Erster Weltkrieg: Ursachen, Verlauf & Folgen bis 1929
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Die Ära vor dem Ersten Weltkrieg (1890-1914)
Nach der deutschen Vereinigung wurde Deutschland unter der Führung Bismarcks zu einer Weltmacht. Bismarck schuf ein komplexes Bündnissystem mit Österreich-Ungarn und Russland, um Frankreich zu isolieren und den Frieden auf dem Balkan zu wahren. Mit dem Regierungsantritt von Wilhelm II. änderte sich die Politik: Er war ein aggressiver Befürworter einer neuen Weltpolitik und entließ Bismarck.
Die Bündnissysteme
- Triple Entente: Russland, Frankreich und Großbritannien
- Dreibund: Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien
Koloniale Spannungen und Konflikte
Kolonialfragen waren eine ständige Quelle von Problemen für Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien. Ein weiterer Konfliktherd lag im Osten, insbesondere auf dem Balkan.
Der Funke: Attentat und Julikrise 1914
Am 28. Juni 1914 wurde der Thronfolger Österreich-Ungarns, Erzherzog Franz Ferdinand, in Sarajevo, Bosnien, ermordet. Am 23. Juli stellte Österreich-Ungarn Serbien ein Ultimatum. Als Serbien die Forderungen nicht vollständig erfüllte, erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli den Krieg.
Der Erste Weltkrieg (1914-1918)
Der Bewegungskrieg (August 1914)
Deutschland versuchte, den Krieg schnell zu gewinnen, griff Frankreich an und stieß fast bis Paris vor. Sie verloren jedoch in der Schlacht an der Marne. Deutschland griff auch Russland an und besiegte es in der Schlacht bei Tannenberg.
Der Stellungskrieg (1914-1918)
Die Verteidigung war damals den Angriffen weit überlegen, was zu enormen Verlusten an Menschenleben an vielen wichtigen Fronten führte. Beide Seiten versuchten, durch Angriffe an sekundären Fronten Vorteile zu erzielen. Die deutschen Kolonien wurden von England und seinen Verbündeten erobert, auch im Nahen Osten.
Kriegswende 1917: Revolution und US-Eintritt
Das Jahr 1917 war geprägt von der Russischen Revolution und dem Kriegseintritt der Vereinigten Staaten, was eine entscheidende Wende im Kriegsverlauf darstellte.
Die letzten Offensiven und das Kriegsende (1918)
Die letzte deutsche Offensive im Jahr 1918 scheiterte. Die alliierte Gegenoffensive führte schließlich zum Kriegsende.
Folgen und Auswirkungen des Krieges
In diesem Krieg wurden 65 Millionen Soldaten mobilisiert. Sie verbrachten Monate in Schützengräben. Rund 8 Millionen Menschen starben und 9 Millionen wurden verwundet. Die Wirtschaft gewann zunehmend an Bedeutung, und die Länder stellten auf eine freie Wirtschaft der Produktion und des Handels um. Frauen traten in die Arbeitswelt ein. Es gab auch eine Zunahme von Spionage und Gegenspionage.
Der Versailler Vertrag und seine Folgen
Der Pariser Friedensvertrag von Versailles (1919) wurde von den besiegten Ländern unterzeichnet. Er basierte auf Wilsons 14 Punkten und hatte drei Hauptziele:
- Das Wiederaufleben Deutschlands zu verhindern.
- Ein Gleichgewicht der Kräfte zu erreichen.
- Russland zu isolieren.
Territoriale Veränderungen
- Deutschland verlor alle seine Kolonien und einige seiner Gebiete.
- Die österreichisch-ungarische Monarchie zerfiel in Tschechoslowakei, Ungarn und Österreich.
- Das Osmanische Reich wurde zur Türkei.
- Russland verlor Gebiete an Polen und Rumänien erhielt Siebenbürgen.
Dieser Vertrag wurde in Deutschland als Diktat empfunden, was zu einem starken Geist des Revanchismus führte. Der Völkerbund wurde gegründet.
Die Zwischenkriegszeit: Wirtschaft und Politik
New York wurde zum Zentrum des weltweiten Finanzsystems. Ab 1923 verbesserte sich die Lebensqualität, und die Produktion stieg. Neue demokratische Regime wurden installiert. Diese Demokratien waren jedoch zerbrechlich und führten zu sozialen Spannungen. Ab 1922 entstanden einige diktatorische Regime, wie das von Mussolini in Italien.
Reparationen und Dawes-Plan
Deutschland konnte die Kriegsschäden an Frankreich nicht bezahlen, woraufhin die Franzosen 1923 das Ruhrgebiet besetzten. Daraufhin wurde der Dawes-Plan ins Leben gerufen, um die Reparationszahlungen zu regeln.
Der Vertrag von Locarno (1925)
1925 wurde der Vertrag von Locarno unterzeichnet, in dem Deutschland und Frankreich einen Friedensvertrag schlossen und die Westgrenzen anerkannten.
Die Weltwirtschaftskrise von 1929
Die Krise von 1929 entstand durch Überproduktion und Spekulation in den USA. Am 24. Oktober 1929, dem 'Schwarzen Donnerstag', brach die Börse zusammen. Die Arbeitslosigkeit stieg, und die Banken reduzierten Kredite. Die Krise breitete sich weltweit aus, da die US-Importe sanken und Kredite zurückgerufen wurden.