Die Weltwirtschaftskrise 1929-1933: Ursachen und Folgen
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Kapitel 9
Die Krise zwischen den beiden Weltkriegen
Der Börsenkrach von 1929
Zwischen 1929 und 1933 brachen über 5.000 Banken zusammen, und die meisten Unternehmen scheiterten. Im Jahr 1933 gab es 13 Millionen Arbeitslose.
Die New Yorker Wall Street Börse war das wahre Zentrum der US-Wirtschaft und damit der Welt. Dort wurde mehr Geld bewegt als an jeder anderen Börse weltweit. Am Donnerstag, dem 24. Oktober (dem sogenannten Schwarzen Donnerstag), führte die Nervosität vieler Investoren, die gleichzeitig verkaufen wollten, dazu, dass sie keine Käufer fanden. Doch die eigentliche Katastrophe begann am Montag, dem 28. Oktober, und erreichte ihren Höhepunkt am Dienstag, dem 29. Oktober, dem sogenannten Schwarzen Dienstag. An diesem Tag wurden 33 Millionen Aktien zum Verkauf angeboten, die praktisch wertlos waren. Die Wall Street Börse fiel auf ein völlig unbekanntes Niveau, und der Zusammenbruch der US-Wirtschaft war damit besiegelt.
Ursachen der Krise
Überproduktion
Der Markt war von Überproduktion geprägt. Unternehmen, die ihre Produkte nicht mehr verkaufen konnten, blieben auf ihren Beständen sitzen. Dies führte zu sinkenden Gewinnen und letztlich zum Ruin vieler Firmen.
Spekulation
Viele Unternehmen investierten große Summen nicht in die Produktion (sie besaßen keine Fabriken), sondern in den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten aller Art (z. B. Immobilien). Da die Preise kontinuierlich stiegen, waren diese Spekulationen äußerst gewinnbringend. Dies führte zu einer Blasenbildung auf den Märkten (insbesondere in den USA).
Wirtschaftliche Abhängigkeit
Die gesamte Weltwirtschaft war eng mit den USA verbunden, da der US-Dollar die stärkste Währung war. Nach dem Ausbruch der Krise in den USA breitete sie sich daher schnell auf den Rest der Welt aus, beginnend mit Europa.
Folgen des Börsenkrachs von 1929
Soziale Folgen
- Im Jahr 1932 stieg die Arbeitslosigkeit weltweit enorm an, auf über 40 Millionen Menschen. Die Löhne waren aufgrund des großen Angebots an Arbeitskräften sehr niedrig, was zu weit verbreiteter Armut führte.
- Die Geburtenrate sank, während die Sterblichkeit anstieg, was das Bevölkerungswachstum verlangsamte.
- Die soziale Ungleichheit nahm zu und verschärfte den Klassenkampf. Besonders Arbeiter und die Mittelschicht litten stark, was in Europa zur Entstehung undemokratischer politischer Systeme wie dem Faschismus beitrug.
- Viele Arbeiter radikalisierten sich (hin zum Kommunismus) und unterstützten revolutionäre Aktionen. Es kam zu zahlreichen Demonstrationen und Streiks, die oft mit starker Repression beantwortet wurden.
Ideologische Folgen
- Die bereits nach dem Ersten Weltkrieg offenkundige Krise des Liberalismus vertiefte sich weiter.
- Es entstand die Idee, dass man das Prinzip des Verzichts auf staatliche Interventionen in die Wirtschaft aufgeben müsse. Der Staat sollte eingreifen, um die Bevölkerung zu schützen und die wirtschaftliche Erholung zu fördern (Keynes).
- Diese Idee wurde am klarsten von John Maynard Keynes in seiner ökonomischen Theorie formuliert. Er schlug eine Alternative zum Liberalismus des 19. Jahrhunderts vor: Ein System, das durch staatliche Interventionen korrigiert werden sollte, um Konsum und Investitionen zu fördern.
- Die Lösung der Krise begann in den USA unter Präsident Franklin D. Roosevelt mit dem „New Deal“.