Weltreligionen im Überblick: Glaube, Geschichte und Lehren

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Hinduismus

Ursprung und Name

Der Name Indien leitet sich vom Persischen ab. Der Hinduismus hat keine einzelne Quelle, sondern ist das Ergebnis eines langen Evolutionsprozesses.

Frühe Einflüsse

  • Indus: Vor viertausend Jahren entstandene Gottheit, repräsentiert durch drei Buchstaben. Die Göttin Shiva.
  • Der Ganges: Aus dem Nordwesten. Arya bedeutet 'edel', als überlegene Rasse betrachtet, die sich nicht mit den ursprünglichen Bewohnern Indiens vermischte.

Glaubensgrundsätze

  • Mitgliedschaft: Religion ist eng verwandt mit der Geburt. Ein Hindu wird geboren und gehört zu einer Familie.
  • Götter: Unterschiedliche Vorstellungen von Gott. Brahman (der absolute Geist), viele Götter und Göttinnenkulte.
  • Dharma: Setzt Maßstäbe für die universelle Harmonie.
  • Reinkarnation: Eine Person durchlebt viele Leben, die durch Karma bestimmt werden.

Lebensregeln: Das Kastensystem

  • Höhere Kasten:
    • Die Brahmanen (Priester)
    • Die Kshatriyas (Krieger)
    • Die Vaishyas (Kaufleute, Landwirte)
  • Niedrigere Kaste:
    • Die Shudras (Diener)
  • Kastenlose:
    • Die Parias oder Unberührbaren (Randgruppen)

Bekehrung

Man wird als Hindu geboren, man wird nicht bekehrt.

Buddhismus

Entstehung

Entstand im 6. Jahrhundert v. Chr. in Indien als Reaktion auf Schmerz und Leiden.

Siddhartha Gautama (Buddha)

  • Geboren um 563 v. Chr.
  • Verließ den Palast mit 29 Jahren auf der Suche nach Erleuchtung.
  • Erleuchtung erlangt.
  • Predigte seine erste Predigt in Benares.

Der Edle Achtfache Pfad

  • Rechte Ansicht
  • Rechte Absicht
  • Rechtes Sprechen
  • Rechtes Handeln
  • Rechter Lebenswandel
  • Rechte Anstrengung
  • Rechte Achtsamkeit
  • Rechte Konzentration

Judentum

Abraham

Lebte im 18. Jahrhundert v. Chr. im südlichen Mesopotamien, bewohnt von semi-nomadischen Stämmen. Er war ein Patriarch, der Anführer seines Familienclans. Er erhielt den Auftrag, nach Kanaan auszuwandern und wurde der Gründer des Volkes Israel. Er wurde von Gott berufen, mit dem Versprechen eines auserwählten Volkes und eines Landes, wo es sich niederlassen sollte.

Die Hebräische Bibel (Tanach)

  • Tora (Der Pentateuch): Die fünf Bücher Mose (Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronomium).
  • Nevi'im (Die Propheten): Jesaja, Jeremia, Ezechiel, Sacharja und andere.
  • Ketuvim (Die Schriften): Psalmen, Sprichwörter, Hiob und andere historische und weisheitliche Bücher.

Der Dekalog (Zehn Gebote)

  1. Du sollst keine anderen Götter haben.
  2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen.
  3. Du sollst den Sabbat heiligen.
  4. Ehre Vater und Mutter.
  5. Du sollst nicht töten.
  6. Du sollst nicht ehebrechen.
  7. Du sollst nicht stehlen.
  8. Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
  9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
  10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.

Christentum

Glaubensgrundsätze und Lehren

  • Die Inkarnation: Gott wurde Mensch.
  • Die Auferstehung: Drei Tage nach seinem Tod. Der endgültige Triumph über Sünde und Tod. Die Verkündigung der frohen Botschaft der Erlösung in der ganzen Welt.
  • Die Dreifaltigkeit: Gott offenbart sich in drei Personen: Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Die Seligpreisungen (Auszug)

  • Glücklich sind, die arm sind im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich.
  • Glücklich sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden.
  • Glücklich sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen.
  • Glücklich sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden.
  • Glücklich sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
  • Glücklich sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen.
  • Glücklich sind die Friedensstifter, denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Islam

Die Fünf Säulen des Islam

  1. Das Glaubensbekenntnis (Schahāda): Es gibt keinen Gott außer Allah, und Mohammed ist sein Prophet.
  2. Das Gebet (Salāt): Fünfmal täglich in Richtung Mekka.
  3. Die Almosensteuer (Zakāt): Ein Teil des Vermögens muss an Bedürftige abgegeben werden.
  4. Das Fasten (Sawm): Im Monat Ramadan (kein Essen, Trinken oder Rauchen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang).
  5. Die Pilgerfahrt (Haddsch): Die Reise zum heiligen Ort Mekka, mindestens einmal im Leben, wenn möglich.

Die Aufteilung der Christen

Einheit und Gemeinschaft

Jesus' Abschiedswunsch an seine Jünger war die Einheit: „Dass sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, so auch sie in uns, damit die Welt glaube.“ Die ersten Christen erfüllten diesen Wunsch Jesu: „Die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele, und niemand nannte etwas von dem, was er hatte, sein Eigentum, sondern alles war ihnen gemeinsam.“

  • Die spirituelle Dimension: Die Kirche ist heilig und durch Christus und den Heiligen Geist geheiligt.
  • Die menschliche Dimension: Die Kirche ist eine Institution aus Männern und Frauen, mit ihren Mängeln und Qualitäten.

Ökumene

Eine Bewegung, die die Einheit der Christen fördert.

Orthodoxe Kirchen

Der Name Orthodox bedeutet 'richtiger Glaube' oder 'wahre Lehre', begründet in ihrer Treue zu den Lehren der frühen Konzile der Kirche. Etwa 260 Millionen Gläubige, hauptsächlich in Osteuropa und dem Nahen Osten, sind auch in anderen Ländern vertreten.

Protestantismus

Die Reformation im 16. Jahrhundert reagierte auf Missstände in der Kirche der Neuzeit. Daraus entstanden die protestantischen oder reformierten Kirchen. Etwa 500 Millionen Gläubige, hauptsächlich in Nordeuropa und Nordamerika.

Martin Luther

Martin Luther initiierte die Reformation, unterstützt von anderen Persönlichkeiten wie Johannes Calvin in Frankreich und der Schweiz. Luther war empört, als der Dominikanerpriester Johann Tetzel im Namen von Papst Leo X. den Ablasshandel in Deutschland predigte. Als Zeichen seines Protests schlug Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg. Im Jahr 1520 exkommunizierte der Papst Luther, das heißt, er wurde aus der Kirche ausgeschlossen.

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