Die Weltwirtschaftskrise 1929: Ursachen, Verlauf, Folgen

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Ursachen der Weltwirtschaftskrise 1929

Überproduktion und Industriewachstum

Die Ursachen der Krise waren vielfältig: Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Industrialisierung außerhalb Europas und der USA begünstigt. Einige amerikanische und koloniale Länder hatten während des Krieges eigene Textilfabriken und Stahlindustrien gegründet. Frankreichs Wachstum und Gedeihen in der weltweiten Produktion wurde danach nicht aufgehalten. Die Weltwirtschaft produzierte mehr, als sie verbrauchen konnte.

Spekulationskapital und Kreditpolitik

Die Politik des billigen Geldes und des Spekulationskapitals wurde durch die Leichtigkeit und niedrigen Zinsen auf Kredite der Federal Reserve gefördert. Diese billigen und reichlichen Kredite wurden von kleinen Unternehmen und Investmentbanken angezapft, die alles an der Börse investierten, um die Preise überproportional zu ihrem finanziellen und realen Wert zu erhöhen. Beim Einbruch der New Yorker Börse zogen viele kleine Banken ihre liquiden Mittel nicht zurück und konnten ihre Schulden nicht mehr begleichen.

Verlauf der Weltwirtschaftskrise

Der Schwarze Donnerstag: Börsencrash in New York

Die Krise entwickelte sich mit dem Zusammenbruch der New Yorker Börse am Donnerstag, dem 24. Oktober 1929, dem sogenannten Schwarzen Donnerstag. Dieser Einbruch erzeugte Panik und führte zu einem finanziellen Absturz, der die Krise weiter verschärfte. Bis 1932 erholte sich die wirtschaftliche Tätigkeit nicht mehr. Die Arbeitslosigkeit stieg, Städte hatten weniger Kaufkraft, und die Landflucht hielt an.

Ausbreitung der Krise: Europa und Südamerika

Das Gewicht der US-Wirtschaftsdepression breitete sich weltweit aus. In Europa konnte die Arbeitskette nicht aufrechterhalten werden. Es kam zu einer Abwertung des Pfund Sterling, was den internationalen Zahlungsverkehr zusammenbrechen ließ. Die abhängigen Volkswirtschaften, angesichts sinkender Preise und sinkender Exporte, stellten die Zahlung aller Schulden ein. Der freie Welthandel brach zusammen, und die Wirtschaft geriet in eine autarke Phase.

Nationale Lösungsansätze und globale Auswirkungen

Der New Deal in den USA unter Roosevelt

In den USA scheiterte der republikanische Präsident Hoover mit seinen Lösungsversuchen. Der liberale Demokrat Franklin D. Roosevelt wurde 1932 gewählt. Seine Wirtschaftspolitik wurde pragmatisch. Unter den Beratern, die den New Deal prägten, waren Ökonomen, die von der traditionellen Wirtschaft abwichen. Der New Deal bedeutete staatliche Interventionen in die Wirtschaft eines Landes. Die Reaktivierung des Binnenmarktes war entscheidend, um durch steigende Nachfrage eine hohe Produktion zu erreichen und Überproduktion sowie Arbeitslosigkeit zu beseitigen.

Wirtschaftspolitik und Sozialreformen

Der Agrarsektor war ein ernstes Problem, weshalb Landwirte dafür bezahlt wurden, ihre Ernten zu reduzieren. Im Industriesektor verfolgte der Staat eine starke Sozialpolitik: Einführung von Mindestlöhnen, der 40-Stunden-Woche, Versicherungen, Bau von Sozialwohnungen und die Förderung der Gewerkschaftsfreiheit. Roosevelt war ein bescheidener Anführer und ein Feind der Mächtigen. Der New Deal konnte die Wirtschaft zwar nicht vollständig begradigen, aber er bekämpfte den Pessimismus bis zum Zweiten Weltkrieg.

Krise in Deutschland, Italien und Japan

In Deutschland, Italien und Japan war die Krise sehr gravierend. Zuerst scheiterten die amerikanischen Kredite, dann konnte die Industrie mangels britischen Kapitals nicht funktionieren. Der Rückgang der Exporte führte zu Unruhen und einer reduzierten Regierungsfähigkeit. Die Arbeitslosigkeit war hoch, die Löhne niedrig. Die soziale Lage war angespannt, die Reaktivierung blieb aus, und Hitler kam an die Macht.

Aufstieg totalitärer Regime

Die wirtschaftliche Not und die politische Instabilität in diesen Ländern trugen maßgeblich zum Aufstieg totalitärer Regime bei, die radikale Lösungen versprachen und die Bevölkerung mobilisierten.

Großbritannien und Frankreich in der Krise

Anpassungen und politische Veränderungen

Großbritanniens Krise war wirtschaftlich nicht so gravierend. Es gab einen Verzicht auf den Commonwealth-Liberalismus als Markt, und es wurden Hilfen für Arbeitslose eingeführt. Frankreich erreichte die Krise als letztes Land. Sie kam durch Skandale und Bankenpleiten. Die französische Bank wurde verstaatlicht. Politik und Gesellschaft verhärteten sich und trennten sich, was 1936 zum Erfolg der Volksfront führte. Es wurden die 40-Stunden-Arbeitswoche, 15 Tage Urlaub und steigende Löhne akzeptiert; öffentliche Arbeiten wurden durchgeführt, um die Arbeitslosigkeit zu verringern.

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