Weinbau und Wirtschaft: Kanarische Inseln im 17. & 18. Jh.

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Weinbau auf den Kanarischen Inseln

Der Weinbau wurde bereits seit der Eroberung auf den Kanarischen Inseln etabliert. Bis etwa 1550 konzentrierte sich die lokale Industrie jedoch hauptsächlich auf Zucker. Wein, insbesondere der **Malvasia**, galt als wichtige Energiequelle zur Unterstützung der Arbeit.

Während Gran Canaria die Vormachtstellung im Zuckeranbau innehatte, sind heute Teneriffa, La Palma und Lanzarote führend im Weinbau. Der Anbau erfolgt sowohl im Mittelland (Teneriffa und La Palma) als auch an der Küste (Lanzarote).

Das Goldene Zeitalter und Anbaumethoden

Das goldene Zeitalter der kanarischen Weine erstreckte sich vom frühen 17. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Der Anbau zielte darauf ab, Weine mit wenig Wasser zu produzieren, was zu einem hohen Alkoholgehalt führte. Um Rotwein zu färben, wurde der Farbstoff **Cochenille** (Karmin) verwendet.

Die wichtigsten Exportmärkte waren England, Amerika und Portugal. Die Produktion erfolgte durch kleine und große Erzeuger, entweder durch Verpachtung oder direkte Bewirtschaftung.

Konflikte und der Hafen von Garachico

Englische Familien, die sich auf den Kanarischen Inseln niederließen, etablierten ein Exportmonopol. Dies führte zu Konflikten zwischen den kanarischen Produzenten und den englischen Kaufleuten, da die kanarischen Erzeuger trotz des hohen Verkaufspreises oft nur einen geringen Anteil erhielten.

Als wichtiger Umschlagplatz im Laderaum von Garachico wurden kanarische Weine benachteiligt und ihnen der Weg zu europäischen und amerikanischen Märkten erschwert.

Im Jahr 1680 wurde die Krise unhaltbar. Kanarische Weine wurden zunehmend durch Weine aus Madeira ersetzt. Der Export wurde stark eingeschränkt, sodass nur noch gelegentliche Lieferungen stattfanden.

Steuerprivilegien und Wirtschaftsinstrumente

Privilegien und Verbrauchsteuern

Das *Privilegio* der Kanarischen Inseln erlaubte es, direkte Steuern nicht zu zahlen – ursprünglich ein Recht, das hauptsächlich den Basken zustand.

  • Verbrauchsteuern: Dies sind indirekte Steuern (heute vergleichbar mit der IGIC), die auf den Warenhandel erhoben werden.

Beide Instrumente (Privilegien und Verbrauchsteuern) waren wesentliche Steuervergünstigungen für die Inseln der Krone.

Das Medianero-System (Miteigentum)

Der **Medianero** (oder Mittelsmann) war eine prägende Figur in der Wirtschaftsgeschichte der Inseln und oft Teil der Inhaberfamilie. Er war für die Hälfte des Landes zur Produktion eingestellt.

Die Rolle des Medianero umfasste:

  • Arbeit an Exportprodukten.
  • Pacht von Grundstücken für den eigenen Lebensunterhalt, die vom Eigentümer vermietet wurden.
  • Seine Familie arbeitete oft als Diener für die Familie des Arbeitgebers.

Der Medianero stellte Arbeit und Familie, während der Eigentümer das Land stellte. Der größte Nutzen aus den Produkten verblieb jedoch beim Eigentümer.

Die Pachtverträge umfassten nicht nur die Arbeit auf dem Land, sondern auch die Nutzung von Tieren und persönliche Dienstleistungen. Dieses System existierte auch in der Fischerei (Medianeros auf See).

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