Die Welt nach dem Krieg: Folgen, Friedensordnung und der Aufstieg des Faschismus
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Die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg: Folgen und Neuordnung
Europa lag in Trümmern, und die Bevölkerung war dezimiert. Die Zahl der Todesopfer, sowohl militärisch als auch zivil, war immens und erreichte schätzungsweise 50 Millionen. Die physische Zerstörung war gewaltig und betraf vor allem Städte, Infrastruktur und Industrieanlagen. Länder wie Kanada, Australien und Schweden, die nicht direkt in den Konflikt verwickelt waren, erlebten als wichtige Rohstofflieferanten ein starkes Wirtschaftswachstum. Der Krieg hatte auch tiefgreifende moralische Auswirkungen. Grenzänderungen führten zu einer hohen Zahl von Zwangsumsiedlungen.
Wichtige Friedenskonferenzen nach dem Krieg
Die drei größten Alliierten (Großbritannien, die USA und die UdSSR) kamen erstmals auf der Konferenz von Teheran im November 1943 zusammen. Dort wurden erste gemeinsame militärische Strategien besprochen.
Die zweite große Konferenz fand in Jalta statt. Dort wurde die Entmilitarisierung und Entnazifizierung Deutschlands sowie dessen Aufteilung in vier Besatzungszonen beschlossen. Eine ähnliche Aufteilung war für Österreich sowie die Städte Berlin und Wien vorgesehen.
Die dritte Konferenz in Potsdam fand 1945 statt. Hier wurden viele strittige Gebietsfragen geklärt, die Entmilitarisierung und Demontage der deutschen Industrieanlagen sowie die Bestrafung der Kriegsverbrecher festgelegt.
Gründung der Vereinten Nationen (UNO)
Die UNO wurde im April 1945 auf der Konferenz von San Francisco gegründet, als Nachfolgeorganisation des Völkerbundes. Anfangs zählte sie 46 Staaten. Ihr primäres Ziel war die Aufrechterhaltung des internationalen Friedens und der Sicherheit sowie die Förderung der Zusammenarbeit zwischen den Nationen. In der UN-Vollversammlung sind alle Mitgliedstaaten vertreten; Entscheidungen erfordern eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Zudem wurde ein Sicherheitsrat eingerichtet, der für die Wahrung des Weltfriedens zuständig ist.
Italien nach dem Ersten Weltkrieg: Nährboden für Faschismus
Das Ende des Krieges hinterließ tiefe Spuren in Italien: Es waren 70.000 Tote zu beklagen. Wirtschaftlich lagen viele Industrien brach, die Löhne sanken, und die Arbeitslosigkeit stieg unaufhörlich. Auch die Friedensabkommen waren eine große Enttäuschung. Der Londoner Vertrag von 1915, der Italien Gebietsgewinne versprach, wurde nicht vollständig erfüllt. Dies nährte die Idee, dass Italiens entscheidende Kriegsbeteiligung umsonst gewesen sei, und stärkte den Irredentismus.
Diese Situation führte zu extremer politischer Instabilität; zwischen 1919 und 1922 gab es fünf verschiedene Regierungen. Die allgemeine Wirtschaftskrise und starke soziale Spannungen, besonders in Norditalien, führten dazu, dass streikende Landarbeiter Ländereien von Großgrundbesitzern besetzten.
Benito Mussolini und der Aufstieg des Faschismus
In dieser Krisensituation gründete Benito Mussolini 1919 die Fasci di Combattimento. Diese paramilitärischen Gruppen, bekannt als Schwarzhemden, gingen gewaltsam gegen die aufstrebende Arbeiterbewegung vor. 1921 wandelten sich die Fasci in die Nationale Faschistische Partei um. Sie erhielt Unterstützung vom Kleinbürgertum und finanzielle Mittel von Großgrundbesitzern. Bei den Wahlen von 1921 gewann die Faschistische Partei 35 Sitze. Im selben Jahr zählte die Bewegung bereits 300.000 Schwarzhemden.
Etablierung der faschistischen Diktatur in Italien
Zwischen 1922 und 1925 etablierte Mussolini schrittweise eine Diktatur, indem er Freiheiten einschränkte und politische Gegner verfolgte. Nach dem manipulierten Wahlsieg 1924, der von Gewalt gegen Oppositionelle begleitet war, festigte er seine Macht. Er beanspruchte die alleinige Autorität und nannte sich Duce. Politische Parteien wurden verboten, ihre Führer verfolgt und inhaftiert. Das Parlament wurde durch eine Kammer der Fasci ersetzt. Streiks und Gewerkschaften wurden untersagt und durch ein korporatistisches System der Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und dem Staat ersetzt.