Wesentliche Merkmale des Realistischen Romans

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Die europäischen realistischen Romane des 19. Jahrhunderts zeichnen sich durch eine Reihe gemeinsamer Merkmale aus, die die neuen Grundsätze dieser Literaturepoche widerspiegeln.

Realismus als bürgerliche Bewegung

Der Realismus ist eine bürgerliche literarische Bewegung, die von Funktionalität, Erneuerung und Fortschritt geprägt ist. Im Gegensatz zu den romantischen Autoren, die von Inspiration geleitet wurden, fühlen sich die Schriftsteller des bürgerlichen realistischen Romans der Gesellschaft verpflichtet, in der sie leben. Sie widmen sich den alltäglichen Problemen und Konflikten, die sie in ihren Romanen darstellen.

Fokus auf die zeitgenössische Realität

Die Handlung konzentriert sich auf die zeitgenössische Realität und versucht, ein umfassendes Bild des gesellschaftlichen Lebens, der Sitten und Vorstellungen der damaligen Zeit zu geben. Der realistische Roman beschreibt das Geschehen auf den Straßen, Märkten, in Fababriken, Versammlungen, Cafés, Casinos usw. Seine Protagonisten sind keine Helden, sondern Figuren, die der alltäglichen Wirklichkeit entnommen sind.

Streben nach Objektivität

Es gibt ein starkes Streben nach Objektivität. Der Schriftsteller versteht sich als Reporter, Fotograf, als treuer Beobachter des Geschehens am Ort und zur Zeit der Handlung seiner Romane. Der Autor dokumentiert und berichtet die Fakten. Dies führt zu detaillierten und ausführlichen Beschreibungen:

  • der Landschaft und Umgebung, in der der Roman spielt,
  • der Gesten und Haltungen der Figuren,
  • verschiedener sozialer Aktivitäten.

Moralische und soziale Zielsetzung

Oft haben realistische Romane eine moralische, soziale oder politische Zielsetzung. Sie sind ein Mittel, um Ideen voranzutreiben oder einen kritischen Blick auf die Gesellschaft zu werfen. So gibt es viele Thesenromane, in denen der Autor für eine vorgefasste Idee plädiert. Dies ist der Fall bei den frühen Romanen von Galdós und einigen von Pereda.

Die Rolle des Erzählers

Der Erzähler strebt Objektivität in der Darstellung der Ereignisse an, die von außen, distanziert vom Geschehen, erzählt werden. Er ist ein 'Maler' der Körper und Seelen der Figuren, ein allwissender Erzähler, jemand, der alles über die Handlung und die Charaktere weiß. Allerdings kommentiert oder führt der Erzähler manchmal den Leser, was ironisch sein kann und die Objektivität einschränkt.

Sprache und Stil

Auch bei der Behandlung von Sprache und literarischem Stil gibt es einen realistischen Anspruch: Die Sprache des Erzählers ist nüchtern und präzise. Bei der Wiedergabe der Figurenrede wird die Sprache verwendet, die den Charakteren und Sprechern angemessen ist. Dies schließt umgangssprachliche oder vulgäre Ausdrücke, Slang, Dialekte, Fremdsprachen usw. ein. Die Sprache ist lebendig und ausdrucksstark.

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