Die Weltreligionen: Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Islam, Christentum
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Hinduismus: Grundlagen und Wege zur Befreiung
Der Hinduismus zeichnet sich durch das Fehlen fester Dogmen, spezifischer Gründer und einer einheitlichen religiösen Praxis aus. Es geht darum, in Harmonie mit dem Kreislauf des Lebens zu leben. Seine Ursprünge reichen über 3000 Jahre zurück. Charakteristisch für den Hinduismus sind Freiheit und Toleranz. Gläubige benötigen oft einen Lehrer (Guru) und glauben an die Reinkarnation zur Befreiung (Moksha).
Wege zur Befreiung (Moksha)
Es gibt drei Hauptwege zur Befreiung:
- Karma Yoga (Weg der Handlungen): Das perfekte Erfüllen der Aufgaben im Zusammenhang mit der eigenen Kaste.
- Jnana Yoga (Weg des Wissens): Das Erreichen des absoluten Wissens und der Selbsterkenntnis.
- Bhakti Yoga (Weg der Hingabe): Der Weg der Güte und Freundlichkeit zu einem persönlichen Gott (Ishta-Deva) und das Beruhigen des Geistes durch Beendigung aller geistigen Aktivität.
Die Kasten im Hinduismus sind traditionell nach beruflicher oder gewerblicher Tätigkeit organisiert, wobei die Mitglieder in ihrer jeweiligen Gruppe leben und bestimmten Regeln folgen.
Buddhismus: Siddharthas Erleuchtung und Lehre
Die Erleuchtung Siddharthas erfolgte in drei wichtigen Phasen:
Siddharthas Erleuchtung
- In der ersten Nacht der Meditation wurde er sich seiner früheren Leben bewusst.
- In der zweiten Nacht erkannte er das Gesetz von Geburt, Tod und Wiedergeburt.
- In der dritten Nacht offenbarte sich ihm die Erkenntnis der Vier Edlen Wahrheiten:
Die Vier Edlen Wahrheiten
- Das Leben ist Leiden (Dukkha).
- Die Ursache des Leidens ist Begierde/Anhaftung (Samudaya).
- Das Leiden kann beendet werden (Nirodha).
- Es gibt einen Weg zur Beendigung des Leidens (Magga).
Die buddhistische Lehre zeigt den Menschen den Weg zur Ausrottung ihrer Begierden.
Judentum: Eine prophetische Offenbarungsreligion
Das Judentum gehört zu den sogenannten prophetischen Religionen. Es ist eine monotheistische Offenbarungsreligion, in der Gott in der Geschichte wirkt und dessen Bezug in der Bibel von grundlegender Bedeutung ist.
Die Heiligen Schriften (Tanach)
Die Heilige Schrift, der Tanach, ist in drei Hauptteile unterteilt:
- Die Tora (Weisung/Gesetz)
- Die Nevi'im (Propheten)
- Die Ketuvim (Schriften)
Charakteristische Merkmale des Judentums
- Strenger Monotheismus
- Das Verbot der Verwendung von Bildern für den Gottesdienst
- Gott hat einen Namen (Jahwe)
- Gott als Schöpfer und persönliche Entität
- Betonung von Ethik und Universalismus
Islam: Grundpfeiler und Gemeinschaft
Die Fünf Säulen des Islam
Die Grundpfeiler des Islam sind:
- Das Glaubensbekenntnis (Schahada)
- Das rituelle Gebet (Salāt)
- Die Almosensteuer (Zakāt)
- Das Fasten im Monat Ramadan (Saum)
- Die Pilgerfahrt nach Mekka (Haddsch)
Sein heiliges Buch ist der Koran. Die islamische Gemeinschaft der Gläubigen wird Umma genannt. Der Islam ist heute hauptsächlich in zwei Hauptgruppen unterteilt: die Sunniten und die Schiiten.
Christentum: Glaube, Lehre und Sakramente
Das Christentum versteht sich als die endgültige Offenbarung Gottes, dessen Gründer Jesus Christus ist.
Merkmale und Sakramente des Christentums
Charakteristische Merkmale sind:
- Ein einziger, allmächtiger Gott, ähnlich dem Judentum.
- Jeder Mensch gilt als Bruder oder Schwester und muss mit Respekt behandelt werden.
- Das Wort 'Christentum' leitet sich vom griechischen 'Christos' (Messias) ab.
- Das heilige Buch ist die Bibel.
- Sünde ist alles, was negativ für andere ist.
- Alle Christen sind zum Apostolat (Verbreitung des Glaubens) aufgerufen.
- Die Gemeinschaft der Gläubigen ist als Kirche bekannt.
- Es gibt zahlreiche Praktiken und Sakramente, darunter:
- Taufe
- Firmung
- Eucharistie
- Buße (Beichte)
- Priesterweihe
- Ehe
- Krankensalbung (Vereinigung der Kranken)