Die Weimarer Republik: Phasen, Krise & Ende
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Die Weimarer Republik (1918-1933)
Phase 1: Gründung und Krisenjahre (1918-1923)
9. November 1918: Abdankung Kaiser Wilhelms II. und Ausrufung der Republik. Reichskanzler Max von Baden übergibt die Regierungsverantwortung an Friedrich Ebert (SPD-Parteivorsitzender).
11. November 1918: Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens. Deutschland befindet sich nach dem verlorenen Krieg in einer schwierigen politischen und wirtschaftlichen Situation.
Ebert und die SPD-Führung priorisierten die Funktionsfähigkeit des Staates. Kaiserliche Offiziere, Richter und Beamte blieben im Amt, obwohl sie die Weimarer Republik ablehnten. In den Jahren 1918 bis 1922 unterstützten die Richter oft rechte Kräfte. Im Januar und Frühjahr 1919 kam es zu Aufständen der Kommunisten, die versuchten, in verschiedenen Regionen Deutschlands Räterepubliken zu errichten. Ebert setzte das offizielle Heer und Freikorps (darunter demokratiefeindliche Offiziere) ein. Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht wurden ermordet.
19. Januar 1919: Erste demokratische Wahl in Deutschland (Wahl zur Nationalversammlung). Die Nationalversammlung erarbeitete eine Verfassung, die am 31. Juli 1919 angenommen wurde. Ebert wurde erster Reichspräsident.
Phase 2: Relative Stabilität (1924-1929)
Die zweite Phase der Weimarer Republik war geprägt von wirtschaftlicher Erholung nach der schweren Krise von 1923 und einer erfolgreichen Außenpolitik unter Gustav Stresemann. Stresemann erhielt den Friedensnobelpreis, und Deutschland wurde in den Völkerbund aufgenommen. Die Beziehungen zu Frankreich und der Sowjetunion verbesserten sich. Stresemanns Tod 1929 wurde international betrauert.
Phase 3: Weltwirtschaftskrise und Aufstieg des Nationalsozialismus (1929-1933)
1929: Die Weltwirtschaftskrise, ausgelöst durch Überproduktion in den USA (42,3 % der weltweiten Industrieproduktion), führte zum Zusammenbruch der Börse im Oktober 1929. Die Krise hatte weltweite Auswirkungen. In Deutschland stieg die Arbeitslosigkeit rasant an.
1932: 5,6 Millionen Arbeitslose (30 %). Die Weltwirtschaftskrise war ein wichtiger Faktor für den Aufstieg Adolf Hitlers, darf aber nicht als alleinige Ursache betrachtet werden.
Wahlen 1930: Die NSDAP erhielt 107 Sitze im Reichstag (1928: 12 Sitze). Sie wurde zweitstärkste Partei.
Wahlen Juli/November 1932: Die NSDAP wurde stärkste Kraft. Eine funktionierende parlamentarische Arbeit war unmöglich, da auch die Kommunisten (KPD), die die Weimarer Republik bekämpften, starke Ergebnisse erzielten (Juli 1932: 14 %, November 1932: 17 %). Über 50 % der Bevölkerung lehnten die Demokratie ab. Ab 1930 wurde die Weimarer Republik zu einem autoritär regierten Notverordnungsstaat.
1932: Das Parlament spielte kaum noch eine Rolle.
Einflussreiche Kreise aus Industrie, Bankwesen, Landwirtschaft, Adel und Armee unterstützten die NSDAP seit den Wahlen von 1930 finanziell.
30. Januar 1933: Reichspräsident von Hindenburg ernannte Adolf Hitler zum Reichskanzler.
28. Februar 1933: Die Grundrechte wurden außer Kraft gesetzt. Die Demokratie war zerstört.