Die Weltwirtschaftskrise: Ursachen, Folgen und Lösungsansätze
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Die Folgen der Weltwirtschaftskrise
Die Krise wirkte sich auf verschiedene Lebensbereiche aus, insbesondere auf den sozialen Bereich. Sie stoppte die Bevölkerungsentwicklung und führte zu einem Rückgang der Geburtenrate. Auch die Bevölkerungsbewegungen waren betroffen. Die städtische Konzentration geriet ins Stocken, da die Industrie die arbeitslose Bevölkerung nicht mehr aufnehmen konnte. Die internationale Migration wurde durch die eingeschränkte Einwanderung beeinträchtigt.
Die Auswirkungen der Krise waren nicht für alle sozialen Gruppen gleich. Einige Sektoren profitierten, da sie ihr Einkommensniveau halten konnten, während andere unter dem Preisverfall litten. Aktionäre und Geschäftsleute ruinierten sich, während Arbeiter in Angst vor Arbeitslosigkeit lebten. Bauern waren zunächst vor dem Hunger bewahrt, da sie eine autarke Wirtschaft betrieben, wurden aber letztendlich ebenfalls ruiniert.
Geistige und politische Auswirkungen
In geistiger Hinsicht führte die Krise zu einem Umdenken in Bezug auf Werte. Rationalistische und positivistische Prinzipien wurden durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise untergraben. Es kam zur Entstehung neuer Bewegungen in Philosophie, Wissenschaft und Kunst. Die Wirtschaftskrise wirkte sich auch auf die politische Bühne aus:
- International: Die Harmonie des Vertrags von Locarno (1925) wurde gestört.
- Innenpolitik: Die parlamentarische Demokratie wurde diskreditiert, was die Entwicklung autoritärer Regierungen und totalitärer Systeme förderte.
In Westeuropa erstarkten marxistische Parteien, die versuchten, entweder durch Mehrheitsbeschlüsse oder durch Revolution an die Macht zu gelangen. Der Faschismus präsentierte sich als eine neue Lösung für die Probleme der Welt und versprach, die Mängel liberal-demokratischer Systeme zu überwinden.
Modelle zur Überwindung der Krise: Der Keynesianismus
Die Weltwirtschaftskrise stellte die Welt vor eine schwierige Situation, die durch zwei Phänomene erschwert wurde: Ihre Universalität und das Fehlen einer unmittelbaren Lösung. John Maynard Keynes, einer der renommiertesten Ökonomen seiner Zeit, entwickelte eine Reihe von wirtschaftlichen Maßnahmen zur Überwindung der Krise:
- Einführung einer expansiven Geldpolitik, gegebenenfalls mit Abwertung der Währung.
- Rückkehr zum Protektionismus.
- Stärkung öffentlicher Investitionen.
- Bessere Verteilung von Einkommen und Gewinnen sowie Schaffung eines Systems des sozialen Schutzes bei Arbeitslosigkeit, Erhöhung der Löhne und Subventionierung der Arbeitslosigkeit, um die Kaufkraft der Arbeiter zu erhöhen.
Ziel war es, den Umsatz zu steigern und die Produktion zu fördern. Der Staat sollte als Schiedsrichter eingreifen und die Situation retten.
Weitere Maßnahmen zur Krisenbekämpfung
Die Maßnahmen zur Bekämpfung der Krise folgten im Wesentlichen dem keynesianischen Ansatz:
- Wirtschaftlicher Protektionismus: Die USA gingen 1930 mit der Erhöhung ihrer Zölle um 40 % voran.
- Währungsabwertung: Die USA beschlossen, den US-Dollar abzuwerten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen.
- Produktionsbeschränkung: In einigen amerikanischen Ländern wurden Maßnahmen zur Beschränkung der Baumwoll-, Kaffee- oder Zuckerernte ergriffen.
- Sozialsysteme: Schaffung von Sozialsystemen in verschiedenen Staaten, um Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, zum Schutz und zur Förderung von Arbeitsplätzen zu unterstützen.
- Konzentration von Unternehmen und Kapital: Konzentration von Unternehmen und Kapital unter der Kontrolle des Staates.