Der Erste Weltkrieg (1914-1918): Ursachen, Verlauf und Folgen

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Der Erste Weltkrieg (1914-1918): Ursachen

Der Erste Weltkrieg war das Ergebnis des deutschen Versuchs, das europäische Gleichgewicht zu verändern. Die Haltung Deutschlands entfesselte einen Rüstungswettlauf zwischen den europäischen Mächten und führte zur Bildung militärischer Bündnisse (die sogenannte Pax Armata oder bewaffneter Friede). Das Spiel der Allianzen in Europa bedeutete, dass, wenn ein Land in den Krieg zog, alle anderen ebenfalls hineingezogen werden konnten, wie es tatsächlich geschah.

Rivalitäten und Spannungen

Deutschland, Großbritannien und Frankreich

Das Deutsche Reich hatte sich zur zweitgrößten europäischen Industriemacht entwickelt, doch seine Expansion wurde durch den begrenzten Besitz von Kolonien behindert. Deutschland strebte nach kolonialer Eroberung, während Großbritannien und Frankreich bereits die meisten Gebiete besetzt hielten. Ab 1890 verfolgte der neue deutsche Kaiser Wilhelm II. eine aggressive Außenpolitik, die die französischen und britischen Kolonien bedrohte. Darüber hinaus stellte die deutsche Marineaufrüstung eine Herausforderung für das Vereinigte Königreich dar, das sich als unbestrittener Herr der Meere sah. Frankreich beanspruchte zudem die Regionen Elsass und Lothringen, die Deutschland 1870 annektiert hatte.

Österreich-Ungarn und das Russische Reich

Der expansionistische Nationalismus verursachte Reibungen mit den Nachbarländern. Die Lage war besonders ernst auf dem Balkan, wo die Völker um ihre Unabhängigkeit von der türkischen Herrschaft kämpften. Gleichzeitig versuchten die beiden benachbarten Reiche, Österreich-Ungarn und Russland, ihren Einfluss in der Region auszuweiten und sich als Schutzmächte zu positionieren. Großbritannien, Frankreich und Deutschland beobachteten die Situation genau und versuchten zu verhindern, dass Österreich oder Russland einen entscheidenden Vorteil erlangen konnten. Die anhaltenden gewalttätigen Zusammenstöße auf dem Balkan führten schließlich zum Ausbruch eines Konflikts, der alle europäischen Mächte miteinander verbinden sollte.

Die Phasen des Krieges (1914-1918)

Der Kriegsbeginn: Juli 1914

Am 28. Juni 1914 wurde der österreichisch-ungarische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von einem pro-serbischen Attentäter in Sarajevo, der Hauptstadt Bosniens, ermordet. Daraufhin erklärte die österreichisch-ungarische Monarchie Serbien den Krieg, das jedoch von Russland geschützt wurde. In dieser angespannten Situation konnten die beiden Militärbündnisse den Krieg nicht mehr verhindern. Das Attentat in Sarajevo zündete eine Lunte, die bereits im Voraus gelegt worden war.

Der Schlieffen-Plan und die Westfront: November 1914

Deutschland sah sich einem Zweifrontenkrieg gegenüber: an der Westfront gegen Frankreich und an der Ostfront gegen Russland. Gemäß dem Schlieffen-Plan griffen die Deutschen die Franzosen überraschend mit einer schnellen Bewegung ihrer Armee durch das neutrale Belgien an. Die französischen Verteidigungsanlagen waren auf einen Angriff aus Deutschland ausgerichtet, nicht aber auf einen Vorstoß durch Belgien. Der Schlieffen-Plan scheiterte jedoch, da die französische Armee die Deutschen auf ihrem Vormarsch nach Paris in der Schlacht an der Marne aufhalten konnte.

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