Erster Weltkrieg: Ursachen, Bündnisse & Kriegsbeginn

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Konsequenzen der Industrialisierung und des Kolonialismus

  • Metropolen:
    • Konsolidierung der Zweiten Industriellen Revolution.
    • Förderung des Expansionismus.
    • Diente als Sicherheitsventil für soziale Probleme.
    • Potenzielle Erhöhung des Lebensstandards für Migranten in den Kolonien.
    • Verstärkung der Spannungen zwischen den Völkern.
  • Kolonien:
    • Bevölkerungswachstum.
    • Traditionelle Landwirtschaft wurde verdrängt.
    • Monokulturen wurden eingeführt.
    • Eigene Kulturen verschwanden, und Krankheiten oder Drogenabhängigkeit breiteten sich aus.

Der Erste Weltkrieg

Situation der europäischen Großmächte

  • Großbritannien: Führende Industrienation und größte Kolonialmacht. Parlamentarische Monarchie. Wirtschaftlich hoch entwickelt.
  • Frankreich: Republikanisches politisches System mit allgemeinem Männerwahlrecht und obligatorischem Bildungssystem. Bedeutende Kolonialmacht. Forderte die Rückgabe von Elsass-Lothringen von Deutschland.
  • Deutschland: Monarchie unter Kaiser Wilhelm II. Starke Armee und hochindustrialisiert.

Ursachen des Konflikts: Das Bündnissystem

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die meisten europäischen Länder in ein komplexes System von Allianzen verstrickt. Dieses System begann sich auf Betreiben Deutschlands in der Ära von Kanzler Bismarck zu formen. Bismarck förderte internationale Bündnissysteme mit dem Ziel, die deutsche Dominanz in der kontinentaleuropäischen Politik zu sichern, einen im Deutschen Reich zentrierten Machtblock zu schaffen und Deutschlands Feinde einzudämmen.

Bismarck initiierte das Dreikaiserbündnis, ein Bündnis zwischen den drei großen konservativen Reichen. Deutschland und Österreich unterzeichneten den Zweibund. Später schloss Deutschland auch ein Abkommen mit Russland. Im Jahr 1882 wurde der Dreibund zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien unterzeichnet. Ein französisch-russisches Abkommen von 1892 enthielt Klauseln zur gegenseitigen Hilfe im Falle einer deutschen oder österreichischen militärischen Bedrohung.

Die Kriegsparteien und ihre Allianzen

  • Die Mittelmächte (ursprünglich Dreibund): Deutschland, Österreich-Ungarn, später auch das Osmanische Reich und Bulgarien.
  • Die Entente-Mächte (ursprünglich Triple Entente): Großbritannien, Frankreich und Russland. Später traten weitere Länder bei, darunter Belgien, Serbien, Rumänien, Griechenland, Italien, Japan und die USA.
  • Neutrale Staaten: Spanien, Niederlande, Schweiz, Albanien, Schweden, Norwegen und Dänemark.

Die Besitzungen des Britischen Empires kämpften an der Seite der Metropole. Zu Beginn des Krieges herrschte ein Kräftegleichgewicht. Die Mittelmächte hatten den strategischen Vorteil, ein kompaktes Gebiet zu bilden, mussten aber an zwei Fronten kämpfen. Die Alliierten blockierten die Nahrungsmittelversorgung Deutschlands. Im Jahr 1917 traten die USA auf Seiten der Alliierten in den Krieg ein.

Neue Konzepte der Kriegsführung

Die Regierungen führten eine Kriegswirtschaft ein, die eine umfassende Beteiligung und Organisation der Wirtschaft erforderte. Die Heimatfront (Hinterland) gewann dabei enorme Bedeutung. Es kam zu einer Mobilisierung von Millionen von Menschen. Neue Formen der Organisation und Taktik entstanden, darunter der Grabenkrieg. Die Medien spielten eine entscheidende Rolle: Der „Krieg der Worte“ oder „Krieg des Papiers“ prägte die öffentliche Meinung, da Redaktionen berichteten und Ansichten formten.

Entwicklung des Konflikts: Der Bewegungskrieg

Als der Krieg im August 1914 begann, besaßen Deutschland und Österreich-Ungarn wichtige Vorteile: mächtige Armeen und effiziente Kommunikationswege. Die Notwendigkeit, einen Zweifrontenkrieg zu führen, zwang sie jedoch, einen schnellen Sieg anzustreben. Der deutsche Plan sah einen schnellen Schlag gegen Frankreich vor. Man erwartete, dass Frankreich innerhalb von sechs Wochen kapitulieren würde, sodass die Mittelmächte ihre gesamten Anstrengungen der russischen Front widmen könnten.

Die deutschen Armeen marschierten in Belgien und Frankreich ein und stießen zunächst auf wenig Widerstand. Die Deutschen standen nur 40 km vor Paris. Die französische Armee, die sich irgendwie reorganisieren konnte, stoppte den deutschen Vormarsch in der Schlacht an der Marne. Der Ausgang dieser Schlacht war von entscheidender Bedeutung. Die deutsche Strategie des Blitzkriegs war gescheitert. Die Franzosen konnten ihre Verteidigungspositionen stabilisieren. An der Ostfront war der Vormarsch der deutschen Armee bedeutender.

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