Die Welt der Mythen und antiken Literaturen

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Mythen: Definition und Merkmale

Mythen sind Erzählungen über Personen oder Ereignisse, die aus einem bestimmten Grund herausragen und von Menschen bewundert und als Vorbild genommen werden. Ihre wesentlichen Merkmale sind:

  • Die Erzählung einer Begebenheit vor der historischen Zeit.
  • Die Beteiligung übermenschlicher Wesen.
  • Der Versuch, Fragen der Existenz zu erklären.
  • Eine tiefgreifende religiöse Bedeutung.

Zu den Arten von Mythen gehören kosmologische Mythen, die oft Praktiken der Anbetung von Göttern und Helden beinhalten.

Chinesische Literatur: Geschichte und Konfuzius

Die chinesische Literatur ist die älteste und eine der reichsten der Welt. Ihre ältesten Zeugnisse waren auf Bambustafeln festgehalten.

China brachte einen außergewöhnlichen Denker hervor: Konfuzius, der großen Einfluss im Osten und Westen hatte. Er war ein Moralist, der sich dem Studium und der Lehre widmete. Der Konfuzianismus ist eine praktische Lehre, die das Verhalten des Einzelnen regeln soll.

Indische Literatur: Epen, Fabeln und Einfluss

Die indische Literatur ist die bekannteste und einflussreichste im Osten.

Indische Epen

Die indischen Epen entstanden zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert v. Chr. Sie erzählen die Mythen und Legenden Indiens in einem sehr kunstvollen Stil. Das bekannteste ist das Ramayana, das in 50.000 Zeilen die Kämpfe des Prinzen Rama erzählt, um seine treue Gattin Sita vor der Macht der Dämonen zu retten.

Die Fabel in Indien

Die Fabel entstand in Indien, beeinflusst durch den Glauben an Reinkarnation, Animismus und das Leben nach dem Tod. Die berühmteste Sammlung ist das Pantchatantra, entstanden zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr. Seine Erzählungen vermitteln Lehren über Freundschaft, Krieg und Frieden. Der Einfluss des Pantchatantra auf die Weltliteratur war enorm: Es inspirierte unter anderem Don Juan Manuel, den Erzpriester von Hita und La Fontaine.

Jüdische Literatur: Die Bibel und ihre Bücher

Die jüdische Literatur ist untrennbar mit der Bibel verbunden, einer Sammlung von Schriften, die für die jüdischen und christlichen Religionen von zentraler Bedeutung ist.

Aufbau der Bibel

Sie besteht aus:

  • Dem Alten Testament: 45 Bücher, in Hebräisch verfasst ab dem 13. Jahrhundert v. Chr.
  • Dem Neuen Testament: 27 Bücher, in griechischer Sprache im 1. Jahrhundert n. Chr. geschrieben.

Das Alte Testament

Das Alte Testament umfasst die jüdische Geschichte vor Christus und enthält Bücher unterschiedlichster Genres:

  • Historische Bücher
  • Poetische Bücher
  • Prophetische Bücher
  • Weisheitsbücher

Zu den wichtigsten historischen und poetischen Büchern gehören die fünf Bücher Mose, von Christen als Pentateuch bezeichnet, die die frühe Geschichte Israels und die von Jehova diktierten wesentlichen Vorschriften enthalten. Höhepunkte der poetischen Bücher sind die Psalmen und das Hohelied.

In den prophetischen Büchern sprach Gott zu seinem Volk durch die Propheten; das Buch des Propheten Jesaja ist das bedeutendste prophetische Werk. Die Weisheitsbücher sind Sammlungen moralischer Lehren in Form von Maximen.

Griechische Literatur und Mythologie

Die griechische Literatur und Kultur bildeten die Grundlage der westlichen Zivilisation. Alle kulturellen Ausdrucksformen des griechischen Volkes zeichnen sich durch einen tiefen Sinn für Maß und Ausgewogenheit aus.

Die wichtigste Inspirationsquelle für die Griechen war ihre Mythologie: ein reicher Schatz an religiösen Überzeugungen und Legenden. Ihre mündliche Tradition überlieferte so viele Ereignisse und Geschichten über ihre Götter, dass es nicht nötig war, neue Erzählungen zu erfinden; sie griffen einfach auf die bestehenden zurück und interpretierten sie neu.

Die griechischen Götter verkörpern nicht die erschreckende und absolute Vollkommenheit, die andere Völker ihren Gottheiten zuschreiben; sie sind in erster Linie menschlich. Sie stehen uns nahe, da sie wie wir alle unsere Schwächen und Laster, aber auch alle unsere Tugenden besitzen.

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