Der Erste Weltkrieg: Ursachen und Hintergründe
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Der Erste Weltkrieg
Hintergrund und Vorkriegszeit
Der Rüstungswettlauf und das Bündnissystem (1887-1914)
Die anhaltenden Spannungen zwischen den europäischen Staaten, geprägt von nationalen und imperialistischen Konflikten, führten dazu, dass ein Großteil des staatlichen Kapitals in die Rüstungsindustrie und den Ausbau der Armeen investiert wurde. Daraus entwickelte sich ein komplexes System von Bündnissen, das die Völker in Konflikte verwickelte, ohne dass es direkt zum Krieg kam.
Die Belle Époque (1880-1914)
Dieser Zeitraum war geprägt von einem entspannten und fröhlichen Lebensstil der oberen Gesellschaftsschichten, die Luxus genossen und an einen unbegrenzten wissenschaftlichen und technischen Fortschritt glaubten.
Ursachen des Ersten Weltkriegs
Territoriale Konflikte
- Deutschland versuchte, seinen kolonialen Einfluss auszuweiten, was auf Widerstand bei England und Frankreich stieß.
- In Europa forderte Frankreich von Deutschland die Rückgabe von Elsass-Lothringen.
- Österreich-Ungarn und Russland stritten um die Kontrolle des Balkans.
Deutsches Wirtschaftswachstum
Die schnelle Industrialisierung Deutschlands stellte ein Risiko für die wirtschaftlichen Interessen Großbritanniens und Frankreichs dar.
Aufkommen des Nationalismus
- Der Nationalismus verschärfte die Spannungen zwischen Deutschen und Franzosen.
- In Österreich-Ungarn wehrten sich Tschechen, Kroaten und Ungarn gegen die Unterordnung unter die österreichische Herrschaft.
- Auf dem Balkan strebten Bulgaren, Rumänen und Albaner die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich an.
- Das Russische Reich unterstützte den slawischen Nationalismus und wollte seinen Einfluss in Osteuropa ausweiten, was wiederum Österreich-Ungarn irritierte.
Wettrüsten und Militarisierung
Eine massive Erhöhung der Militärausgaben war die Folge des Wachstums der Waffenproduktion und der Armeen. Dies wurde durch die Verherrlichung des Nationalismus und die Betonung der Heimatliebe und ihrer Grundwerte zusätzlich befeuert.
Lokale Konflikte vor 1914
- Koloniale Auseinandersetzungen: Dazu gehörten der Russisch-Japanische Krieg (1904) und die Marokkokrisen (Konflikte zwischen Deutschland und Frankreich).
- Annexion Bosnien-Herzegowinas (1908): Die österreichisch-ungarische Monarchie annektierte Bosnien-Herzegowina.
- Balkankriege (1911-1912): Diese Kriege, insbesondere die Rolle Serbiens, verschärften die Spannungen zwischen Österreich-Ungarn und Russland, das ein Verbündeter Serbiens war.
Der Auslöser: Attentat von Sarajevo
Ermordung Erzherzog Franz Ferdinands (28. Juni 1914)
Das Attentat auf Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich in Sarajevo führte unweigerlich zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Das Motiv des Attentäters, Gavrilo Princip, ein Mitglied der Geheimgesellschaft „Schwarze Hand“, war die Schaffung eines serbischen Staates.
Die Ermordung durch Gavrilo Princip (siehe Bild) löste die österreichische Kriegserklärung an Serbien aus, die letztlich den Ersten Weltkrieg entfachte. Daraufhin trat eine Reihe von Bündnissen in Kraft, die die beteiligten Länder und ihre Kolonien zum Krieg verpflichteten.
Schlüsselfiguren des Ersten Weltkriegs
- Wilhelm II.: Deutscher Kaiser, König von Preußen (Friedrich Wilhelm Viktor Albrecht von Hohenzollern)
- Karl I.: Kaiser von Österreich, König von Ungarn, Böhmen, Kroatien, Slawonien, Dalmatien, Galizien und Lodomerien (Karl Franz Josef Ludwig Hubert Georg Maria von Habsburg-Lothringen)
- Viktor Emanuel III.: König von Italien (Vittorio Emanuele di Savoia Ferdinando Maria-Carignano)
- Mehmed VI.: Sultan des Osmanischen Reiches
- Georg V.: König des Vereinigten Königreichs
- Nikolaus II.: Zar von Russland (Nikolaj Alexandrowitsch Romanow)
- Raymond Poincaré: Französischer Präsident
- Woodrow Wilson: US-Präsident der Vereinigten Staaten