursänderungen. Der Kauf einer Währungsoption gibt das Recht, aber nicht die Verpflichtung, eine Währung zu einem vereinbarten Kurs (Basispreis) während einer bestimmten Zeitspanne oder zu einem vorgegebenen Zeitpunkt zu kaufen (Call-Option) oder zu verkaufen (Put-Option). Dafür zahlt der Käufer der Option zum Zeitpunkt des Erwerbs eine Prämie. Die Option ist ein Recht für den Inhaber, keine Verpflichtung. Der Verkäufer (Stillhalter) muss die Vereinbarung erfüllen, wenn der Käufer sich entscheidet, die Option auszuüben. Andernfalls verfällt die Option am Ende der Laufzeit.
Amerikanische und europäische Optionen
Bei europäischen Optionen kann die Option nur am Fälligkeitstag ausgeübt werden. Eine amerikanische Option kann hingegen jederzeit während der Laufzeit ausgeübt werden.
Devisentermingeschäfte (Futures)
Devisentermingeschäfte (Futures) sind standardisierte Finanzkontrakte, die an einer Börse gehandelt werden. Sie verpflichten zum Kauf oder Verkauf einer bestimmten Menge einer Währung zu einem festgelegten Preis an einem zukünftigen Datum. Die Lieferung muss zu einem vorgegebenen Zeitpunkt und Ort erfolgen. Ein Futures-Kontrakt ist eine verbindliche Vereinbarung, im Gegensatz zu einer Option, die ein Recht darstellt.
Zur Absicherung wird eine Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegt, die täglich basierend auf den Kursbewegungen angepasst wird (Mark-to-Market). Am Futures-Markt werden hauptsächlich die meistgehandelten und stärksten Währungen der Welt gehandelt. Aufgrund der Standardisierung entsprechen die gehandelten Beträge nicht immer exakt den individuellen Bedürfnissen der Nutzer. Viele große Unternehmen handeln regelmäßig mit Futures und haben eigene Broker. Mittlere und kleine Unternehmen nutzen in der Regel die Kanäle einer Bank und deren Broker. Die Clearingstelle stellt sicher, dass jeder Vertragspartner seinen Verpflichtungen nachkommt. Das Kreditrisiko wird durch eine Bareinlage (Margin) abgesichert (typischerweise zwischen 1% und 5% des Vertragswerts). An jedem Handelstag ermittelt die Börse einen Abrechnungspreis für Futures-Kontrakte. Diese täglichen Schlusskurse werden verwendet, um die Positionen der Konten bei der Clearingstelle zu bewerten. Wenn der Wert des Kontos gegenüber dem Vortag gestiegen ist, wird dies als Gewinn gutgeschrieben; andernfalls werden Verluste verbucht.
Währung und Devisen
Devisen sind Zahlungsmittel in einer anderen als der nationalen Währung, sei es in Form von Schecks, Überweisungen usw., oder als ausländisches gesetzliches Zahlungsmittel in Form von Münzen oder Banknoten. Es gibt eine Unterscheidung zwischen physischem Bargeld (Banknoten und Münzen) und unbaren Zahlungsmitteln (Überweisungen, Schecks etc.).
Beispiel/Problemstellung
PROBLEM: Eine Bank kauft USD gegen EUR und hat dabei eine Kostenaufstellung. Die Bank stellt fest, dass sie USD innerhalb weniger Tage benötigt. Wie werden diese Dollars hinterlegt und welche Kosten entstehen über ... Tage? Um die Wechselkurse abzusichern, hat die Bank die folgenden Kosten: