Die Weltwirtschaft in der Zwischenkriegszeit (1919-1939)
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Einleitung: Wirtschaft der Zwischenkriegszeit
Wirtschaftliche Ungleichgewichte (1919-1929)
Von 1919 bis 1929: Eine Zeit wirtschaftlicher Ungleichgewichte, die zur größten Krise der modernen Geschichte führte. Der Erste Weltkrieg beendete die Hegemonie des Vereinigten Königreichs, welche durch die USA ersetzt wurde.
Im Jahr 1929 kollabierte der Aktienmarkt in New York, und die Krise breitete sich auf die USA, Europa und viele Teile der Welt aus.
Die Große Depression (1929-1939)
- Die Industrie litt unter dem Zusammenbruch der Produktion.
- Keine Arbeitslosenunterstützung führte zu Elend.
Lösungsansätze und Konjunkturpolitik
Es entstanden Förderpolitiken zur Stimulierung und Wiederherstellung der Wirtschaft:
- New Deal (USA): Eine interventionistische Politik, basierend auf Protektionismus, erhöhten Staatsausgaben und sozialen Maßnahmen.
- In Europa wurde der Kampf gegen die Krise unterschiedlich angegangen:
- Skandinavische Länder: Suche nach den Grundlagen des Wohlfahrtsstaates.
- Deutschland: Autoritäre Politik und Wiederbewaffnung, die zum Zweiten Weltkrieg führten.
Friedensprobleme nach dem 1. Weltkrieg
Schwächung der Kriegsteilnehmer
Demografie: Menschliche Verluste (ca. 8 Millionen Tote, 6 Millionen Invaliden).
Wirtschaftliche Folgen
- Zerstörung von Ressourcen und Reichtum der Länder.
- Verlust produktiver Infrastruktur.
- Die Preise für Grundnahrungsmittel verdreifachten sich.
- Verschuldung gegenüber den USA durch Kredite.
Probleme durch Friedensverträge: Uneinigkeit
- Für Deutschland: Reparationszahlungen führten zu Inflation, dem Scheitern des Währungssystems und erschwerten die wirtschaftliche Erholung. Hohe wirtschaftliche Destabilisierung begünstigte das Aufkommen von radikalem Nationalismus und Faschismus.
- Für die USA: Forderung nach Rückzahlung der interalliierten Schulden, aber keine Befürwortung hoher deutscher Reparationen (zum Missfallen Frankreichs und Belgiens), was zu Meinungsverschiedenheiten führte. Europa, insbesondere Deutschland, war bei den USA verschuldet und benötigte weitere Kredite.
Handelsungleichgewichte und Gebietsverluste
Handelsströme änderten sich. Die Verliererstaaten (Österreich, Ungarn, Bulgarien, Türkei, Russland und Deutschland) verloren Gebiete. Deutschland wurde z.B. das Ruhrgebiet mit seinen Rohstoffen entzogen.
Nach dem Krieg gab es ein Überangebot an Nahrungsmitteln und Rohstoffen. Die Agrarpreise fielen, was zu Defiziten in der Zahlungsbilanz führte und die Aufnahme neuer Kredite erforderlich machte.
Mechanismen zur wirtschaftlichen Erholung
Währungsstabilisierung
Es wurde versucht, die Währung durch Inflationsbekämpfung und Kreditstabilisierung zu festigen, in einigen Fällen auch durch Abwertung.
Dawes-Plan (1924)
- Aufteilung der Schuldenlast (Reparationen).
- Verbesserung der Rahmenbedingungen durch US-Anleihen und Investitionen.
- Ziel: Erholung der deutschen Wirtschaft ermöglichen, damit Deutschland Reparationen an die Alliierten zahlen kann, welche wiederum ihre Kredite an die USA zurückzahlen können.
Wirtschaftlicher Wohlstand der USA: "Roaring Twenties"
Aufstieg der USA zur Wirtschaftsmacht
Die USA festigten ihre wirtschaftliche Vormachtstellung gegenüber Großbritannien. Das Pfund wurde zwar noch international verwendet, aber der Dollar gewann an Bedeutung. US-Banken konnten nun langfristige Kredite vergeben.
Die USA standen hohen deutschen Reparationszahlungen kritisch gegenüber, da sie deren Zahlungsfähigkeit bezweifelten. Die Alliierten bestanden jedoch auf der Rückzahlung ihrer Schulden.
Während sich Europa noch von den Kriegsfolgen erholte, erlebten die USA ab 1922 einen Aufschwung und waren kommerziell weitaus wettbewerbsfähiger.
Merkmale der "Roaring Twenties" (1922-1929)
Von 1922 bis 1929 betrug die jährliche Wachstumsrate 5%. Ursachen:
- Hohe Produktionssteigerung durch technologische Innovationen und neue Arbeitsorganisation (z.B. Fließband).
- Neue Energiequellen: verstärkte Nutzung von Elektrizität und Erdöl.
- Der Automobilsektor war führend und setzte als erster auf Massenproduktion.
- Davon profitierten Sektoren wie Eisen, Glas, Stahl, Reifen etc.
- Stark erhöhte Produktivität, sinkende Kosten, größere Arbeitsplatzsicherheit.
- Massive Steigerung des Konsums und Verbreitung neuer Kauf- und Verkaufssysteme (Ratenkauf etc.) führten zur „Konsumrevolution“.